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Schutz vor Coronavirus: Können Sie ins Gesicht fassen verhindern?


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Schutz vor Coronavirus
Können Sie vermeiden, sich häufig ins Gesicht zu fassen?


Aktualisiert am 04.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Coronavirus: Menschen greifen sich mehrfach die Stunde ins Gesicht – dabei können wir mit unseren Händen Krankheiten übertragen.Vergrößern des Bildes
Coronavirus: Menschen greifen sich mehrfach die Stunde ins Gesicht – dabei können wir mit unseren Händen Krankheiten übertragen. (Quelle: Madrolly/getty-images-bilder)
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Sie stützen das Kinn auf, kratzen sich oder streichen sich die Haare aus der Stirn: Unzählige Male am Tag fassen Sie sich ins Gesicht. Dabei können Sie auch das Coronavirus übertragen. Aber können Sie das überhaupt verhindern?

Händewaschen ist eine der wichtigsten Hygieneregeln im Umgang mit dem Coronavirus. Doch letztlich übertragen sich Krankheitserreger von den Händen nur auf den Körper, wenn sie mit den Schleimhäuten in Berührung kommen. Das passiert jedoch täglich mehrfach, weil der Mensch sich reflexartig unzählige Male ins Gesicht greift.

Wie oft fassen Sie sich täglich ins Gesicht?

Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie rund 250 Personen über 66 Stunden lang beobachtet, um festzustellen, wie häufig sie sich ins Gesicht fassen. Sie stellten fest, dass die Testpersonen 3,3 Mal pro Stunde öffentliche Oberflächen berührten und 3,6 Mal pro Stunde ihr Gesicht. In etwa 44 Prozent der Fälle entstehe dabei ein Kontakt mit Schleimhäuten an Mund, Nase oder Augen.

Warum fassen Menschen sich ins Gesicht?

Die meisten unserer Berührungen im Gesicht sind reflexartig. Beim Nachdenken wird das Kinn aufgestützt oder an der Lippe gezupft, wenn die Haare ins Gesicht fallen, werden sie weggestrichen.

Bereits 2014 haben Wissenschaftler aus Leipzig außerdem den Zusammenhang zwischen dem Reflex, sich ins Gesicht zu fassen und Stress untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass "spontane Selbstberührungsgesten im Gesicht" mit Prozessen zur Stressregulation zwischen Arbeitsgedächtnis und Emotionen verbunden sind. Leiden Sie unter Stress, greifen Sie sich also häufiger ins Gesicht.

Können Sie es vermeiden, sich ins Gesicht zu fassen?

Der Verhaltenstherapeut Samy Egli erklärte dazu gegenüber dem "Spiegel": "Es ist nicht sehr zielführend, Ihnen einfach nur zu sagen, dass Sie es lassen sollen. Denn das sind meist hochautomatisierte, reflexhafte und unbewusste Verhaltensmuster. Die können wir nicht einfach so ändern." Zunächst müssten Sie demnach erst einmal feststellen, dass Sie sich häufig ins Gesicht fassen.

Dazu können Sie beispielsweise eine Strichliste darüber führen. Letztlich könne aber kein Verhalten sofort verändert werden – um sich spontan vor dem Coronavirus zu schützen, hilft das Abtrainieren des Verhaltens also vermutlich nicht.

Welche Tipps helfen bei der Abgewöhnung?

Nachdem Sie sich Ihr Verhalten zunächst bewusst gemacht haben, hilft es laut Egli, sich ein alternatives Verhalten zu überlegen. Sie könnten beispielsweise immer dann, wenn Sie den Reflex verspüren, Ihr Kinn aufzustützen, stattdessen die Hände auf den Tisch legen. So könnten Sie schon nach einigen Tagen oder Wochen erste Erfolge erzielen. Statt der Angst vor dem Virus als "bestrafenden Motivator" sollten Sie sich eine Belohnung überlegen, die Sie immer dann bekommen, wenn Sie es geschafft haben, sich nicht ins Gesicht zu greifen.

Einige Psychologen raten auch dazu, die Hände mit stark riechender Seife zu waschen oder mit einem unangenehmen Geruch einzucremen, um sich den Griff ins Gesicht bewusst zu machen. Andere Experten hingegen warnen vor der Verwendung dieser Mittel, da sie die Hände nicht so gut reinigen, wie herkömmliche Seifen.

Nachdem es erwiesen ist, dass Menschen, die unter Stress stehen, sich häufiger ins Gesicht fassen, sollten Sie zudem versuchen, Stress zu vermeiden. Das stärkt zusätzlich Ihr Immunsystem.

Und da Sie es nicht von heute auf morgen schaffen werden, sich vollständig abzugewöhnen, ins Gesicht zu fassen, sollten Sie weiterhin auf gute Händehygiene achten. Sind Ihre Hände sauber und frei von Viren, können Sie auch keine Krankheiten übertragen, wenn Sie sich ins Gesicht greifen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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