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Häufig heiser: Diese Angewohnheiten strapazieren die Stimme


Häufige Heiserkeit
Diese sieben Angewohnheiten strapazieren die Stimme


11.02.2025 - 14:20 UhrLesedauer: 3 Min.
Frau hustet oder räuspert sich (Symbolbild): Häufiges Räuspern kann der Stimme schaden.Vergrößern des Bildes
Frau räuspert sich (Symbolbild): Häufiges Räuspern kann der Stimme schaden. (Quelle: RollingCamera/getty-images-bilder)
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Wer schnell heiser wird, sollte seine eigenen Verhaltensweisen einmal genauer betrachten: Manche Gewohnheiten schaden der Stimme – etwa häufiges Räuspern.

Ob auf einer Party, in der Disco oder beim Fußballspiel: Bei lauter Geräuschkulisse hilft manchmal nur noch Rufen oder Schreien, um sich verständlich zu machen. Die damit verbundene anschließende Heiserkeit lässt sich dann kaum vermeiden.

Manche Menschen werden jedoch auch im Alltag schneller heiser als andere. Gefährdet sind vor allem Personen, die beruflich viel sprechen oder singen müssen. Begünstigt wird die Heiserkeit durch bestimmte Angewohnheiten. Wer diese erkennt und verändert, kann im Idealfall nicht nur die Heiserkeit verhindern. Die Stimme wird zudem widerstandsfähiger und klangvoller. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Stimmhygiene.

So entsteht Heiserkeit

In der Mitte des Kehlkopfs befinden sich die Stimmlippen, welche die Lautbildung ermöglichen. Zwischen den Stimmlippen ist ein kleiner Spalt: die Stimmritze (Glottis). Mithilfe der am Rande der Stimmlippen sitzenden Stimmbänder sowie der Kehlkopfmuskeln geraten die Stimmlippen beim Ausatmen in Schwingung, sodass ein Laut entstehen kann. Ist dieser Vorgang gestört, kann Heiserkeit eine Folge sein.

7 Dinge, die der Stimme schaden können

Dass Rufen oder Schreien der Stimme auf Dauer nicht guttut, ist kein Geheimnis. Es gibt jedoch viele weitere Dinge oder Verhaltensweisen, die Heiserkeit auslösen können.

1. Bonbons mit Menthol oder Pfefferminze

Bei Heiserkeit liegt der Griff zum Lutschbonbon nahe. Wenig geeignet sind dann jedoch scharfe Produkte, die Menthol oder Pfefferminze enthalten, denn sie greifen die Schleimhäute an.

Als Alternative bietet sich zum Beispiel Gurgeln mit isotonischer Kochsalzlösung an. Weniger empfehlenswert sind hingegen Mundspülungen mit Alkohol oder reizenden Inhaltsstoffen zur täglichen Mundpflege.

2. Häufiges Räuspern

Wenn sich der Hals rau anfühlt, entsteht leicht der Drang, sich zu räuspern. Allzu oft sollte man diesem jedoch nicht nachgeben: Beim Räuspern werden die Stimmlippen hart gegeneinander gepresst. Dabei entsteht ein hoher Druck. Gelegentlich ist das kein Problem, wer sich aber oft räuspert, kann damit den Stimmlippen schaden.

Fachleute der Berliner Charité empfehlen stattdessen, mit der Stimme ein "h" (still wie im Wort „hallo“) zu formen und direkt im Anschluss zu schlucken. Auch ein Schluck Wasser kann hilfreich sein.

3. Angespanntes Flüstern

Wer seine angegriffene Stimme schonen möchte, versucht es möglicherweise mit Flüstern – und macht damit unter Umständen die Heiserkeit noch schlimmer. Das gilt insbesondere, wenn es sich um ein raues, angespanntes Flüstern handelt: Dieses belastet die Muskulatur des Kehlkopfs sogar mehr als normales Sprechen. Besser ist es, die Stimme für eine Weile komplett zu schonen.

Wichtiger Hinweis

Ist die Stimme bereits angegriffen oder ermüdet, ist Schonung angesagt. Dann empfiehlt es sich, möglichst nicht oder nur wenig zu sprechen.

