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Reizmagen: Symptome und Behandlung eines nervösen Magens


Wenn der Magen streikt
Reizmagen: Symptome und Behandlung

t-online, uc (CF), fsch

Aktualisiert am 24.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Reizmagen: Typische Symptome sind Schmerzen im Oberbauch und Sodbrennen.Vergrößern des Bildes
Reizmagen: Typische Symptome sind Schmerzen im Oberbauch und Sodbrennen. (Quelle: Srisakorn/getty-images-bilder)

Als Reizmagen werden unspezifische Beschwerden im Oberbauch bezeichnet, die keine organischen Ursachen haben.

Die funktionelle Dyspepsie wird von Beschwerden wie Blähungen, ein Völle- oder Druckgefühl und Schmerzen begleitet. Lesen Sie hier, wie sich ein Reizmagen üblicherweise äußert und welche Art der Behandlung Linderung verschaffen kann.

Was ist ein Reizmagen?

Ein Reizmagen, auch funktionelle Dyspepsie genannt, ist eine Störung der Magenfunktion, die mit verschiedenen Beschwerden einhergeht. Anders als beim Reizdarm ist vor allem der Oberbauch betroffen.

Reizmagen: Symptome erkennen

Typische Reizmagen-Symptome betreffen den Magen-Darm-Bereich: Übelkeit und eventuelles Erbrechen sind ebenso möglich wie ein Völle- oder Druckgefühl. Zusätzlich kann der Oberbauch schmerzen, Blähungen sind auch möglich. Weitere Symptome sind unregelmäßiger Stuhlgang, Appetitlosigkeit sowie ein vorzeitiges Sättigungsgefühl, Sodbrennen und saures Aufstoßen. Darüber hinaus verspüren Patienten möglicherweise eine Abneigung gegenüber spezifischen Speisen.

Einige Betroffene leiden außerdem unter Herzstechen, Herzrasen oder unter Kreislaufproblemen. Ebenso ist vermehrtes Schwitzen ein mögliches Symptom. Schließlich sind auch Beschwerden wie Nervosität, Schlafstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche oder eine schnelle Ermüdung regelmäßige Begleiter der funktionellen Dyspepsie.

Typische Reizmagen-Symptome im Überblick:

  • Schmerzen im Oberbauch
  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Völlegefühl
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Blähungen
  • Sodbrennen
  • regelmäßiges auch "nicht-saures" Aufstoßen
  • Appetitlosigkeit

Wann treten die Beschwerden auf?

Reizdarm-Symptome variieren in der Regel von Person zu Person: Gelegentlich treten die Beschwerden vereinzelt, in anderen Fällen kombiniert auf. In einigen Fällen kann die Nahrungszufuhr einen Einfluss haben: So haben manche Patienten dann Probleme, wenn der Magen leer ist, andere leiden während oder nach der Nahrungsaufnahme unter Symptomen. Ebenso können Lebensmittel keinerlei Einfluss auf die Beschwerden haben.

Achtung: Hinter diesen Symptomen kann Darmkrebs stecken
Es gibt jedoch auch einige Beschwerden, die laut dem Berufsverband der Deutschen Internisten definitiv nicht zu den Reizmagen-Symptomen gehören. Dazu gehören Gewichtsverlust, nächtlicher Schweiß sowie Blut im Stuhl. Diese Krankheitsanzeichen deuten unter Umständen auf organische Auffälligkeiten hin, zum Beispiel auf einen Tumor. Betroffene sollten sich entsprechend unverzüglich in medizinische Behandlung begeben.

Behandlung: Was tun bei einem Reizmagen?

Eine funktionelle Dyspepsie kann also eine Vielzahl an sehr unterschiedlichen Beschwerden mit sich führen. Entsprechend fallen dem behandelnden Arzt nicht nur die Diagnose, sondern auch die Reizmagen-Behandlung häufig recht schwer. Aus diesem Grund sind Medikamente oft nur ein Teil der Therapie – sie können helfen, akute Symptome zu lindern, können die Erkrankung aber nicht heilen. Üblicherweise ist eine solche Behandlung nicht langfristig angelegt. Laut Angaben der Techniker Krankenkasse sollte sie einen Zeitraum von acht Wochen nicht überschreiten.

Diese Medikamente können die Symptome lindern

Häufig empfehlen sich für Reizmagen-Patienten zunächst sogenannte Protonenpumpenhemmer als Medikamente. Protonen gehören zur Magensäure und sorgen dort für den hohen Säureanteil. Die Hemmer behindern die Arbeit der Protonenpumpen und vermindern somit die Produktion der Magensäure, sodass diese den Magen potenziell weniger reizt. Auch H2-Antagonisten sind Arzneimittel, die die Magensäureproduktion verringern. Prokinetika stehen bei der Behandlung meist an dritter Stelle. Sie regen den Magen-Darm-Trakt an, wodurch Patienten schneller verdauen – oftmals kann dies Symptome wie Übelkeit und Völlegefühl lindern.

Zeigen Medikamente keine Verbesserung, empfiehlt sich unter Umständen eine sogenannte Eradikation. Sie ist dann möglich, wenn die Beschwerden auf das Helicobacter-pylori-Bakterium zurückzuführen sind: Der Patient nimmt dann sowohl Protoenenpumpenhemmer als auch Antibiotika ein, mit denen das Bakterium bekämpft werden soll.

Darüber hinaus können verschiedene Medikamente auf natürlicher Basis bei akuten Beschwerden Linderung verschaffen: Dies sind beispielsweise Mittel, die Fenchel, Kümmel oder Anis enthalten. Heilerde oder japanisches Heilpflanzenöl können ebenfalls schmerzlindernd wirken.

Ernährung bei Reizmagen: Den Körper entlasten

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung empfiehlt sich für Reizdarm-Patienten außerdem häufig eine Umstellung der Essgewohnheiten. Beschwerden sollen so in Zukunft möglichst vermieden werden. Allerdings gibt es keine allgemeingültige, anerkannte Reizmagen-Diät. Es kann Betroffenen aber beispielsweise schon helfen, die Nahrung so über den Tag zu verteilen, dass sie jeweils nur geringe Mengen aufnehmen.

Ein Reizmagen lässt sich außerdem häufig durch den Verzicht auf Zucker, Kaffee und Alkohol lindern. Patienten sollten eher auf fettarme, leichte Kost setzen: Reichlich Obst und Gemüse sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Auch das Trinken von basenreichem, hydrogenkarbonatreichem Heilwasser hilft Betroffenen möglicherweise, da es im Körper Säure neutralisieren kann.

Wichtig: Ob Reizdarm-Medikamente oder Reizdarm-Ernährung – Betroffene sollten ihre Vorgehensweisen zur Behandlung der Beschwerden stets mit ihrem Arzt oder Apotheker absprechen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Berufsverband der Deutschen Internisten
  • Techniker Krankenkasse
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