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Blähbauch: Symptome – was hilft gegen die Schmerzen bei aufgeblähtem Bauch?


Luft im Bauch
Diese Lebensmittel verursachen einen Blähbauch

t-online, fsch

Aktualisiert am 25.07.2024Lesedauer: 11 Min.
Ein Blähbauch kann sehr schmerzhaft und unangenehm sein. Ursache sind meistens bestimmte Lebensmittel.Vergrößern des Bildes
Ein Blähbauch kann sehr schmerzhaft und unangenehm sein. Ursache sind meistens bestimmte Lebensmittel. (Quelle: champja/getty-images-bilder)

Typische Ursachen für einen Blähbauch können bestimmte Lebensmittel sein. Erfahren Sie weitere Gründe und hilfreiche Tipps, wie Sie einen Blähbauch vermeiden.

Bei "Meteorismus" denken Sie vermutlich zuerst an Astronomie. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um den medizinischen Begriff für einen Blähbauch. "Meteor" stammt vom griechischen Wort metéoron ab, was so viel bedeutet wie "Lufterscheinung".

Das trifft sowohl auf Sternschnuppen als auch auf einen luftballonartig aufgeblähten Bauch zu. Ein Blähbauch entsteht durch eine übermäßige Ansammlung von Luft bzw. Gasen im Verdauungstrakt, genauer im Dickdarm oder Magen. Meteorismus ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das jeden treffen und vielfältige Ursachen haben kann.

Was ist ein Blähbauch?

Bei der Verdauung entstehen natürlicherweise Gase, wie Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid und Methan. Ebenso gelangt beim Atmen, Essen und Sprechen Luft in den Bauch. Durchschnittlich befinden sich ungefähr 150 Milliliter Gase im Darm.

Der Großteil davon wird über die Darmwand in den Blutkreislauf aufgenommen und über die Lunge beim Ausatmen wieder aus dem Körper befördert. Der andere Teil entweicht beim Aufstoßen oder als Darmwind. Täglich entweichen bis zu 1,5 Liter Darmluft – 15 bis 20 Mal "Pupsen" pro Tag sind also völlig normal.

Durch bestimmte Lebensmittel, Essgewohnheiten, aber auch Stress und Erkrankungen, kann es zu einer vermehrten Ansammlung von Luft im Verdauungstrakt kommen. Entweichen die Darmgase rektal, spricht man von Blähungen (Flatulenz). Werden sie jedoch nicht ausreichend auf natürlichem Weg – also durch Ausatmen, Aufstoßen oder das Abgehen von Darmwinden – abgebaut, bläht sich der Bauch auf. Nicht zwangsläufig, aber oft, treten Blähbauch und Blähungen gemeinsam auf.

Ursachen für einen Blähbauch

Dass sich der Bauch plötzlich aufbläht, kann viele Ursachen haben. Die Gründe für eine Gasbildung im Bauch sind meistens harmlos:

