Wegen Zöllen Autobauer Tesla schreibt Brandbrief an Trump-Regierung

Strafzölle der USA könnten amerikanischen Autobauern zu schaffen machen. Tesla hat jetzt die US-Regierung in einem Brief gewarnt.
Der US-Autobauer Tesla warnt vor möglichen Vergeltungszöllen gegen den E-Autobauer als Reaktion auf die Politik von US-Präsident Donald Trump. "US-Exporteure sind von Natur aus unverhältnismäßigen Auswirkungen ausgesetzt, wenn andere Länder auf US-Handelsmaßnahmen reagieren", schreibt Tesla an das Büro des US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer. Der Brief trage nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters das Logo des Unternehmens, aber keine Unterschrift. Tesla wird von Elon Musk geführt, der auch als Berater des US-Präsidenten fungiert und dabei helfen soll, die Staatsausgaben massiv zu senken.
In dem Brief wird erklärt, welche Auswirkungen der Handelsstreit auf die amerikanischen Autobauer hat. "Zum Beispiel haben frühere US-Handelsmaßnahmen zu sofortigen Reaktionen der betroffenen Länder geführt, einschließlich erhöhter Zölle auf in diese Länder importierte Elektrofahrzeuge." Als amerikanischer Hersteller und Exporteur fordere Tesla den Handelsbeauftragten auf, die nachgelagerten Auswirkungen bestimmter vorgeschlagener Maßnahmen zur Bekämpfung unfairer Handelspraktiken zu berücksichtigen. Außerdem seien die Fahrzeuge im Ausland teurer geworden, was ihre Wettbewerbsposition im Markt geschwächt habe.
Nicht alle Teile können in den USA beschafft werden
Tesla warnte außerdem, dass "bestimmte Teile und Komponenten in den Vereinigten Staaten schwer oder gar nicht zu beschaffen sind". Der Autohersteller fügte hinzu, dass Unternehmen "von einem schrittweisen Ansatz profitieren werden, der es ihnen ermöglicht, sich entsprechend vorzubereiten und sicherzustellen, dass geeignete Maßnahmen für die Lieferkette und die Einhaltung der Vorschriften ergriffen werden". Damit dürfte Tesla versuchen, zumindest eine Verschiebung der Zölle zu erreichen. Erst am Mittwoch hatte Donald Trump einen roten Tesla vor dem Weißen Haus präsentiert, den er gekauft hatte. Bei dem Pressetermin war auch Elon Musk anwesend.
Auch andere Autohersteller in den USA zeigen sich besorgt: Autos Drive America, eine Handelsgruppe, die große ausländische Automobilhersteller vertritt, darunter Toyota, Volkswagen, BMW, Honda und Hyundai, warnte die Handelsbehörde USTR in separaten Kommentaren, dass die Einführung von "breit angelegten Zöllen die Produktion in den US-Montagewerken stören wird".
Trump erwägt, Anfang April erhebliche Zölle auf Fahrzeuge und Teile aus aller Welt zu erheben. Tesla reagierte nicht sofort auf die Bitte von Reuters um einen Kommentar. Die "Financial Times" schrieb unter Berufung auf einen Beteiligten, der Brief sei ohne Unterschrift geblieben, "weil niemand bei dem Unternehmen dafür gefeuert werden wollte, ihn abgeschickt zu haben".
- reuters.com: "Tesla warns it could face retaliatory tariffs" (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa