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Coronavirus: Tragen, Atmen, Waschen – Fehler mit Mundschutz vermeiden


Tragen, Atmen, Waschen
Diese Fehler sollten Sie bei Alltagsmasken vermeiden

Von dpa, sms, mra

Aktualisiert am 07.01.2021Lesedauer: 7 Min.
Stoffmaske: Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, gibt es unterschiedliche Maskenarten.Vergrößern des Bildes
Stoffmaske: Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, gibt es unterschiedliche Maskenarten. (Quelle: Lubo Ivanko/getty-images-bilder)
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Das Bedecken von Mund und Nase ist vielerorts seit Monaten Pflicht. Doch im Umgang mit dem Schutz gibt es weiterhin viele Unsicherheiten. Experten geben Tipps und Hinweise.

In Zeiten der Corona-Krise gehört die Gesichtsmaske zum Alltag. Wer Mund und Nase nicht bedeckt hat, den erwarten im öffentlichen Nahverkehr oder in Geschäften hohe Bußgelder. Das soll andere Menschen – und ein Stück weit einen selbst – vor einer möglichen Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützen.

Die sogenannte Alltagsmaske aus Baumwolle ist hierfür aber nur ein Baustein neben ausreichend Abstand, dem richtigen Husten und Niesen sowie regelmäßigem, gründlichem Händewaschen.

Doch der praktische Umgang mit dem Stück Stoff ist knifflig: Wo lagert man die Alltagsmaske, wenn man sie etwa auf dem Fußweg in ein Geschäft nicht die ganze Zeit aufsetzen möchte? Und wie reinigt man sie – Waschmaschine, Ofen, Bügelbrett? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Gesichtsmaske.

Welche Arten von Alltagsmasken gibt es?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Stoffmasken: Die meisten werden mit Gummischlaufen oder lockeren Bändern hinter den Ohren befestigt. Zusätzlich gibt es aber Masken, die mit längeren Bändern hinter dem Kopf verknotet werden und so für viele angenehmer zu tragen sind, da es keine Druckstellen hinter den Ohren gibt. Die Masken können Sie entweder selbst nähen oder mittlerweile auch fast überall in Geschäften oder online kaufen.

Wie tragen Sie die Alltagsmaske korrekt?

  1. Vor dem Anlegen der Maske sollten Sie Ihre Hände gründlich waschen, damit die Maske sauber bleibt. Ist dies nicht möglich, können Sie Ihre Hände auch desinfizieren.
  2. Dann platzieren Sie die Maske auf Ihrem Gesicht.
  3. Fixieren Sie dazu die Bänder hinter Ihren Ohren beziehungsweise an Ihrem Hinterkopf und prüfen Sie, ob die Maske eng genug anliegt.
  4. Damit die Maske richtig sitzt, müssen Nase, Mund und Kinn bedeckt sein.
  5. Wenn die Maske durchnässt ist, muss sie ausgewechselt werden.
  6. Sie sollten die Maske nicht zwischendurch anfassen oder verschieben.
  7. Bevor Sie die Maske wieder abnehmen, heißt es: Hände waschen.
  8. Beim Absetzen der Maske sollten Sie darauf achten, dass Sie sie nur an den Bändern abnehmen. Denn an der Außenseite der Maske könnten sich Krankheitserreger befinden.

Wie tragen Sie eine Einweg-Maske korrekt?

Zusätzlich zu den Alltagsmasken gibt es auch Einweg-Masken. Bei gekauften Einweg-Masken gibt es zwei Seiten: eine weiße und eine blaue beziehungsweise grüne. Welche Seite nach vorne gehört, erklärt sich durch die verschiedenen Schichten der Maske. Sie haben eine wasserfeste Vliesstoffschicht, die farbig ist, eine Mikrofiltrationsschicht zwischen den beiden sichtbaren Schichten und eine antibakterielle, hautfreundliche Stoffschicht in weiß. Demnach gehört die farbige Seite nach außen. Nach oben gehört zudem die Seite, in der der kleine Draht eingenäht ist, mit dem die Maske an die Nase gedrückt werden kann.

Wie sicher sind Alternativen zur Mund-Nasen-Bedeckung?

Einige Menschen tragen statt der klassischen Alltagsmaske oder der Einweg-Maske auch ein Visier aus Plastik, um sich und andere vor einer Corona-Infektion zu schützen. Forscher haben jedoch untersucht, dass diese Visiere zwar den Ausstoß von Aerosolen nach vorn blockieren, die winzigen Luftteilchen aber um das Visier herum wandern und sich so relativ weit im Raum ausbreiten können.

Wie transportiert man die Maske?