  • Blähende Lebensmittel: Vor allem fettreiche, scharfe, stark gesüßte oder ballaststoffreiche Speisen liegen schwer im Magen und verursachen einen Blähbauch. Sie enthalten bestimmte Stoffe, die die Gasproduktion im Darm anregen. So stecken beispielsweise in Hülsenfrüchten Zuckermoleküle, die nicht vom Dünndarm verarbeitet werden können. Bei der Zersetzung im Dickdarm durch Bakterien entstehen dann Gase.
  • Zucker und Zuckeraustauschstoffe: Der übermäßige Verzehr von Zucker oder Zuckeraustauschstoffen, wie Fructose, Xylit, Maltit, Mannit oder Sorbit, begünstigt die Bildung eines Blähbauchs. Zuckeraustauschstoffe sind vor allem in Diät- bzw. Lightprodukten, Softdrinks, Süßigkeiten, Fertigprodukten und zuckerfreien Kaugummis enthalten. Fruktose und Sorbit kommen außerdem natürlicherweise in Obst und Trockenobst vor.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Auch Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittel verursachen einen aufgeblähten Bauch. Beispiele sind eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), Fructoseintoleranz (Fruchtzucker) oder Laktoseintoleranz.
  • Kauen: Wer seine Mahlzeiten schlingt, schluckt mehr Luft, was den Magen aufbläht. Hinzu kommt, dass eine Nahrungsaufnahme unter Stress meist mit unzureichendem Kauen einhergeht. Gelangen unzureichend gekaute Speisen in den Darm, werden sie dort hauptsächlich von Darmbakterien und nicht vom Speichel verdaut. Dabei können sich schwefelhaltige Gase bilden.
  • Essverhalten: Auch verschiedene Lebensmittelkombinationen können bei empfindlichen Menschen einen Blähbauch verursachen. Ungünstige Kombinationen sind beispielsweise Getreide und Obst (Marmeladenbrot, Obstkuchen) oder Getreide und Käse (Käsebrot, Käsekuchen, Pizza).
  • Bewegungsmangel: Neben der Ernährung können die Beschwerden auch durch mangelnde Bewegung verursacht werden. Der Darm wird träge, der Weitertransport der Nahrung verlangsamt sich und die Gefahr für einen Blähbauch steigt. Es drohen nicht nur Blähungen, sondern auch Verstopfungen.
  • Medikamente: Die Einnahme von Antibiotika bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Die Folge: Der Magen reagiert sensibler auf schwer verdauliche Lebensmittel und das Blähbauchrisiko steigt. Abführmittel oder Antidiabetika können ebenfalls einen Blähbauch auslösen.
  • Rauchen: Beim Rauchen atmet der Körper überschüssige Luft ein. Bereits ein bis zwei Zigaretten am Tag genügen, um das Blähbauchrisiko zu steigern.
  • Kaugummi: Beim Kaugummi kauen gerät vermehrt Luft in Magen und Darm. Der Körper erhält dadurch das fasche Signal, dass er Nahrung bekommt und die Verdauung wird angekurbelt. In vielen zuckerfreien Kaugummis sind außerdem künstliche Zuckeraustauschstoffe enthalten, die ebenfalls die Blähbauchbildung begünstigen.
  • Stress: Bei Stress und psychischer Belastung schüttet der Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus, das die Verdauung verlangsamt. Dadurch gelangen Zuckermoleküle in den Darm, wo die Bakterien bei der Zersetzung Gase produzieren. Wer gestresst ist, tendiert außerdem dazu, hastig zu essen, wodurch ebenfalls mehr Luft in den Magen gelangt.
  • Hormone: Bei Frauen kommt ein Blähbauch oft von Hormonschwankungen während der Periode, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. In dieser Zeit produziert der Körper mehr Progesteron. Das Hormon entspannt die Darmmuskulatur, deshalb bläht sich der Bauch schneller auf. Zudem lagert der Körper vermehrt Wasser in das Gewebe ein.
  • Kleidung: Zu enge Hosen, Gürtel oder sogenannte Shapewear können – vor allem in Verbindung mit einem üppigen Mahl – einen Blähbauch begünstigen. Ein zu hoher Bauchwanddruck beeinflusst die Luftverteilung im Darm negativ und stört den Weitertransport des Darminhalts, sodass sich der Bauch aufbläht.
  • Roemheld-Syndrom: Es beschreibt eine Gruppe von Symptomen, die durch übermäßige Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt ausgelöst werden. Im Vordergrund stehen bei diesem Syndrom Beschwerden des Herzens, vor allem Brustenge und Brustschmerzen.

Laktoseintoleranz betrifft immer mehr Menschen. Sie vertragen den Milchzucker – die Laktose – nicht. Der Verzehr von Milch und Milchprodukten führt bei ihnen zu meist heftigen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.

Häufigste Ursache: Blähende Lebensmittel

In den meisten Fällen tritt ein Blähbauch nach dem Essen auf. Die folgende Tabelle zeigt sowohl Lebensmittel, die stark blähend wirken als auch Nahrungsmittel, die gut verdaulich sind. Wenn Ihr Bauch oft aufgebläht ist, sollten Sie die Lebensmittel der linken Spalte meiden oder nur in Maßen genießen. Greifen Sie stattdessen zu den aufgeführten Alternativen.

