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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorsicht vor Minusgraden Eisheilige im Mai: Vorsicht vor Minusgraden
Im Mai ist die Zeit gekommen, Gemüse, Blumen und Kübel ins Freie zu setzen. Aber Vorsicht: Laut bewährter Bauernregel ist es bis zum Ablauf der Eisheiligen ratsam, die Pflanzen noch im Warmen zu belassen. Andernfalls droht Tomate, Bougainvillea und Co. schädigender Nachtfrost. In diesem Jahr kommen die Eisheiligen allerdings mit Verspätung.
Was sind die Eisheiligen?
Als Eisheilige werden die Gedenktage von verschiedenen Heiligen im Mai bezeichnet, an denen noch einmal Tiefsttemperaturen bis unter null Grad Celsius auftreten können. Diese Kälteeinbrüche sind besonders dann problematisch, wenn man bereits die Tomaten auf die Terrasse gestellt oder Salat im Garten gepflanzt hat. Die empfindlichen Gewächse können bei der Frostattacke erfrieren und sind dann nicht mehr zu retten.
Mit heftigen Temperaturstürzen muss man in diesem Jahr aber erst an Pfingsten rechnen - wenn die Eisheiligen offiziell eigentlich schon vorüber sind. Auf alle Fälle sollte man daher noch damit abwarten, frostempfindliche Pflanzen ins Feie zu setzen oder Kübelpflanzen über Nacht im Freien zu lassen.
Wann sind die Eisheiligen 2016?
Die Tage der Eisheiligen sind in jedem Jahr die gleichen. Während mancherorts nur drei Eisheilige oder auch "gestrenge Herren" beziehungsweise "Eismänner" Ängste beim Gärtner schüren, sind es insgesamt fünf Heilige, an deren Namenstagen nach altem Volksglauben die Temperaturen eisig werden können:
- Mamertus: 11. Mai (Beginn der Eisheiligen in Norddeutschland)
- Pankratius: 12. Mai (Beginn der Eisheiligen in Süddeutschland)
- Servatius: 13. Mai
- Bonifatius: 14. Mai (Ende der Eisheiligen in Süddeutschland)
- Kalte Sophie: 15.Mai (Ende der Eisheiligen in Norddeutschland)
Wetteraufzeichnungen widersprechen der Bauernregel
Betrachtet man alle Aufzeichnungen des Wetters, zeigen sich in der Bauernregel deutliche Abweichungen von den Zeitangaben. Demnach beginnt die Kaltfront rund elf Tage nach den Eisheiligen – also am 23. Mai. Es wird vermutet, dass die Zeitverschiebung auf die Umstellung des Kalenders zurückzuführen ist, die im 16. Jahrhundert im Zuge der gregorianischen Kalenderreform vorgenommen wurde.
Drei oder fünf Eisheilige?
Im Norden Deutschlands gilt der 11. Mai, also der Namenstag des heiligen Mamertus als erster frostgefährdender Tag. Im Süden dagegen beginnt die "Eiszeit" erst mit Pankratius – am 12. Mai und endet bereits mit Bonifatius am 14. Mai. Eine alte Bauernregel sagt allerdings, dass das eisige Wetter erst mit Ablauf der "kalten Sophie" gebannt ist.