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Krebs: Elf wichtige Fragen und Antworten zu der Krankheit


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Was Sie wissen sollten
Elf wichtige Fragen und Antworten zum Thema Krebs


Aktualisiert am 24.10.2022Lesedauer: 5 Min.
3D-Illustration von Krebszellen: Die häufigste Krebsart weltweit ist Lungenkrebs.Vergrößern des Bildes
3D-Illustration von Krebszellen: Die häufigste Krebsart weltweit ist Lungenkrebs. (Quelle: koto_feja/getty-images-bilder)
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Krebs: Fast jeder Zweite erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Welches sind die häufigsten Tumorarten? Wie sind die Heilungschancen? Und wie schützen?

Immer mehr Menschen erkranken an Krebs – laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen fast jeder Zweite. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe einer üblichen Lebensspanne an Krebs zu erkranken (Lebenszeitrisiko) beträgt bei Frauen 42,6 Prozent und bei Männern 47,5 Prozent. Wir klären wichtige Fragen zu bösartigen Tumoren.

Was sollte jeder über Krebs wissen?

"Krebs muss kein Todesurteil sein", sagt Birgit Hiller vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums. Heute sind viele Krebsarten heilbar.

Während in den 1970er Jahren nur etwa jeder vierte Betroffene seine Erkrankung überlebte, können heute etwa die Hälfte aller erwachsenen Patienten und vier von fünf Kindern erfolgreich behandelt werden. "Wo Heilung nicht möglich ist, kann man die Krankheit bei immer mehr Patienten so unter Kontrolle bringen, dass ein längeres und lebenswertes Leben damit möglich ist", sagt Hiller.

Die Überlebenschancen hängen unter anderem von der Krebsart ab und von dem Stadium, in dem der Krebs entdeckt wird. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Krebsmedizin große Fortschritte gemacht. "Dennoch bleibt Krebs eine der größten Herausforderungen unserer Zeit", stellt die Deutsche Krebshilfe fest.

Nimmt die Zahl der Krebsfälle weltweit zu?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prognostiziert, dass sich die Zahl der Krebsfälle bis 2040 nahezu verdoppeln könnte. Das geht aus dem Weltkrebsreport der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) hervor, der alle fünf Jahre erstellt wird.

2018 erkrankten demnach weltweit 18,1 Millionen Menschen neu an Krebs. Im Jahr 2040 dürften es den Berechnungen zufolge 29 bis 37 Millionen sein. Für Deutschland erwartet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) einen Anstieg der jährlichen Neuerkrankungen von derzeit 500.000 auf 600.000 Fälle. Der Hauptgrund für die steigende Zahl der Fälle ist demnach die wachsende und immer älter werdende Bevölkerung. Aber auch Lebensstilfaktoren spielen eine Rolle.

Welche sind die häufigsten Tumorarten?

Der häufigste Krebstyp weltweit ist Lungenkrebs, stellt der Weltkrebsreport fest. Am zweithäufigsten ist Brustkrebs, dahinter folgt Darmkrebs. Und auch Prostatakrebs kommt oft vor. Lungenkrebs ist zudem die tödlichste Krebsart vor Darm- und Magenkrebs.

Wer hat das größte Risiko, an Krebs zu erkranken?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Das Krebsrisiko hängt von vielen Faktoren ab. Eine Rolle spielen etwa das Alter, das individuelle Gesundheitsverhalten, Umweltfaktoren, Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie eine mögliche genetische Veranlagung.

"Wer Krebs bekommt, sollte sich nicht mit Schuldzuweisungen herumschlagen", rät Hiller. "Krebs ist keine Strafe, es kann einfach nur Schicksal sein – durch zufällige Fehler bei einer Zellteilung. Das Risiko für solche Fehler steigt mit dem Alter. Deshalb treten viele Krebserkrankungen bei Menschen ab 60 oder 70 Jahren häufiger auf."

Viele Menschen gehen davon aus, dass die Psyche bei der Krebserkrankung eine große Rolle spielt. "Aber das ist so eindeutig gar nicht belegt. Sicher ist nur der indirekte Einfluss – wenn man etwa Stress mit Alkohol und Zigaretten kompensiert oder aufgrund einer Depression zur Couchpotato wird."

Wie kann man sich vor Krebs schützen?