Die Intensität und Häufigkeit der Gasbildung hängt dabei von der individuellen Darmflora ab. Jeder Körper hat eine ganz eigene Zusammensetzung von Darmbakterien und verträgt deshalb bestimmte Nahrungsmittel mehr oder weniger gut. Bei empfindlichen Personen kann auch die "verkehrte" Reihenfolge der Nahrungsmittel zu einem Blähbauch führen.

Am besten sollten zuerst die Dinge gegessen werden, die am leichtesten verdaut werden können: Obst, gefolgt von Salat, Reis, Käse und Fleisch. Stärkehaltige Nahrungsmittel sind zudem leichter verdaulich als proteinreiche Lebensmittel. Führen Sie am besten ein Ernährungstagebuch und dokumentieren Sie, bei welchen Lebensmitteln ein Blähbauch auftaucht.

Blähende Lebensmittel Bekömmliche Lebensmittel
Backwaren frisches Brot, Hefegebäck Brot aus fein vermahlenem Vollkornmehl, Sauerteigbrot
Gemüse Kohl, Zwiebeln, Spargel, Pilze, Paprika, Gurken, Rettich, Knoblauch, Lauch Zucchini, Tomate, Karotten, Fenchel, Fenchelsamen, Blattsalate, Kohlrabi, Brokkoli
Obst Steinobst, Zitrusfrüchte, Trockenobst Bananen, Wassermelone, Cranberries
Fleisch Ente, Gans Kalb, Rind, Geflügel, Wild
Wurst Salami, Mettwurst, Teewurst Bierschinken, Kochschinken, Geflügelwurst
Fisch Räucherfisch, Aal, Hering, Lachs, Sardinen Pangasius, Seelachs
Kartoffelprodukte Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer, Kroketten, Pommes frites Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelpüree, Klöße
Milchprodukte Sahne, Vollmilch, fettiger Käse fettarme Milch, fettarmer Käse
Getränke Fruchtsäfte, kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee stilles Wasser, ungesüßter Tee
Hülsenfrüchte Erbsen, Bohnen, Linsen
Diätprodukte, Light-Produkte, zuckerfreier Kaugummi

Erkrankungen als Ursache für einen aufgeblähten Bauch

Ein Blähbauch kann auch das Symptom einer Erkrankung sein, die mit dem Verdauungsapparat zusammenhängt, vor allem wenn weitere Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen hinzukommen. Tritt ein Blähbauch über längere Zeit immer wieder auf, können folgende Krankheiten dahinterstecken:

  • Reizdarm / Reizmagen: Ein Blähbauch ist eines der häufigsten Symptome beim Reizdarmsyndrom. Beim Reizdarm ist der Unterbauch, beim Reizmagen der Oberbauch betroffen. Viele Patienten haben eine Kombination aus Reizmagen und Reizdarm.
  • Darmpilz: Bei Darmpilz handelt es sich in der Regel um Hefepilze der Gattung Candida albicans. Sie bauen Kohlenhydrate aus der Nahrung zu Kohlendioxid und Fuselalkoholen ab, wodurch ein Blähbauch entsteht. Die Ursache für Darmpilze kann eine Ernährung mit viel Weißmehl und Zucker sowie die Einnahme von Antibiotika sein.
  • Glutenunverträglichkeit (Zöliakie): Bei Menschen mit einer Zölikaie können bereits Spuren von Gluten in der Nahrung zu Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Durchfall und Blähungen führen.
  • Morbus Crohn / Colitis Ulcerose: Ein regelmäßiger Blähbauch kann auch Folge einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, sein. Während Morbus Crohn den gesamten Verdauungstrakt von der Mundhöhle bis zum After befallen kann, ist bei Colitis Ulcerosa nur der Dickdarm betroffen.
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis): Eine entzündete Magenschleimhaut geht meistens mit einem Blähbauch, Völlegefühl und Durchfall einher. Häufige Ursachen für eine Gastritis sind Stress, Alkohol oder entzündungshemmende Medikamente.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis): Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ist die Fett- und Eiweißverdauung gestört. Dadurch gelangen unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm, wo durch die Zersetzung vermehrt Gase entstehen. Die häufigsten Ursachen für eine Pankreatitis sind Gallensteine und übermäßiger Alkoholkonsum.
  • Diabetes: Langjährige Diabetiker leiden nicht selten unter Nervenstörungen. Sind die Nerven betroffen, die die Darmbewegungen steuern, wird der Darm träge. Verstopfung und Blähungen sind die Folge.
  • Pfortaderhochdruck (Portale Hypertension): Aufgrund einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Erkrankung der Leber (Leberzirrhose) kann sich das Blut in der Pfortader, einer großen Vene, bis zur Leber stauen. Dieser Blutstau kann auch die Verdauungsorgane beeinflussen und zu einem Blähbauch führen.
  • Darmkrebs
  • Darmverschluss

