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Sonnenblumen: So gedeihen sie auch in Ihrem Garten | Tipps


Blütenpracht im Sommer
Diesen Fehler bei Sonnenblumen vermeiden

Von dpa-tmn, t-online, jb

Aktualisiert am 28.06.2021Lesedauer: 6 Min.
Nahaufnahme von Sonnenblumen (Helianthus annuus)Vergrößern des BildesSonnenblumen: Nur die Sorten mit Pollen sind gut für Insekten und Vögel. (Quelle: Purestock/getty-images-bilder)

Die Sonnenblume gehört zu den größten Blumen, die hierzulande wachsen. Gut gepflegt und vor allem ausreichend versorgt, blüht die Schönheit bis in den Herbst hinein.

Ihren Namen hat die Sonnenblume einer besonderen Eigenschaft zu verdanken: Die Blume richtet Blätter und Blüte immer zum Stand der Sonne hin aus. Heliotropismus nennen Botaniker diese Eigenschaft. Und warum heißen Sonnenblumen Sonnenblumen? Weil sie ihre Blüte stets zur Sonne hinausrichten und diese mit dem Sonnenverlauf sogar drehen.

Blüte bis in den Herbst

Trotz ihrer südamerikanischen Herkunft lässt sich die Sonnenblume auch hier sehr gut kultivieren – als Agrarpflanze zur Gewinnung von Sonnenblumenöl, aber auch im heimischen Garten oder auf dem Balkon, wo die Blume eher wegen ihrer Farbpracht geschätzt wird. Sie gedeiht besonders gut an hellen und warmen Standorten, braucht dann aber auch viel Wasser.

Um in die Höhe zu schießen und die großen Blütenstände auszubilden benötigen die Pflanzen sehr viel Energie, weshalb Sie sie regelmäßig großzügig mit gewöhnlichem Grünpflanzendünger versorgen sollten. Wasser- oder Nährstoffmangel erkennen Sie leicht an herunterhängenden Blättern. Gut versorgt blühen Sonnenblumen bis Oktober.

Tipp
Damit die Blüte noch länger bleibt, sollten Sie verblühte Köpfe entfernen. Das regt die Bildung neuer an.

Rankhilfen für Sonnenblumen

Laut dem Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth sind rund 60 verschiedene Unterarten der Sonnenblume bekannt. Die meisten Sorten wachsen weit in die Höhe. Achten Sie aber auf ausreichend Halt und eine Rankhilfe. Spätestens, wenn die Blumen Kerne tragen, kann es vorkommen, dass ihr Kopf abknickt. Das ist besonders der Fall bei den bis zu fünf Meter hoch wachsenden einjährigen Sonnenblumen (Helianthus annuus) – sie sind die wohl bekannteste Sonnenblumenart – und bei der bis zu zwei Meter hohen Weidenblättrigen Sonnenblume (Helianthus salicifolius).

Zwergsorten, wie etwa "Teddybär" mit einer Höhe von nur 40 Zentimetern eignen sich hingegen eher für die Beetbepflanzung und kommen auch ohne Stütze aus. Sie sind daher ideal, um kahle Stellen im Garten zu kaschieren.

Sonnenblume im Topf

Mittlerweile gibt es auch Sonnenblumenarten, die als Kübelpflanzen gezüchtet wurden. Allerdings sollten deren Kerne lieber nicht verzehrt werden, warnen Gartenexperten. Die Keime dieser kurzwüchsigen Sonnenblume, seien mit Wachstumsregulator-Hormonen behandelt, wodurch die Pflanzen künstlich auf einer Höhe von nur etwa 30 Zentimetern gehalten würden.

Damit genügend Erdreich für eine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung der Pflanzen vorhanden ist, muss das Pflanzgefäß groß genug gewählt werden. Zwischen Wurzelballen und Topf sollte nach allen Seiten hin etwa eine handbreit Platz sein, der dann mit humusreicher Erde aufgefüllt wird.

Tipp
Stellen Sie für eine schöne und lange Blüte den Topf an einen sonnigen Standort.

Aussaat im Frühling

Damit im Sommer prächtige Blumen wachsen, werden die Sonnenblumen im Frühling ausgesät. Im Freiland ist die Aussaat ab April möglich. Die Samen werden etwa zwei Zentimeter tief und nicht zu dicht zusammen in die Erde gesetzt. Der Name verrät es ja schon: Sonnenblumen mögen einen sonnigen Standort. Die Pflanzen lassen sich gut auch schon ab März in kleinen Töpfen in der Wohnung vorziehen. Warten Sie mit dem Aussetzen aber auf jeden Fall bis nach den Eisheiligen.