Im Idealfall läuft es so ab: Sie haben Ihre Hände gründlich gewaschen und ziehen anschließend die Maske über. Dabei achten Sie darauf, die Innenseite nicht anzufassen. Doch das setzt ja voraus, dass man sie daheim aufsetzt und etwa auf dem Weg zum Supermarkt die gesamte Zeit im Gesicht trägt. Das kann anstrengen und die Maske bereits ziemlich stark durchfeuchten – was nicht so gut ist.

Wer sie erst vor Ort aufsetzen möchte, sollte die Bedeckung im Plastikbeutel statt in der Hosentasche tragen – oder zumindest in einer Tasche, in die man nicht üblicherweise hineinfasst, rät Peter Walger. Der Vorstandssprecher von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene betont: "Die Innenseite muss geschützt sein." Am besten sei, man kenne die Situation, in der man sie tragen müsse – und behalte sie dann die ganze Zeit auf.

Kann die Maske auch um den Hals baumeln?

Es ist oft zu sehen – wenn sie die Maske gerade nicht brauchen, ziehen viele Menschen sie unter das Kinn ab. Dort baumelt sie dann lose um den Hals. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät davon ab, die Maske so hängen zu lassen.

Prof. Janne Vehreschild sieht darin eher kein Problem. "Aus der reinen Virusinfektionssicht macht es wenig Unterschied, ob ich die Maske in einem Plastikbeutel trage oder sie um den Hals hängt", erläutert der Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, der eine Arbeitsgruppe von Kölner und Frankfurter Forschern leitet, die etwa Risikofaktoren zu Covid-19 untersucht.

Was hilft, wenn das Atmen unter dem Stoff schwerfällt?

Das sollte nicht sein. Doch viele spüren nach einer Zeit des Tragens eine Art Beklemmung und haben das Gefühl, dass ihnen das Atmen schwerfällt. Eigentlich seien die klassischen Baumwollmasken so durchlässig, dass es darunter nicht zu einem Sauerstoffmangel kommen sollte, sagt Vehreschild.

Eine mögliche Erklärung hat der Infektiologe dennoch: "Ich glaube eher, dass das Atmen sehr bewusst ist und aktiv erlebt wird – und man sich dann vielleicht eine Art Atemlosigkeit einbildet."

Sein Rat: Generell beim Atmen durch die Maske Ruhe bewahren und nicht besonders stark ein- oder ausatmen. "Das kann zu Hyperventilation führen." Also lieber eher ruhig und flach atmen und nicht so sehr darauf konzentrieren – sondern sich mit anderen Dingen beschäftigen.

Kann der Stoff der Grund für Atemprobleme sein?

Fest gewebte Stoffe sind nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) besser für die Alltagsmaske geeignet als leicht gewebte – aber man sollte darunter natürlich atmen können. "Man kann die Durchlässigkeit überprüfen, indem man die Maske auf die Lippen legt und schaut, ob man gut durchatmen kann", rät Vehreschild. "Muss man hier kräftig pusten, damit Luft durchkommt, ist es sicherlich der falsche Stoff."

Im Geschäft ist das vielleicht nicht so gerne gesehen – aber gerade wer die Maske selbst näht, kann diesen Test problemlos machen, ehe er Nadel und Faden ansetzt.

Hier finden Sie die Tipps zur Gesichtsmaske zum Ausdrucken:

Was hilft gegen das Beschlagen der Brille?

Brillenträger ärgern sich häufig darüber, dass die Gläser beim Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung beschlagen. Das Phänomen hat eine einfache physikalische Erklärung: Die warme Atemluft entweicht dicht an den Brillengläsern und die Feuchtigkeit der Luft kondensiert an den kälteren Gläsern. Um das zu verhindern, sollte vor allem der obere Teil der Brille eng anliegen. Als Hausmittel gegen das Beschlagen hilft milde Flüssigseife ohne Alkohol. Diese können Sie mit einem feinen Tuch auf den Gläsern verteilen und schließlich trocken polieren. Durch den Seifenfilm kann sich das Wasser aus der Atemluft nicht mehr auf dem Glas absetzen.

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Warum tragen so viele die Maske unter der Nase?

Immer wieder sieht man in Geschäften, Bus und Bahn Menschen, die zwar eine Gesichtsmaske tragen, mit ihr aber nur ihren Mund, nicht ihre Nase bedecken. Dabei befinden sich in den oberen Atemwegen und vor allem in der Nase und im Nasenrachenraum laut Deutscher Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DGHNO-KHC) die meisten Viren. Auch die ACE-2-Rezeptoren, über die die Coronaviren in den Körper gelangen, sitzen zu großen Teilen in der Nase.

