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Zum journalistischen Leitbild von t-online.DAK-Gesundheitsreport Warum Männer häufiger Herzprobleme haben
Ein sorgloser Lebensstil erhöht das Risiko für ein krankes Herz. Dieses Problem betrifft vor allem Männer, wie die Krankenkasse DAK in einem neuen Gesundheitsreport berichtet. Ihm zufolge haben berufstätige Männer 55 Prozent mehr Fehltage wegen Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen als ihre Kolleginnen.
Schuld daran seien die ungesunden Lebensgewohnheiten vieler Männer, so die DAK weiter. Sie kümmern sich nicht um eine gesunde Ernährung. Eine bundesweite Forsa-Befragung im Auftrag der Krankenkasse unter 3000 Männern und Frauen zwischen 25 und 39 Jahren ergab, dass 63 Prozent der Männer beim Essen nur auf den Geschmack und nicht auf die Nährstoffe achten. So kommen vitaminarme, dafür aber fettige und salzige Speisen auf den Teller.
70 Prozent der Männer bewegen sich zu wenig
Zudem trinkt dem Report zufolge fast die Hälfte der Männer (43 Prozent) regelmäßig Alkohol, ein Viertel raucht und 70 Prozent bewegen sich zu wenig. Diese Kombination führt häufig zu Übergewicht. "Viele Männer pflegen einen Lebensstil, der die Entstehung von Herzkreislauf-Erkrankungen begünstigt", erläutert DAK-Ärztin Elisabeth Thomas.
Frauen leben gesünder
Frauen hingegen achten deutlich mehr auf eine gesunde Ernährung. Nur jede Zweite sündigt sorglos mit fetten Speisen und nur jede Dritte trinkt regelmäßig Alkohol. Dadurch leiden sie seltener unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut dem DAK-Gesundheitsreport gab es 2013 unter 100 männlichen Versicherten 74 Fehltage. Unter 100 Frauen waren es hingegen nur 48 Tage.
In der Lebensmitte werden Weichen gestellt
Eines aber haben beide Geschlechter gemeinsam: ab 35 wird eine Tendenz zu einem weniger bewussten Lebensstil deutlich. So seien unter den 25-29 Jährigen nur 67 Prozent Sportmuffel. Unter den 35-40-Jährigen hingegen fänden sich schon 77 Couchpotatoes. Wenig Sport wirkt sich besonders im mittleren Alter negativ aus: "Gerade in der Lebensmitte werden die Weichen gestellt", so Thomas. Wer sich zu dieser Zeit für oder gegen einen gesunden Lebenswandel entscheidet, beeinflusse sein Herzrisiko entscheidend. "Wer in diesem Alter in seinem Gesundheitsbemühen nicht nachlässt, sondern sich wieder mehr um einen gesunden Lebensstil kümmert, kann sogar frühere Sünden wettmachen", so die Expertin.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.