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USA | Ärzten gelingt neuartige Herztransplantation an Baby: "Meilenstein"


Ein "Meilenstein"
Ärzten gelingt neuartige Herztransplantation an Baby

Von t-online, cch

Aktualisiert am 09.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Easton nach der Operation: Ihm wurde zunächst das Herz und zwei Wochen später das Thymusgewebe transplantiert.Vergrößern des Bildes
Easton nach der Operation: Ihm wurde zunächst das Herz und zwei Wochen später das Thymusgewebe transplantiert. (Quelle: Duke University Hospital/Youtube Screenshot)

Ein amerikanisches Ärzteteam hat einem Baby das Herz und ein bestimmtes Gewebe eines Spenders transplantiert. Das neue Verfahren bringt einen großen Vorteil mit sich.

Ärzten des Duke University Hospitals in North Carolina ist ein "Meilenstein" in Sachen Herztransplantation gelungen. Das teilte das Hospital Anfang dieser Woche mit. Die Ärzte haben erstmals ein Herz in Kombination mit speziellem Gewebe transplantiert – und zwar einem Baby. Das Kind sei wohlauf und scheine die wichtigen T-Zellen aufzubauen, die für ein gut funktionierendes Immunsystem nötig seien.

Transplantation von Thymusgewebe hilft dem Immunsystem

Schon seit Jahren wird an der Duke University und anderen Einrichtungen daran geforscht, gespendetes und im Labor verändertes sogenanntes Thymusgewebe zu transplantieren. Die Idee dahinter:

Die Thymusdrüse im Körper stimuliert die Entwicklung von T-Zellen. Diese bekämpfen unerwünschte Eindringlinge im Körper. Die Implantation des Gewebes, das auch von dem Herzspender stammt, soll das Immunsystem des Spenders auf den Empfänger übertragen. So soll das transplantierte Herz als "eigenes" erkannt und nicht abgestoßen werden.

Transplantation statt Immunsuppressiva

Sollte sich diese Herangehensweise als erfolgreich herausstellen, so könnte der Transplantationsempfänger langfristig auf immunsuppressive Medikamente verzichten, erklärt Joseph W. Turek, Chefarzt der Kinderherzchirurgie am Duke University Hospital in einer Pressemitteilung. Diese können sehr giftig sein, sie schädigen vor allem die Nieren. "Dieses Konzept rund um die Verträglichkeit war schon immer der heilige Gral in der Transplantation", so der Arzt.

Derzeit hätten Patienten mit einem transplantierten Herzen eine Lebenserwartung von zehn bis 15 Jahren. Da die Dauer durch die Toxizität von Immunsuppressiva begrenzt wird, wird seit Langem nach anderen Optionen geforscht. Der neue Ansatz sei nun erstmals an einem Menschen durchgeführt worden.

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Operiertes Baby feierte ersten Geburtstag

Die Operation, bei der zunächst das Herz und zwei Wochen später das Thymusgewebe transplantiert wurde, fand bereits im August 2021 statt. Erst jetzt ist das Hospital damit an die Öffentlichkeit gegangen, da zunächst der Zustand des Patienten abgewartet werden sollte.

Der damals sechs Monate alte Easton Sinnamon konnte nun seinen ersten Geburtstag feiern. Das implantierte Gewebe scheint seine Dienste zu leisten. Noch muss der Junge die immunsuppressiven Medikamente einnehmen, aber die Ärzte sind guter Hoffnung, ihn langsam davon entwöhnen zu können. Easton war mit mehreren Herzdefekten und einem fehlerhaften Immunsystem geboren worden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Duke Health: "Baby Receives World’s First Combination Heart Transplant/Thymus Procedure"
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