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Wechseljahre: Was Frauen (und Männer) wissen sollten


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Hormonelle Umstellung
Wechseljahre – was Frauen (und Männer) wissen sollten


Aktualisiert am 24.01.2024Lesedauer: 7 Min.
Mann und Frau mittleren Alters lachend in freundschaftlicher UmarmungVergrößern des Bildes
Die Wechseljahre bei Frauen sind ebenso wie die altersbedingten hormonellen Veränderungen bei Männern ein ganz normaler Teil des Lebens. (Quelle: simonapilolla/getty-images-bilder)
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Wechseljahre bedeuten Veränderung. Hier erfahren Sie, wann die Phase beginnt, was dabei passiert, woran man sie erkennt und was in der Zeit hilft.

Die Wechseljahre (Fachbegriff: Klimakterium) sind zwar eine ganz normale Lebensphase. Betroffene können die damit verbundenen Veränderungen jedoch als sehr einschneidend erleben. Einige entwickeln in der Zeit zudem Beschwerden, die eine Behandlung nötig machen. Grund genug, hier häufige Fragen rund um das Thema zu beantworten.

Was sind Wechseljahre?

Die Wechseljahre sind eine natürliche Lebensphase der Frau, in der die Funktion ihrer Eierstöcke altersbedingt immer mehr nachlässt. Die Eierstöcke haben unter anderem die Aufgabe, die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone zu bilden: Östrogen und Progesteron (Letzteres zählt zur Gruppe der Gestagene). Der zunehmende Verlust der Eierstockfunktion führt

  • zunächst zu hormonellen Schwankungen und
  • schließlich zu einem Östrogen- und Progesteronmangel im Körper.

Zentrales Ereignis innerhalb der Wechseljahre ist die letzte von den Eierstöcken gesteuerte Menstruation – fachsprachlich Menopause genannt. Damit verlieren die Betroffenen dauerhaft die Fähigkeit, auf natürlichem Weg schwanger zu werden.

Gut zu wissen

Die Menopause ist nur rückblickend feststellbar. Um eine ungewollte Schwangerschaft während der Wechseljahre sicher zu verhindern, empfehlen Fachleute daher: Mit der Empfängnisverhütung erst dann aufhören, wenn mindestens ein Jahr lang keine Blutung aus der Gebärmutter mehr aufgetreten ist.

Das Ende der Fruchtbarkeit ist aber nicht die einzige Auswirkung der hormonellen Umstellung während der Wechseljahre. Östrogen und Progesteron erfüllen im Körper viele weitere Funktionen: Sie beeinflussen beispielsweise den Stoffwechsel von Knochen, Haut und Schleimhäuten. Somit kann ein Mangel an den Hormonen neben den typischen Wechseljahresbeschwerden zahlreiche längerfristige gesundheitliche Folgen haben.

Kommen auch Männer in die Wechseljahre?

Altersbedingte hormonelle Veränderungen beim Mann werden des Öfteren ebenfalls als Wechseljahre bezeichnet. Dies ist jedoch irreführend, da Männer im Lauf ihres Lebens keine vergleichbar schnelle und einschneidende körperliche Umstellung durchmachen wie Frauen in der Zeit rund um die Menopause.

Der männliche Körper bildet mit zunehmendem Alter zwar immer weniger Testosteron. Dieser Prozess beginnt aber schon ungefähr im 30. Lebensjahr und verläuft sehr langsam, ohne spürbare Beschwerden oder eine Zeugungsunfähigkeit hervorzurufen. Ein echter Testosteronmangel entsteht dadurch selbst in hohem Alter nur selten. Vermeintliche "Wechseljahresbeschwerden" bei Männern haben – wie übrigens auch einige Beschwerden bei Frauen während der Wechseljahre – fast immer andere Ursachen.

Wann beginnen die Wechseljahre?

Der Beginn der Wechseljahre ist individuell sehr verschieden und lässt sich nur ungefähr bestimmen. Ein Grund hierfür ist, dass die damit verbundenen hormonellen Veränderungen nicht immer deutlich zu spüren sind. Vereinzelt bleiben die Menstruationsblutungen auch ganz plötzlich dauerhaft aus – und die betroffenen Frauen merken erst dann, dass sie schon in die Wechseljahre gekommen sind.