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Symptome: So äußert sich ein Blähbauch

Der Name sagt es bereits: Bei einem Blähbauch ist der Bauch stark nach vorne gewölbt und fühlt sich ungewöhnlich groß an. Er reagiert empfindlich auf Druck, Bauchschmerzen treten auf, Gluckern und Rumoren im Bauch sind deutlich vernehmbar. Weitere Beschwerden können Übelkeit, Appetitlosigkeit und Völlegefühl sein. Ebenso kann es zu Durchfall, Verstopfung, Sodbrennen und Bauchkrämpfen kommen.

Besonders unangenehm sind Flatulenzen, also übelriechende Winde, die bei einem Blähbauch vermehrt auftreten. Der Geruch dieser Gase ist generell nichts Ungewöhnliches. Im Zuge der Verdauung finden üblicherweise Gärungsprozesse statt, deren Produkte schlecht riechen. Manchmal tritt ein Blähbauch aber auch ohne Blähungen auf.

Symptome im Überblick:

  • gewölbter Bauch
  • Gluckern und Rumoren im Bauch
  • Blähungen (Flatulenzen)
  • Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe
  • Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Sodbrennen
  • Erbrechen

Was hilft gegen einen Blähbauch: Hausmittel und Tipps

  • Pflanzliche Helfer: Spannt und zwickt der Bauch, ist Kräutertee die erste Wahl. Frisch aufgebrühter Tee aus Ingwer, Kurkuma, Salbei oder Pfefferminze kurbelt die Verdauung an und entkrampft schmerzhafte Blähungen. Das ätherische Öl der Pflanzen hilft, Fette besser aufzuspalten und löst Gasbläschen im Darm auf. Auch Kümmel, Anis, Kamille, Fenchel und Basilikum wirken sich positiv auf Magen und Darm aus. Sie können die Kräuter und Gewürze alternativ auch zum Verfeinern von Speisen verwenden.
  • Cranberries: Die roten Früchte – egal ob als Saft oder pur aufgenommen – befreien Ihren Körper von überschüssigem Wasser, Giftstoffen und dem lästigen Blähbauch.
  • Wärme: Verkrampft der Magen, wird der Blähbauch doppelt unangenehm. Dann kann eine Wärmflasche helfen. Sie lindert das aufgeblähte Gefühl und entspannt den gesamten Magen-Darm-Bereich.
  • Bauchmassage: Bei einem akuten Blähbauch kann eine Massage helfen. Legen Sie sich auf den Rücken und massieren Sie den Bauch leicht mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn. So unterstützen Sie die Gase dabei zu entweichen.
  • Bewegung: Einen ähnlichen Effekt wie eine Massage hat ein sanftes Bauchmuskelworkout. Der Wechsel zwischen Muskelanspannung und -entspannung aktiviert die Bauchmuskeln und entkrampft den Darm. Bereits einfache Übungen wie das "Radfahren" in der Luft im Liegen drücken störende Luft aus dem Dickdarm.
  • Heublumensack: Ein warmer Heublumensack wirkt entkrampfend und beruhigt einen aufgeblähten Bauch. Sie bekommen ihn entweder in der Apotheke oder basteln sich einfach selbst einen: Nähen Sie sich dafür ein circa 30 x 50 cm großes Säckchen aus Stoff und befüllen Sie es zu zwei Dritteln mit Heublumen, die Sie ebenfalls in der Apotheke kaufen können. Erwärmen Sie den Heublumensack in einem Topf mit siedendem Wasser, drücken Sie ihn aus, lassen ihn etwas abkühlen und legen Sie ihn für 20 bis 30 Minuten auf den Bauch.

