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Grünen-Politiker Gelbhaar: Zweifel an Belästigungsvorwürfen


RBB rudert zurück
Vorwürfe erfunden? Grünen-Politiker äußert sich

Von t-online
Aktualisiert am 18.01.2025Lesedauer: 2 Min.
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Stefan Gelbhaar: An den Belästigungsvorwürfen gegenüber dem Grünen-Politiker soll es Zweifel geben. (Archivfoto) (Quelle: Jean MW/imago-images-bilder)
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Dem Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar wurde die Belästigung von Frauen vorgeworfen. In einem Fall sind jetzt aber Zweifel aufgekommen.

An den Belästigungsvorwürfen gegenüber dem Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar soll es vereinzelte Zweifel geben. Das berichten die Berliner Zeitung "Tagesspiegel" und der RBB. Demnach soll die Existenz einer Frau infrage stehen, die Vorwürfe gegenüber dem Politiker erhoben hat.

Laut dem "Tagesspiegel" war eine der Urheberinnen einer eidesstattlichen Versicherung, die als Grundlage für die Berichterstattung des RBB diente, nicht an der Adresse gemeldet, die auf dem Dokument vermerkt war. Auch vor Ort sei ihr Name nicht an dem entsprechenden Haus zu finden gewesen. Langjährige Anwohner sollen den Namen der Frau noch nie gehört haben.

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Falsche Identität?

Auch der RBB meldete Zweifel an der eigenen Berichterstattung an: Die Identität einer der Frauen, die Vorwürfe gegen Gelbhaar erhoben hatte, scheint nicht zu stimmen, eventuell könnte die Frau auch überhaupt nicht existieren. Demnach soll es sich bei der Frau um eine grüne Bezirkspolitikerin handeln, die die Angaben unter falscher Identität gemacht haben soll. Die Grünen-Politikerin bestreitet die Vorwürfe, soll aber auch keine Belege für die Existenz der Frau liefern können.

Der RBB betonte, dass nicht alle Teile ihrer Berichterstattung gegenüber Gelbhaar dadurch nichtig seien, ein wesentlicher Vorwurf allerdings schon. Dementsprechend habe man alle Beiträge entfernt, in denen es um die konkreten Vorgänge ging. Zusätzlich habe der Sender auch die Ombudsstelle der Grünen informiert, da es Anhaltspunkte gebe, dass dort eingegangene Informationen von der betroffenen Person stammen könnten. Der RBB hat gegen die Bezirkspolitikerin Strafanzeige gestellt.

Gelbhaar sagte der "Berliner Zeitung" nach Bekanntwerden der Zweifel: "Das Ganze ist ein unfassbarer Vorgang". Zuvor hatte er immer wieder darauf verwiesen, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe falsch seien.

In einem Videobeitrag auf der Webseite des RBB erklärt der Journalist Thorsten Gabriel, die anderen Vorwürfe gegen Gelbhaar hätten nicht die "Fallhöhe" wie der nun "durch Betrug" ausgeräumte. Auf die Frage, ob der RBB Fehler gemacht habe, antwortet Gabriel, man habe sich "sehr intensiv" mit den Vorwürfen gegen Gelbhaar beschäftigt. Dabei habe man auch ausführlich mit den Frauen gesprochen, nicht nur über die Vorwürfe, sondern "auch aus dem Leben". Die Journalisten seien "mit krimineller Energie" getäuscht worden.

Der Videobeitrag verschwand am Freitagabend sowohl von der Webseite des RBB als auch von der der ARD. Der "Tagesspiegel" zitiert aus einer Anfrage an den RBB, der Sender habe mit "Anne K." anscheinend nur telefonischen Kontakt gehabt.

Politiker spricht von "geplanter Aktion"

Gelbhaar, der seit 2017 für die Pankower Grünen im Bundestag sitzt, war bei einer ersten Wahlversammlung am 12. November mit 98,4 Prozent der Stimmen zum Direktkandidaten gewählt worden. Nachdem Mitte Dezember Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen ihn bekannt wurden, setzte der Kreisverband eine Wiederholung der Wahl an, die Gelbhaar Anfang Januar verlor.

Auf eine Kandidatur für die Landesliste verzichtete Gelbhaar schon im Dezember. Er bestreitet die Vorwürfe und geht von einer "geplanten Aktion" gegen seine Person aus, wie er auf seiner Webseite schreibt.

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