Denn die Wechseljahre beginnen bereits vor dem endgültigen Ausbleiben der Menstruation: Ihr erster Abschnitt – die Prämenopause – dauert etwa zwei bis sieben Jahre und endet mit der Menopause.

Wann die Menopause stattgefunden hat, lässt sich im Nachhinein genau sagen – zumindest wenn die Betroffenen die Daten ihrer Menstruationsblutungen festgehalten haben. Danach ist in Deutschland die Hälfte der Frauen bei der Menopause 50 bis 53 Jahre alt oder jünger. Das bedeutet: Meist beginnen die Wechseljahre etwa ab Mitte/Ende 40.

Schon gewusst?

Frauen, die rauchen und/oder ein geringes Körpergewicht haben, kommen etwas früher in die Wechseljahre. Zudem haben sie oft stärkere Wechseljahresbeschwerden.

Tritt die Menopause vor dem 40. Lebensjahr ein, sprechen Medizinerinnen und Mediziner von einer verfrüht auftretenden Funktionsschwäche der Eierstöcke (Fachbegriff: prämature Ovarialinsuffizienz) – vormals auch vorzeitige Wechseljahre (oder fachsprachlich Klimakterium praecox) genannt. Dies kann zahlreiche erbliche oder erworbene Ursachen haben. Häufig bleibt die genaue Ursache unklar.

Woran erkennt man die Wechseljahre?

Erstes Anzeichen für die Wechseljahre sind vielfach Zyklusstörungen: Die Menstruation kann in unregelmäßigeren, zunehmend längeren Abständen auftreten und/oder mal stärker und mal schwächer sein. Mit näher rückender Menopause schwächen sich die Blutungen schließlich immer mehr ab.

Häufiger sind jedoch Hitzewallungen die ersten Symptome der Wechseljahre. Die Hitzewallungen sind oft mit Schweißausbrüchen verbunden. Viele Betroffene bekommen sie sowohl vor als auch nach der Menopause. Dabei sind die Beschwerden anfangs oft am stärksten ausgeprägt. Für gewöhnlich schwächen sie sich mit der Zeit ab und verschwinden nach einigen Jahren wieder.

Wechseljahre-Test

Dass solche Beschwerden oder Veränderungen des Menstruationszyklus auf die nahende Menopause hinweisen, lässt sich bei Bedarf mithilfe einer Blutuntersuchung bestätigen. Ob bei Ihnen bereits mögliche Anzeichen für die Wechseljahre erkennbar sind, können Sie hier testen.

Daneben ist eine zunehmend dünnere und trockenere Scheidenschleimhaut typisch für die Wechseljahre. Deutliche Symptome verursachen diese Schleimhautveränderungen allerdings meist erst einige Jahre nach der Menopause. Beim Geschlechtsverkehr können dann Schmerzen und/oder kleine Blutungen auftreten und die Betroffenen sind anfälliger für Scheideninfekte.

Häufig treten während der Wechseljahre weitere Symptome auf – wie Herzrasen, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmung oder weniger Lust auf Sex. Dabei handelt es sich allerdings nicht immer um echte Wechseljahresbeschwerden: Anstelle der Hormonumstellung können solche Beschwerden auch viele andere Ursachen haben.

Schon gewusst?

Rund ein Drittel der Frauen verspürt während der Wechseljahre keinerlei Beschwerden. Etwa ebenso viele Frauen haben so starke Wechseljahresbeschwerden, dass sie eine Behandlung brauchen.

Längerfristig führen die Wechseljahre zu umfassenderen körperlichen Veränderungen. Dazu zählt beispielsweise fortschreitender Schleimhautschwund, der neben der Scheide auch die Harnröhre betrifft. Das kann zu wiederholten Harnwegsinfekten, Brennen beim Wasserlassen und ungewolltem Harnverlust führen.

Zu den sonstigen möglichen Langzeitfolgen der hormonellen Umstellung gehören unter anderem Hautveränderungen, Haarausfall und Osteoporose (Knochenschwund). Mehr über die Symptome der Wechseljahre erfahren Sie hier.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Wie lange die Wechseljahre dauern, ist von Frau zu Frau verschieden. Wenn die hormonellen Veränderungen mit Beschwerden verbunden sind, können diese sich über einige Monate bis mehrere Jahre hinziehen – manchmal sogar über mehr als ein Jahrzehnt.