Behandlung: Wann zum Arzt?

Ein aufgeblähter Bauch ist in den meisten Fällen ungefährlich. Treten keine weiteren Beschwerden auf, muss man mit Blähungen oder einem Blähbauch nicht zum Arzt. Meistens hilft bereits eine Umstellung der Ernährung und Essgewohnheiten.

Wer blähende Lebensmittel reduziert oder sogar meidet und trotzdem häufig unter einem aufgeblähten Bauch leidet, sollte sich besser untersuchen lassen. Denn in diesem Fall könnte sich hinter den Beschwerden eine ernste Krankheit verbergen. Wer zusätzlich zum Blähbauch starke Bauchschmerzen hat, unter Übelkeit leidet oder sich erbrechen muss, sollte ebenfalls zum Arzt gehen.

Um dem Arzt die Diagnose zu erleichtern, ist es zu empfehlen, über einige Wochen ein Ernährungstagebuch zu führen. Darin halten Sie Tag für Tag fest, was Sie zu sich nehmen und wie Sie sich danach fühlen – sowohl körperlich als auch seelisch. So kann der Arzt besser einschätzen, ob Sie auf ein bestimmtes Lebensmittel allergisch reagieren oder gar eine Unverträglichkeit haben. In diesem Fall ist eine Ernährungsumstellung notwendig. Steckt eine Darmerkrankung hinter den Beschwerden, steht dessen Behandlung im Vordergrund der Therapie.

Was hilft bei geblähtem Bauch?

Wer regelmäßig unter einem Blähbauch leidet, kann ebenso versuchen, seine Darmflora mit Heilfasten oder einer Darmreinigung wieder aufzubauen. Vor allem bei Patienten mit Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa kann eine Therapie mit Probiotika helfen.

Eine Fehlbesiedlung des Darms mit Hefepilzen kann durch eine Candida-Diät behandelt werden. Ist Stress die Hauptursache der Beschwerden, sind Yoga und Meditation zu empfehlen.

Medikamente bei aufgeblähtem Bauch

Die genannten Hausmittel und Methoden sind bei einem aufgeblähten Bauch immer das erste Mittel. Kurzfristig können sogenannte Entschäumer Abhilfe schaffen. Sie verhindern, dass sich größere Gasmengen im Darm ansammeln. Lassen Sie sich im Vorfeld von einem Arzt oder Apotheker zu Dosierung und Nebenwirkungen der Medikamente beraten.

Tritt der Blähbauch in Verbindung mit Bauchkrämpfen auf, können krampflösende Medikamente – sogenannte Spasmolytika, helfen, die Darmmuskulatur zu entspannen.

Manche Menschen können fett-, eiweiß- oder kohlenhydrathaltige Nahrung nicht richtig verdauen, da die entsprechenden Verdauungsenzyme von Magen, Bauchspeicheldrüse oder Leber nicht in ausreichender Menge gebildet werden. Medikamente, die diese Enzyme enthalten, unterstützen die Verdauung und können einen Blähbauch lösen oder vorbeugen.

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Ist ein Blähbauch Folge einer Erkrankung, muss diese behandelt werden. So können bei chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa Kortisonpräparate oder Immunsuppressiva eingesetzt werden.

Darmproblemen vorbeugen: Das verhindert den Blähbauch

Wenn Sie regelmäßig unter einem Blähbauch leiden, lohnt es sich, zunächst das eigene Essverhalten zu analysieren. Wichtig sind vor allem die Art der Nahrungsmittel, deren Zubereitung sowie Ihre Essgewohnheiten. Essen Sie hauptsächlich leicht verdauliche Lebensmittel und achten Sie auch auf die Reihenfolge und Kombination der Nahrungsmittel. Nehmen Sie sich Zeit für die Mahlzeiten, essen Sie nicht im Stehen oder Gehen und kauen Sie die Nahrung gründlich.

