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Mikroplastik gelangt über die Nase ins Gehirn | Studie


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Neue Entdeckung
Mikroplastik findet unerwarteten Weg in unser Gehirn


Aktualisiert am 19.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Wir essen es, trinken es und atmen es ein: Mikroplastik ist allgegenwärtig.Vergrößern des Bildes
Wir essen es, trinken es und atmen es ein: Mikroplastik ist allgegenwärtig. (Quelle: Westend61/getty-images-bilder)

Mikroplastik ist im Meer, im Essen und auch in unserem Körper zu finden. Einer Studie zufolge gelangt es sogar ins Gehirn – über einen bislang unbekannten Mechanismus.

Jeden Tag nehmen wir vor allem über die Nahrung Mikroplastik auf, das ist längst bekannt. Im Körper können die winzigen Kunststoffpartikel in Gewebe und Organe eindringen – darunter Herz, Leber, Darm und Gehirn. Doch einer neuen Untersuchung zufolge kann Mikroplastik auch über die Nase eingeatmet und dann weiter zum Gehirn transportiert werden. Das berichten Forscher aus Brasilien.

Neue Studie: Mikroplastik gelangt über die Nase ins Gehirn

Für ihre Studie, die im Fachmagazin "JAMA Network" erschienen ist, untersuchten sie das Gehirngewebe von 15 Verstorbenen und stellten bei acht von ihnen fest: In einem Teil des Gehirns, dem sogenannten Riechkolben, ließen sich winzige Plastikteile nachweisen.

Zur Erklärung

Der Mensch besitzt zwei Riechkolben, einen über jeder Nasenhöhle. Dort werden die Geruchsinformationen verarbeitet. Die Verbindung zwischen dem Riechkolben und der Nasenhöhle ist der Riechnerv.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten daraus, dass die Nase ein Eintrittspunkt für Mikroplastik sein könnte und dass dieses über den Riechkolben hinaus noch weiter in das Gehirn eindringen könnte.

"Frühere Studien an Menschen und Tieren haben gezeigt, dass Luftverschmutzung das Gehirn erreicht und dass Partikel im Riechkolben gefunden wurden, weshalb wir glauben, dass der Riechkolben wahrscheinlich einer der ersten Punkte ist, über den Mikroplastik ins Gehirn gelangt", so Studienautorin Dr. Thais Mauad, Professorin für Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Universität von São Paulo.

Forscher: "Propylen ist überall"

Insgesamt fanden die Forscher 16 Kunststofffasern und -partikel mit einer Größe zwischen 5,5 und 26,4 Mikrometern. Die häufigste Kunststoffart war Polypropylen, gefolgt von Polyamid, Nylon und Polyethylenvinylacetat. "Propylen ist überall, in Möbeln, Teppichen, Kleidung", erklärten die Forscher. "Wir wissen, dass wir den Partikeln am stärksten in Innenräumen ausgesetzt sind, denn unsere Häuser sind voll von Plastik".

Gesundheitliche Risiken durch Mikroplastik im Gehirn

Bereits zuvor hatten verschiedene Untersuchungen festgestellt, dass Mikroplastik im Körper offenbar Entzündungs- und Immunreaktionen auslösen sowie zur Entstehung von Krebs beitragen kann. Die Forscher der aktuellen Studie gehen davon aus, dass die Plastikpartikel auch im Gehirn das Risiko von Entzündungen und neurologischen Störungen erhöhen könnten. Um dies zu bestätigen, ist noch weitere Forschung nötig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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