Zwar bleiben einige Beschwerden (wie Scheidentrockenheit) manchmal dauerhaft bestehen. Doch die typischen Wechseljahresbeschwerden (wie Hitzewallungen) verschwinden für gewöhnlich spätestens dann, wenn die Hormonumstellung abgeschlossen ist und der Körper sich vollständig daran angepasst hat. Durchschnittlich dauern die Wechseljahre schätzungsweise etwa fünf bis acht Jahre.

Sind Hormone gegen die Wechseljahre sinnvoll?

Viele Frauen kommen auch ohne Hormone gut durch die Wechseljahre. Manche haben infolge der Hormonumstellung jedoch so starke Beschwerden, dass ihre Lebensqualität beeinträchtigt ist. Dann ist eine systemische (also im ganzen Körper wirkende) Hormontherapie hilfreich: Sie wirkt vor allem gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüche – und kann zudem oft andere Beschwerden wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr lindern.

Gut zu wissen

Bei manchen Frauen treten die Wechseljahresbeschwerden nach Absetzen der Hormone kurz- oder langfristig erneut auf. Das Risiko für kurzfristige Rückfälle lässt sich womöglich senken, indem man die Dosis vor Beendigung der Therapie langsam schrittweise verringert, statt die Hormone plötzlich abzusetzen.

Überdies haben Hormone während der Wechseljahre eine vorbeugende Wirkung gegen Osteoporose. Das kommt so: Das Skelett erneuert sich langsam, aber stetig, indem sich die Knochen pausenlos auf- und abbauen. Gesteuert wird dies von verschiedenen Hormonen – unter anderem von Östrogen, welches den Knochenabbau verlangsamt. Wenn das Hormon fehlt – wie in den Wechseljahren –, beschleunigt sich der Knochenabbau.

In der Folge steigt das Risiko für Osteoporose und somit für Knochenbrüche. Eine Hormontherapie während der Wechseljahre senkt dieses Risiko nachweislich. Die schützende Wirkung der Hormone zeigt sich bereits weniger als ein Jahr nach Behandlungsbeginn und scheint nach Ende der Behandlung fortzubestehen (allerdings weniger stark).

Für Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde, eignen sich reine Östrogenpräparate zur systemischen Hormontherapie während der Wechseljahre. Frauen mit Gebärmutter erhalten hingegen eine Östrogen-Gestagen-Kombination, da die Gebärmutterschleimhaut bei alleiniger Östrogentherapie dazu neigt, bösartig zu wuchern. Es gibt die Hormone als Tabletten zum Einnehmen und teils auch als Pflaster, Sprays oder Gele zum Auftragen auf die Haut.

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Gut zu wissen

Eine systemische Hormonbehandlung birgt aber Risiken: Sie kann beispielsweise die Entstehung von Blutgerinnseln und Schlaganfällen fördern. Darum raten Fachleute, die Hormone nur so kurz wie möglich – höchstens fünf Jahre lang – und in der niedrigsten noch wirksamen Dosis anzuwenden. Am besten besprechen Sie die Vor- und Nachteile der Behandlung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Frauen, bei denen die Menopause schon über ein Jahr zurückliegt, können alternativ Tibolon-Tabletten gegen den Östrogenmangel während der Wechseljahre einnehmen: Tibolon ist ein künstlich hergestellter Wirkstoff, der eine ähnliche Wirkung wie Östrogen hat.

Gegen den für die Wechseljahre typischen Schleimhautschwund mit trockener Scheide, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und/oder ungewolltem Harnverlust kann zudem eine örtliche Hormonbehandlung sinnvoll sein. Dazu sind verschiedene östrogenhaltige Präparate zum Einführen in die Scheide erhältlich: zum Beispiel Cremes, Tabletten oder Zäpfchen. Deren Anwendung bewirkt, dass sich die Scheidenschleimhaut wieder aufbaut und die Beschwerden oft zurückgehen.

Welche Medikamente für die Wechseljahre gibt es noch?

Es gibt auch hormonfreie Medikamente für Frauen, denen die Wechseljahre zu schaffen machen. Gegen Scheidentrockenheit und damit verbundene Beschwerden wie Juckreiz, Wundgefühl und/oder Schmerzen helfen befeuchtende Vaginalpflegecremes und/oder beim Geschlechtsverkehr angewendete Gleitgele und Gleitcremes.