Weitere Tipps, mit denen Sie einem Blähbauch vorbeugen können:

1. Gemüse dünsten: Wer auf Gemüse nicht verzichten will, sollte es dünsten oder blanchieren, das verträgt der Magen besser. Rohkost bereitet dem Magen hingegen oft Probleme.

2. Brot toasten: Vollkornbrot sollten Sie nicht frisch verzehren, sondern einen Tag ruhen lassen, damit es bekömmlicher ist. Es hilft auch, das Brot vorher zu toasten.

3. Hülsenfrüchte einweichen: Weicht man Hülsenfrüchte für ein paar Stunden in 80 Grad heißem Wasser ein, wird der Gehalt blähender Zuckermoleküle um bis zu 80 Prozent reduziert. Wichtig ist natürlich, dass man das Wasser im Anschluss wegschüttet und die Hülsenfrüchte in frischem Wasser kocht.

Auch das Wasser aus Konserven kann die Entstehung von einem Blähbauch und Blähungen begünstigen und sollte deshalb weggeschüttet werden. Bekömmlicher ist es außerdem, die Hülsenfrüchte als Suppe oder Eintopf zu genießen.

4. Bitterstoffe essen: Küchenkräuter (Bohnenkraut, Estragon, Rosmarin und Thymian), Gemüse (Brokkoli, Chicorée, Rosenkohl) sowie Blattsalate (Löwenzahn, Kresse, Rucola, Radicchio) enthalten viele Bitterstoffe, die die Verdauung anregen und einem Blähbauch entgegenwirken.

5. Ein Glas Wasser vor dem Essen: Ein Glas stilles Wasser vor dem Essen aktiviert die Speichelbildung und kann helfen, einem Blähbauch vorzubeugen. Während der Mahlzeiten sollten Sie allerdings lieber nicht trinken, da sonst die Magensäure verdünnt wird.

6. Heilerde vor dem Essen: Heilerde ist ein Pulver, das aus Löß gewonnen wird und überflüssige Luft und Gas im Verdauungstrakt bindet. Lösen Sie ein bis zwei Esslöffel Heilerde in ein Glas Wasser auf und trinken Sie es circa 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Die Partikel binden Säuren und Fette und beschleunigen den Transport durch den Darm, sodass die Bakterien weniger Zeit haben, Gase zu bilden.

7. Gewöhnen Sie Ihren Darm langsam an Ballaststoffe: Ballaststoffe sind gesund und wichtig für die Darmflora. Steigern Sie die Aufnahme von Ballaststoffen Stück für Stück und essen Sie nur kleine Portionen ballaststoffhaltiger Lebensmittel, um Magen und Darm langsam an sie zu gewöhnen. Wichtig ist außerdem, in Verbindung mit Ballaststoffen viel zu trinken.

8. Verdauungsspaziergang: Legen Sie nach dem Essen öfter einen kurzen Spaziergang ein, um einem Meteorismus entgegenzuwirken.

9. Unverträglichkeiten ausschließen: Lebensmittel, gegen die Sie eventuell allergisch sein könnten, können Sie gezielt essen und dann wieder auslassen, um solche Effekte zu prüfen. Gewissheit verschafft in Verdachtsfällen aber nur der Besuch beim Arzt.

10. Darmflora aufbauen: Probiotika (z. B. Joghurt, Kefir, Sauerkraut) und Präbiotika (Flohsamen, Leinsamen, Äpfel) helfen beim Aufbau einer gesunden Darmflora. Wer seine Verdauung langfristig verbessern will, sollte regelmäßig probiotische und präbiotische Lebensmittel essen.

Empfindliche Bäuche vertragen außerdem mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt besser als drei große Mahlzeiten. Regelmäßige Bewegung und eine tägliche Trinkmenge von rund zwei Litern Wasser sind ebenfalls wichtig, um die Verdauung auf Trab zu halten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Was ist ein Reizmagen? Online-Information von Internisten im Netz, einem Angebot des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI). (Stand: Aufgerufen am 13. März 2022).
  • Angepasste Vollkost. Informations-Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: Eingesehen am 18. März 2022)
  • Astrid Schobert: "Die 50 besten Blähbauch-Killer"
  • Magazin "Good Health" 03/2018
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