Mit dem falschen Tragen der Mund-Nase-Bedeckung gefährdet man also nicht nur andere besonders, sondern auch sich selbst. Allerdings läuft ein Großteil der Atmung über die Nase ab und viele Menschen identifizieren sich auch über die Nase in ihrem Gesicht. Sie schieben die Maske also vielleicht aus Eitelkeit oder Bequemlichkeit unter die Nase.

Wie können Sie unter der Maske weniger schwitzen?

Besonders, wenn es in Geschäften oder der Bahn warm ist, fangen wir schnell an, unter der Maske zu schwitzen. Das liegt daran, dass wir unsere Temperatur normalerweise über das Atmen abkühlen können. Durch die Alltagsmasken funktioniert das weniger gut und uns wird noch wärmer. Dabei entsteht Feuchtigkeit, die optimal ist für Krankheitserreger.

Deshalb ist Hygiene besonders wichtig – optimalerweise nutzen Sie in diesen Fällen Einweg-Masken, die Sie nach starkem Schwitzen entsorgen können. Bei Stoffmasken eignen sich besonders Jersey und Biberstoff, da diese Sorten mehr Luft durchlassen als Baumwolle.

Was können Sie tun, wenn Ihre Haut empfindlich reagiert?

Vor allem, diejenigen, die täglich bei der Arbeit eine Maske tragen müssen, haben häufig mit Hautirritationen, Druckstellen und Pickeln zu tun. Das kann bei Alltagsmasken unter anderem daran liegen, dass durch die Feuchtigkeit Farbstoffe aus den Masken austreten und so zu Juckreiz, Rötungen oder Reizungen der Haut führen. Zusätzlich herrschen unter der Maske optimale Bedingungen für Keime, die Pickel verursachen können. Sie sollten deshalb darauf achten, Ihre Masken regelmäßig zu reinigen und zu wechseln und Ihre Haut auch mit beruhigenden Cremes pflegen.

Wie oft sollten Sie die Maske wechseln und reinigen?

Wiederverwendbare Stoffmasken sollten nach dem Tragen gereinigt und anschließend getrocknet werden. Wie oft, kommt ganz darauf an, wie häufig man sie trägt. Wenn Sie die Maske nur kurz aufsetzen, um beispielsweise in der Tankstelle zu zahlen, muss sie in der Regel noch nicht gewaschen werden.

Sobald der Stoff der Maske aber durch die Atemluft feucht wird, sollten Sie sie waschen und eine neue, trockene aufsetzen. Denn mit zunehmender Feuchte lässt die Schutzwirkung nach. Beim Husten oder Niesen können dann Tröpfchen von der Außenfläche der durchfeuchteten Maske in die Umgebung geschleudert werden.

Und die Gefahr einer Keimbildung wächst. Feuchte Masken stellen einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze dar, sagte Virologe Hendrik Streeck der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt vor Schimmelbildung, nachdem Masken durchfeuchtet sind.

Übrigens: "Medizinische Masken wie den Mund-Nasen-Schutz oder die FFP-Masken kann und darf man nicht waschen", sagt der Hygieniker Peter Walger. Es handle sich um Einmalartikel, die nach der Benutzung entsorgt werden sollten.

Und wie wird die Maske am besten sauber?

"Bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine waschen oder alternativ: sie für rund zehn Minuten in einem Topf Wasser kochen – das sind die sichersten Methoden", erklärt Hygieniker Peter Walger. Für die Variante Kochtopf muss der Maskenstoff kochfest sein, was Baumwolle in der Regel ist. Seien aber noch andere Materialien verarbeitet, etwa Gummi, eine Zwischenlage oder bestimmte Metalle, sollte man sich schlau machen, ob man die kochen kann, so der Experte. Generell gilt: "60 Grad und darüber ist virustötend."

Welche Alternativen zur Reinigung gibt es?

"Alles andere, was mitunter empfohlen wird: Backofen, Mikrowelle, Bügeln – das ist vielleicht nur dann eine Idee, wenn man die Maske nicht waschen kann", sagt Walger. "Aber es ist auch unsicher, ob überall die gleiche Temperatur wirkt", fügt er an. Die Masken könnten im Backofen oder in der Mikrowelle nicht frei hängen, lägen vielleicht auf einem Backblech. "Und was besonders wichtig ist, gereinigt werden die Masken dadurch nicht."

Und Vorsicht: Masken mit Drahtbügeln gehören generell nicht in die Mikrowelle – hier droht Brandgefahr.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
  • Verbraucherzentrale
  • Eigene Recherche
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