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Karpaltunnelsyndrom durch Nackenverspannung: Kann das sein?


Gleichzeitige Beschwerden
Karpaltunnelsyndrom durch Nackenverspannung – kann das sein?


13.03.2025 - 16:16 UhrLesedauer: 3 Min.
Frau mit Nackenschmerzen: Wer vom Karpaltunnelsyndrom betroffen ist und hartnäckige Nackenschmerzen hat, fragt sich womöglich, ob das zusammenhängt.Vergrößern des Bildes
Wer vom Karpaltunnelsyndrom betroffen ist und hartnäckige Nackenschmerzen hat, fragt sich womöglich, ob das zusammenhängt. (Quelle: Pekic/getty-images-bilder)
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Ruft ein ständig verspannter Nacken ein Karpaltunnelsyndrom hervor? Inwiefern Kribbeln oder Schmerzen in der Hand mit dem Nacken zusammenhängen können.

Beim Karpaltunnelsyndrom wird der durchs Handgelenk verlaufende Mittelnerv eingeengt. Das kann Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle und Schmerzen in der Hand hervorrufen, insbesondere im Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Können auch verspannte Nackenmuskeln zu diesem Engpasssyndrom beitragen?

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Nackenverspannungen: Lösen sie ein Karpaltunnelsyndrom aus?

Betroffene mit Karpaltunnelsyndrom verspüren mitunter neben den typischen Symptomen in den Fingern oder der Hand auch andere Beschwerden, wie etwa Verspannungen oder Schmerzen im Nackenbereich. Das kann zu der Annahme führen, dass Nackenverspannungen möglicherweise ein Karpaltunnelsyndrom begünstigen könnten. Denn schließlich entspringt der sogenannte Mittelnerv (Nervus medianus), der die Hände versorgt, in der Halswirbelsäule und verläuft über den Arm bis in die Finger. Wissenschaftlich gesichert ist dies jedoch nicht.

Eine mögliche Erklärung wäre das sogenannte "Double-Crush-Syndrom". Bei diesem soll eine zusätzliche Einengung eines Nervs im Bereich der Halswirbelsäule oder der Schulter die Funktion des Nervs beeinträchtigen und so das Risiko für Schäden an einem anderen Ort erhöhen – und dadurch etwa ein Karpaltunnelsyndrom begünstigen. Es gibt jedoch bislang keine eindeutigen Beweise für diesen Zusammenhang.

Überdies zeigen andere Untersuchungen, dass Menschen mit Karpaltunnelsyndrom mitunter auch untypische Beschwerden aufweisen können – wie etwa Schulter- oder Nackenschmerzen, einseitige Kopfschmerzen oder ein Druck- und Engegefühl in der Brust. Nach einer Karpaltunnel-OP besserten sich bei ihnen tatsächlich auch die untypischen Symptome. Das lässt zwar einen Zusammenhang mit dem im Handgelenk eingeengten Mittelnerv vermuten – entsprechende Studien, die diesen sicher erklären könnten, fehlen jedoch bislang.

Reizen steife Nackenmuskeln allerdings Nerven im Bereich der Halswirbelsäule, die die Hand versorgen, kann das durchaus zu Beschwerden wie Kribbelerscheinungen im Daumen und in den Fingern führen. Diese Symptome können leicht mit denen eines Karpaltunnelsyndroms verwechselt werden.

Zudem können Nackenverspannungen und Karpaltunnelbeschwerden auch gleichzeitig auftreten, ohne dass diese zusammenhängen. Mehr dazu, welche Ursachen hinter einem Karpaltunnelsyndrom typischerweise stecken, lesen Sie hier.

Karpaltunnelsyndrom: Symptome und Diagnose

Ein Karpaltunnelsyndrom macht sich typischerweise durch Symptome wie diese bemerkbar:

  • Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Fingern
  • Kraftverlust in der betroffenen Hand
  • Verstärkung der Beschwerden nachts beziehungsweise gegen Morgen oder bei bestimmten Handbewegungen

Um die genaue Ursache solcher Beschwerden zu ermitteln, ist eine umfassende Diagnostik wichtig. Neben einer Untersuchung des Handgelenks kann es sinnvoll sein, auch die Halswirbelsäule und den Schulterbereich einzubeziehen, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.

Behandlung: Was lindert die Beschwerden?

Bei einem Karpaltunnelsyndrom richtet sich die Behandlung nach den individuellen Ursachen und der Schwere der Symptome. Bei leichten Beschwerden können konservative Maßnahmen wie das Tragen einer Handgelenkschiene oder spezielle Übungen helfen. Lassen die Symptome dadurch nicht nach, kann eine Kortisoninjektion ins Handgelenk infrage kommen. Bei stärkeren beziehungsweise anhaltenden Symptomen kann in manchen Fällen ein operativer Eingriff erforderlich sein, um den Nerv zu entlasten.

Unabhängig von einem Engpasssyndrom im Karpaltunnel können Nackenverspannungen Beschwerden in der Hand auslösen, beispielsweise durch Muskelverhärtungen oder eine ungünstige Körperhaltung. Dann können physiotherapeutische Maßnahmen helfen, die Nackenmuskeln zu lockern und die Haltung zu verbessern.

Fazit

Dass Nackenverspannungen ein Karpaltunnelsyndrom auslösen können, lässt sich wissenschaftlich nicht sicher belegen. Allerdings können starke Nackenverspannungen mitunter Symptome in der Hand und im Unterarm hervorrufen, die den Beschwerden eines Karpaltunnelsyndroms ähneln, jedoch nicht mit einem eingeengten Nerv im Karpaltunnel zusammenhängen. Wer Nackenschmerzen hat und Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in den Fingern oder der Hand verspürt, sollte dies ärztlich untersuchen lassen. So lässt sich feststellen, ob die Beschwerden tatsächlich die Folge eines Karpaltunnelsyndroms sind oder andere Ursachen infrage kommen, die ähnliche Anzeichen hervorrufen, wie etwa ein Mausarm (Repetitive Strain Injury) oder ein HWS-Syndrom.

Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 13.3.2025)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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