Zudem sind pflanzliche Medikamente gegen Beschwerden der Wechseljahre recht beliebt. In Deutschland sind beispielsweise Arzneimittel zugelassen, die Extrakte aus der Traubensilberkerze oder aus Mönchspfeffer enthalten. Deren Wirksamkeit ist allerdings nicht hinreichend belegt. Jedoch können die Mittel teils schwere Nebenwirkungen haben. Darum raten Fachleute, sie nur nach ärztlicher Absprache anzuwenden.

Gut zu wissen

Hitzewallungen und Schweißausbrüche lassen im Lauf der Wechseljahre auch ohne Behandlung fast immer nach, bis sie schließlich ganz wegbleiben.

Wirken Hausmittel gegen die Wechseljahre?

Häufig werden bestimmte Lebensmittel als Hausmittel gegen Beschwerden der Wechseljahre empfohlen. Angeblich können zum Beispiel Soja, Nüsse, Nussöl und andere Pflanzenöle, Kräutertees, Weizen oder Grapefruit Wechseljahresbeschwerden lindern.

Hingegen sollen andere Lebensmittel – wie etwa starker Kaffee, schwarzer Tee, Schokolade, Salz und scharfe Gewürze – Wechseljahresbeschwerden eher verstärken. Es scheint also ratsam, während der Wechseljahre auf deren Konsum zu verzichten.

Den meisten Empfehlungen für oder gegen bestimmte Lebensmittel bei Wechseljahresbeschwerden fehlt aber eine ausreichende wissenschaftliche Grundlage. Gleiches gilt für Nahrungsergänzungsmittel, von denen sich manche Frauen während der Wechseljahre Hilfe erhoffen.

Viele dieser Nahrungsergänzungsmittel enthalten sogenannte Isoflavone, die etwa aus Soja oder Rotklee stammen. Isoflavone haben zwar eine ähnliche Struktur wie Östrogen. Ihre Wirksamkeit gegen Beschwerden der Wechseljahre ist jedoch – ebenso wie ihre Sicherheit – nicht ausreichend belegt.

Was hilft außerdem durch die Wechseljahre?

Dennoch gibt es in Sachen Ernährung einiges, was hilft, die Wechseljahre möglichst gut zu überstehen. So trägt beispielsweise eine gesunde, ausgewogene Kost mit viel Calcium und Vitamin D dazu bei, das Risiko für Osteoporose gering zu halten und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Wer sich während der Wechseljahre regelmäßig bewegt und Sport treibt, tut den Knochen ebenfalls etwas Gutes – und kann überdies das Körpergewicht leichter halten (oder vorhandenes Übergewicht abbauen). Vielen Frauen hilft körperliche Aktivität auch, sich zu entspannen und die Stimmung aufzuhellen. Je nach Bedarf eignen sich zudem

  • Entspannungstechniken oder Yoga, um Stress abzubauen und besser zu bewältigen, sowie
  • eine kognitive Verhaltenstherapie, um depressive Verstimmungen zu behandeln und besser mit Wechseljahresbeschwerden zurechtzukommen.

Wenn es infolge der Wechseljahre zu ungewolltem Harnverlust kommt, können Betroffene versuchen, mit regelmäßigem Beckenbodentraining und Blasentraining gegenzusteuern.

Wann sind die Wechseljahre vorbei?

Wann die Wechseljahre vorbei sind, hängt davon ab, wie schnell die hormonellen Veränderungen abgeschlossen sind: In der Postmenopause – also der Zeit nach der Menopause – sinkt der Östrogenspiegel stetig, bis die Eierstockfunktion vollständig erloschen ist und der Körper sich vollständig daran angepasst hat. Das kann unterschiedlich lange dauern.

Entscheidend ist aber auch, wie die Betroffenen selbst die Hormonumstellung erleben: Bei Frauen mit typischen Wechseljahresbeschwerden verschwinden diese meist etwa ein bis zwei Jahre nach der Menopause. Gefühlt sind die Wechseljahre damit für viele Betroffene zu Ende. Überwiegend ist dieser Zeitpunkt ungefähr im Alter von Mitte 50 erreicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 24.1.2024)
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