Bei der Aussaat von Sonnenblumen sollten Sie darauf achten, maximal zwei Kerne in einen Anzuchttopf zu geben. Noch leichter wird die Pflege, wenn Sie die Sonnenblumen gleich an Ort und Stelle setzen, da sie dann nicht mehr umgepflanzt werden müssen, was sie manchmal nicht gut vertragen.

Setzen sie die Samen mit ausreichend Abstand (ca. einem halben Meter) in einer Tiefe von etwa 2,5 Zentimeter ins Erdreich. Bei der Aussaat von Sonnenblumen ist zu berücksichtigen, dass diese einen sehr nährstoff- und stickstoffhaltigen Boden benötigen.

Die richtige Samenwahl

Die Größe und auffällige Gelbfärbung des Blütenkopfs erhöht die optische Wirkung auf bestäubende Insekten. Damit diese bei Anfliegen der Blüten nicht leer ausgehen, sollten Sie beim Kauf von Sonnenblumen und Sonnenblumensamen auf Sorten mit Pollen zurückgreifen. Zwar werden durch die pollenarmen Sorten Möbel und Kleidung nicht dreckig, wiederum bedeutet diese Züchtung für Insekten ein Nahrungsentzug. Achten Sie beim Kauf von Samentüten daher unbedingt auf das Kleingedruckte.

Pflegetipps für Sonnenblumen nach der Aussaat

Da Sonnenblumen sowohl während als auch nach der Aussaat sehr viele Nährstoffe brauchen, können Sie bei ihrer Pflege ruhig großzügig mit stickstoffhaltigem Dünger, wie Rindenmulch oder Hobelspänen, nachhelfen. Das liegt unter anderem am rasanten und enormen Wachstum der einjährigen Pflanzen, die je nach Sorte innerhalb eines Jahres bis zu fünf Meter hoch werden können. Am wichtigsten ist aber, die Pflanze täglich – an heißen Sommertagen sogar mehrmals täglich – zu gießen. Nachdem Sie sich einen Sommer lang an Ihren Sonnenblumen erfreut haben, sollten Sie einige Kerne für die Aussaat im nächsten Jahr zurücklegen.

Standort für die Sonnenanbeter

Sonnenblumen sollten an einem sonnigen Platz gepflanzt werden. Ideal ist ein lockerer, nährstoffreicher Boden.

Von welchen Schädlingen sind Sonnenblumen befallen?

Auch Sonnenblumen können von Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Die häufigsten Schädlinge sind:

Einen Schädlingsbefall erkennen Sie zum einen durch die Fressspuren an den Blättern und anderen Pflanzenteilen, zum anderen an einer kraftlosen, welken Blüte. Wichtig ist, dass Sie einen Schädlingsbefall an Sommerblumen schnell beheben. Andernfalls kann es aufgrund der dadurch verursachten Schwächung der Pflanze zu weiteren Erkrankungen dieser, wie beispielsweise einem Pilzbefall, kommen.

Ein Befall ist sowohl an den Stängeln als auch an den Blättern erkennbar.

Wie erkennt man Krankheiten an Sonnenblumen?

Teilweise gibt es jedoch auch Pilze, die die Wurzeln der Sonnenblume schädigen. Zu den bekannten Pilzen bei Sonnenblumen gehören diejenigen, die eine Wurzelfäule, Stängelgrundfäule oder eine Welke bei der Pflanze verursachen:

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  • Alternaria helianthi: Löst bei Sonnenblumen unter anderem die Blattfleckenkrankheit aus. Dabei zeichnen sich braune Flecken an den Blättern der Pflanze ab, auf denen schwarze Ablagerungen zu erkennen sind. Diese Ablagerungen sind der Pilz.
  • Fusarium: Dieser Wurzelpilz befällt zwar vorwiegend die Wurzeln der Sonnenblume, allerdings breitet er sich über diese immer weiter bis in die anderen Pflanzenteile aus. Der Pilz führt zu einer Welke der Pflanze sowie zu orange- bis lachsfarbenen Fruchtkörpern am Stängel.
  • Phialophora, Verticillium: Diese beiden Pilze führen bei der Sonnenblume zur Welke. Eine Bekämpfung dieser Erreger ist nicht möglich. Die befallene Sonnenblume sollte umgehend und vollständig in der Restmülltonne entsorgt werden.
  • Pythium: Dieser Pilz befällt häufig die Wurzeln, die dann zu faulen anfangen. Teilweise sind auch die Stängel betroffen. Der Pilzwachstum wird vor allem durch Staunässe oder einen falschen pH-Wert des Bodens gefördert. Achten Sie auf eine gute, nicht zu starke Bewässerung der Pflanze, um den Pilz zu verhindern.
  • Phytophthora: Dieser Pilz kann ebenfalls sowohl die Stängel als auch die Wurzeln befallen. Grund sind ebenfalls eine falsche Pflege der Pflanze - beispielsweise ein zu feuchter Boden.
  • Rhizoctonia: Dieser Pilz verursacht ebenfalls eine Stängelgrund- als auch eine Wurzelfäule. Der Pilz breitet sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit aus.