4. Rauchen

Tabakrauch irritiert die Stimmlippen im Kehlkopf. Die Stimme wird dadurch rauer und tiefer. Beim Passivrauchen ist ebenfalls Vorsicht geboten: Ein längerer Aufenthalt in einem verrauchten Raum ist nicht zu empfehlen.

Rauchen begünstigt Kehlkopfkrebs

Rauchen kann nicht nur Heiserkeit auslösen, es ist zudem der Hauptrisikofaktor für Kehlkopfkrebs. Mehr dazu lesen Sie hier.

5. Alkohol und koffeinhaltige Getränke

Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzer und grüner Tee trocknen die Schleimhäute aus. Das gilt auch für Alkohol.

Wer solche Getränke zu sich nimmt und zu Heiserkeit neigt, sollte daher zusätzlich reichlich Wasser trinken.

6. Sehr scharfe, heiße oder kalte Speisen

Stark gewürzte, vor allem scharfe Lebensmittel können den Kehlkopf ebenso reizen wie sehr heiße oder eiskalte Speisen. Vor allem Personen, die zu Reflux neigen, sollten bei scharfen Gewürzen und auch sehr fettigem Essen aufpassen: Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) fließt immer wieder Magensäure in die Speiseröhre. Der aggressive Magensaft kann zu Reizungen und Heiserkeit führen. Mehr über die Refluxkrankheit lesen Sie hier.

7. Trockene Luft und Staub

Zu trockene Luft tut dem Kehlkopf nicht gut, ebenso wenig wie Staub. Personen, die sich längere Zeit in einer sehr staubreichen Umgebung aufhalten, sollten daher eine Maske tragen.

Was der Stimme guttut

Neben Gewohnheiten, die Heiserkeit begünstigen, gibt es auch Verhaltensweisen, welche die Stimme schonen:

  • Trinken Sie ausreichend, um die Schleimhäute feucht zu halten: Gut geeignet ist stilles Wasser oder Kräutertee.
  • Sorgen Sie für ausreichende Luftfeuchtigkeit im Inneren, etwa durch einen Luftbefeuchter.
  • Nach starker Beanspruchung oder bei einer Erkältungskrankheit: Gönnen Sie Ihrer Stimme eine gezielte Pause, damit sie sich erholen kann.
  • Lockeres Summen, Singen oder Kauen kann ebenfalls wohltuend sein.
  • Achten Sie beim Sprechen auf eine eher weiche Stimme.
  • Wenn Sie lauter werden müssen: Achten Sie darauf, dass Ihre Stimmlage nicht automatisch höher wird.

Stimmtraining kann helfen

Nicht nur für Personen, die beruflich viel sprechen oder singen, ist die richtige Stimm- und Atemtechnik wichtig. Wer häufiger heiser wird, ohne dass eine körperliche Erkrankung die Ursache ist, könnte von einem Training in einer logopädischen Praxis profitieren. Dort lässt sich erlernen, wie die Stimme möglichst schonend und effizient eingesetzt werden kann.

Heiserkeit: Wann zum Arzt?

Heiserkeit entsteht häufig durch eine vorübergehende Überbeanspruchung oder eine Erkältungskrankheit.

Hält das Symptom jedoch länger an, ist ein frühzeitiger Arztbesuch wichtig. Spätestens, wenn die Beschwerden länger als vier Wochen andauern, sollte eine Kehlkopfspiegelung durchgeführt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Tipps zur Pflege der Stimme (Stimmhygiene)". Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 11.2.2025)
  • "Taking Care of Your Voice". Online-Informationen des National Institute on Deafness and Other Communication Disorders: nidcd.nih.gov (Stand: 8.1.2025)
  • "CHARITÉ - Tipps zur Stimmhygiene". Online-Informationen der Klinik für Audiologie und Phoniatrie der Charité – Universitätsmedizin Berlin: audiologie-phoniatrie.charite.de (Stand: 2025)
  • "Stimmhygiene". Online-Informationen der Universität Regensburg: www.uni-regensburg.de (Stand: 3.4.2024)
  • "Hoarseness". Online-Informationen der Cleveland clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 18.8.2023)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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