Eine gesunde Lebensweise ist die beste Möglichkeit, dem Entstehen von Krebs aktiv vorzubeugen. Um das eigene Krebsrisiko zu senken, sollten Sie

  • sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren
  • sich viel bewegen
  • nicht rauchen
  • kein oder nur wenig Alkohol trinken
  • auf ein normales Körpergewicht achten
  • Haut und Augen vor UV-Strahlung schützen, Solarien meiden
  • sich am Arbeitsplatz vor möglichen krebserregenden Stoffen schützen
  • sich gegen Viren, die mit Krebs in Zusammenhang stehen (Hepatitis-Impfungen, für Kinder und Jugendliche HPV-Impfung) impfen lassen
  • sich über Früherkennungsuntersuchungen informieren und entscheiden, ob Sie daran teilnehmen wollen

Für eine ausgewogene Ernährung sind Nahrungsergänzungsmittel übrigens nicht nötig. "Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass zum Beispiel einige Vitaminpräparate das Krebs- und Sterberisiko steigern können", sagt Hiller vom Krebsinformationsdienst.

Wie können speziell Frauen ihr Krebsrisiko verringern?

Die häufigste Krebsart bei Frauen ist Brustkrebs. Laut RKI erkranken derzeit jährlich 69.700 Frauen neu an einem Tumor in der Brust. Übergewicht und Bewegungsmangel nach den Wechseljahren sowie Alkoholkonsum gehören zu den Risikofaktoren. Auch das Rauchen könnte das Risiko erhöhen, gleiches gilt für Hormonersatztherapien. Bei Müttern senkt Stillen das Krebsrisiko, heißt es im Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Wie können speziell Männer ihr Krebsrisiko verringern?

Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart. 61.200 Männer erkranken laut RKI jährlich neu daran. Zu den lebensstil- oder umweltbezogenen Risikofaktoren dieser Krebsart gibt es derzeit nur wenige gesicherte Erkenntnisse. Ein normales Körpergewicht und regelmäßige Bewegung scheinen jedoch einen risikosenkenden Effekt zu haben, so die Deutsche Krebshilfe. Lungenkrebs ist die Krebsart, die bei Männer am häufigsten zum Tode führt. Rund 29.000 Männer sterben jedes Jahr an dieser Krebsart. Der beste Schutz vor Lungenkrebs ist der Verzicht aufs Rauchen.

Was bringt Prävention?

"Vor allem das Risiko für die häufigsten Krebsarten Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs kann man senken", sagt Hiller. "Was man aber wissen muss: Ganz auf null lässt sich das Krebsrisiko nicht setzen." Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermeidbar wären. Aber auch zufällige genetische Fehler bei der Zellteilung können zu Krebs führen. Diese treten mit zunehmendem Alter häufiger auf und können nicht immer vom körpereigenen Reparatursystem behoben werden.

In etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle beruht eine Krebserkrankung auf einer angeborenen genetischen Veranlagung. Menschen mit einem hohen familiären Risiko sollten sich beraten lassen und regelmäßig zur Krebsfrüherkennung gehen, rät die Deutsche Krebshilfe.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie?

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Krebstherapien verkürzt oder verschoben wurden und die Nachsorge ausgesetzt wurde. Wissenschaftler und Ärzte befürchten zudem, dass dem Gesundheitssystem eine erhöhte Anzahl zu spät erkannter Krebserkrankungen infolge der Corona-Pandemie bevorsteht. Das liegt daran, dass Abklärungs- und Früherkennungsuntersuchungen nicht wie gewohnt stattfinden. Zudem gehen Menschen aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht zum Arzt.

Dabei bestehe kein Anlass, Angst vor einer Ansteckung im Krankenhaus zu haben – in Kliniken und Praxen werden hohe Hygienevorkehrungen getroffen, so die Deutsche Krebshilfe. Der genaue Einfluss der Pandemie auf das Thema Krebs wird laut Experten erst in ein, zwei Jahren bewertbar sein.

Haben Krebspatienten ein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf?

Das Robert Koch-Institut stellt fest, dass Menschen mit einem Tumor und Menschen, die sich in einer Krebsbehandlung wie etwa einer Chemotherapie befinden, von schweren Covid-19-Verläufen betroffen sind. Zudem haben sie, wenn sie an einer Virusinfektion der oberen Luftwege erkranken, ein deutlich höheres Risiko für eine Lungenentzündung, erklärt das Krebsinformationszentrum.

Allerdings gehört nicht jeder Krebspatient automatisch zur Risikogruppe für eine Erkrankung an Covid-19. Das Risiko für einen schweren Verlauf hängt damit zusammen, ob das Immunsystem aktuell geschwächt ist. So haben Krebspatienten mit einer gut beherrschten Erkrankung oder nach erfolgreich abgeschlossener Erstbehandlung kein erhöhtes Risiko, stellt die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) fest.

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Ob Krebspatienten ein erhöhtes Risiko haben, sich überhaupt mit dem Coronavirus zu infizieren, ist derzeit unklar.

Wo gibt es Beratung und Information?

Hier können Sie sich kostenlos zu sämtlichen Themen rund um Krebs beraten lassen:

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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