Weitere Krankheiten bei Sonnenblumen können auch der Falsche Mehltau sowie der Echter Mehltau sein.

Ist Ihre Sonnenblume von Pilzen befallen, sollten Sie sie vollständig in der Restmülltonne entsorgen, um eine weitere Verbreitung des Erregers zu verhindern.

Sonnenblumen mit roten Blüten

Zur Familie der Sonnenblumen gehören nicht nur Sorten mit gelben Blüten. Die Unterarten "Velvet Queen", "Claret" und "Double Dandy" haben beispielsweise rote Zungenblüten, "Calypso" und "Ruby Eclipse" kommen mit bunter Färbung daher. Auch die scheibenförmigen Zentren können verschiedenste Farben haben: Gelb, Orange, Braun, Grün, Weiß und sogar Schwarz sind möglich.

Sonnenblumen als Nutzpflanzen

Doch die Sonnenblume ist nicht nur eine vielseitig einsetzbare Pflanze für die Gartengestaltung, sie ist darüber hinaus sehr nützlich: Ihre Kerne enthalten nahrhafte und gesunde Öle, die in der Küche Verwendung finden können. Das an zweifach ungesättigter Linolsäure reiche Öl enthält besonders viel Vitamin E. Wenn sie kühl und trocken gelagert werden, können die Samen im nächsten Jahr ausgesät werden.

Sonnenblumenkerne locken Nützlinge an

Wer die Samen ernten möchte, muss rechtzeitig vor der Reife ein Tülltuch oder ein Netz um die Blütenkörbe binden, damit Ihnen die Vögel nicht zuvorkommen. Ihnen dient die Sonnenblume als Futterquelle. Willkommener Nebeneffekt für den Hobbygärtner: : Ein einziges Meisenpaar beispielsweise, vertilgt zusammen mit seiner Brut rund 70.000 Raupen und 20 Millionen Insekten pro Jahr. Somit dient die Anpflanzung einiger Sonnenblumen auch der natürlichen Schädlingsbekämpfung im heimischen Garten.

Sonnenblumen als Schnittblume

Wer seine Sonnenblumen in die Vase stellen will, taucht sie nach dem Schnitt am besten kurz (zwei Sekunden) mit dem Stiel in kochendes Wasser. Das sorgt laut Floristen dafür, dass der Saft gerinnt und die Schnittstelle sich schnell schließt. Ähnlich lassen sich auch andere Wolfsmilchgewächse behandeln, die nach dem Schnitt stark ausschleimen. Sonst sondern die Pflanzen ihren klebrigen Milchsaft in das Vasenwasser ab, was diese schneller welken lasse.

Topinambur – Sonnenblume für Spätsommer und Herbst

Ein Trend ist "Helianthus tuberosus", als Topinambur bekannt. Diese mehrjährige Sonnenblume hat eine enorme Wuchskraft und erlangt bis zu drei Meter Höhe. Der aufrechte, gut verzweigte Stängel trägt an seinen Enden gelbe Blütenstände. Sie erscheinen erst, wenn die Tage kürzer werden.

Die Knollenfrüchte dieser Sonnenblumenart wachsen bis zu 35 Zentimeter tief im Boden und enthalten zahlreiche Polyphenole, die eine antioxidative Wirkung haben. Die Antioxidantien sitzen vor allem in der Schale. Sie sorgen dafür, dass die Zellalterung im Körper verlangsamt wird. Darüber hinaus verfügt die Knolle über einen recht hohen Gehalt an Inulin. Dieser Mehrfachzucker trägt als Ballaststoff zur Darmgesundheit bei.

Die Topinambur kann gerade sandige Böden gut befestigen, für eine saftige Knollenernte ist ein Boden mit einem höheren Lehmanteil und einer ausreichenden Grundfeuchtigkeit besser. Der Standort sollte sonnig sein.

Hier erfahren Sie, wie man Sonnenblumen im Topf länger halten kann.

Pflegesteckbrief

Sonnenblume
(Helianthus annuus)
Standort Vollsonnig
Erde Lockerer, nährstoffreicher Boden.
Düngen Sommer bis Spätsommer
Während der Blüte wöchentlich.
Kompost, Horn, Flüssigdünger
pH-Wert schwach sauer
Gießen Regelmäßig, im Sommer häufiger
Staunässe meiden
Blütezeit Juli bis Oktober
Überwintern Nicht winterhart, einjährige Pflanze.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Botanischer Garten der Universität Potsdam
  • Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth
  • Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
  • eigene Recherche
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