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Nach mindestens drei Monaten: Stiko empfiehlt Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen


Nach mindestens drei Monaten
Stiko empfiehlt Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen

Von dpa
Aktualisiert am 13.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Der dritte Kleber im Impfbuch: Auch 12- bis 17-Jährige sollten auf Empfehlung der Stiko nun eine Booster-Impfung erhalten.Vergrößern des Bildes
Der dritte Kleber im Impfbuch: Auch 12- bis 17-Jährige sollten auf Empfehlung der Stiko nun eine Booster-Impfung erhalten. (Quelle: Wolfgang Kumm/dpa/dpa-tmn./dpa)

Berlin (dpa) - Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich generell für eine Corona-Auffrischimpfung auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgesprochen.

Das Gremium empfehle eine sogenannte Boosterimpfung für diese Altersgruppe mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer "in der altersentsprechenden Dosierung" und mindestens drei Monate nach der vorangegangenen Impfung, teilte dasRobert Koch-Institut(RKI) mit.

Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern folgt

Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.

Die derzeitige Lage mit den stark ansteigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante mache eine entsprechende Ausweitung der Impfkampagne notwendig, hieß es zur Begründung. Durch eine Auffrischimpfung werde der wenige Monate nach der Grundimmunisierung abnehmende Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von Corona-Infektionen reduziert.

Bislang werden Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Die Stiko hatte bisher eine Booster-Impfung allen Erwachsenen ab 18 Jahren empfohlen.

Zweite Impfstoffdosis bei Johnson&Johnson mit mRNA-Vakzin

Beim Impfstoff von Johnson&Johnson, bei dem die Grundimmunisierung nur eine Impfung umfasst, war von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) im Dezember eine zweite Dosis des Vakzins zur Zweitimpfung zugelassen worden. Die Stiko will nun aber für alle Menschen über 18 empfehlen, ihre Grundimmunisierung mit dem Johnson&Johnson-Impfstoff durch eine zweite Impfstoffdosis eines mRNA-Vakzins zu optimieren. Für die Auffrischimpfung im Mindestabstand von drei Monaten zur zweiten Dosis der Grundimmunisierung werde ebenfalls ein mRNA-Impfstoff empfohlen, hieß es. Auch dieser Beschlussentwurf ging laut Stiko ins Stellungnahmeverfahren.

Bereits vor einigen Wochen hatte die Stiko erklärt, dass eine einzelne Dosis des Vektorimpfstoffs keinen ausreichenden Schutz biete und dass eine Verbesserung mit einer Dosis Biontech/Pfizer oder Moderna empfohlen werde.

Sehr geringes Risiko für schwere Impfnebenwirkungen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte die Pläne. "Jetzt haben alle Jugendlichen und ihre Eltern Gewissheit: Auch bei 12- bis 17-Jährigen ist Boostern empfehlenswert", sagte er laut Mitteilung. Das Gremium habe noch einmal klar gestellt, dass eine Johnson&Johnson-Impfung nur wie eine Impfung gerechnet werden könne. "Das sind wichtige Einschätzungen mit aktueller Alltagsrelevanz", so Lauterbach. Bereits Ende Dezember hatte er klargestellt, dass Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren grundsätzlich einen Anspruch auf Auffrischimpfungen hätten.

Die Stiko wies darauf hin, dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit der Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen zwar noch limitiert sei. "Das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen wird jedoch als sehr gering eingeschätzt", hieß es. Es seien Impfreaktionen zu erwarten wie nach der zweiten Impfstoffdosis, beziehungsweise der Auffrischimpfung bei 18- bis 25-Jährigen.

Die Stiko ist ein unabhängiges Gremium. Sie entwickelt Impfempfehlungen und blickt dabei auf den Nutzen für den Einzelnen und die gesamte Bevölkerung. Die Experten werten dafür internationale Daten und Studien aus. Die Empfehlungen gelten als medizinischer Standard, wie es auf der Stiko-Webseite heißt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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