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Schlafmittel: Bundesinstitut warnt vor melatoninhaltigen Einschlaf-Hilfen


Schwere Nebenwirkungen
Experten warnen vor melatoninhaltigen Mitteln

Von dpa, mra

Aktualisiert am 08.08.2024Lesedauer: 1 Min.
Einschlafhilfe Melatonin: Das Hormon erzwingt nicht den Schlaf, sondern reguliert ihn.Vergrößern des BildesEinschlafhilfe Melatonin: Das Hormon erzwingt nicht den Schlaf, sondern reguliert ihn. (Quelle: ArtistGNDphotography/dpa)

Schneller einschlafen, besser durchschlafen: Das versprechen Hersteller melatoninhaltiger Mittel. Doch was ist mit Nebenwirkungen?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Melatonin zur Vorsicht. Insbesondere Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten diese nicht eigenständig und unkontrolliert nehmen, wie das Institut mitteilte. Gerade eine Einnahme über einen längeren Zeitraum könne unerwünschte gesundheitliche Effekte haben, wie die Bewertung der vorhandenen wissenschaftlichen Daten gezeigt habe.

Melatonin

Das körpereigene Hormon hat eine wichtige Funktion: Es steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Umgangssprachlich wird es deshalb auch als "Schlafhormon" bezeichnet.

In den vergangenen Jahren hat das Produktspektrum an melatoninhaltigen Schlafmitteln in Drogerien und im Internet deutlich zugenommen. Die Präparate sollen das Einschlafen erleichtern. Bei einem Teil der Mittel, die als Spray, Kapseln, Tropfen, Pulver oder Weichgummis angeboten werden, übersteige die empfohlene Tagesdosis an Melatonin die übliche Dosierung zugelassener melatoninhaltiger Arzneimittel, so das BfR.

Tagesmüdigkeit, verlängerte Reaktionszeiten

Melatonin ist laut dem Bundesinstitut unter anderem zur zeitlich begrenzten Behandlung von Schlafstörungen bei Menschen ab 55 Jahren sowie bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen oder der seltenen Erbkrankheit Smith-Magenis-Syndrom zugelassen. Im Gegensatz zu Arzneimitteln unterliegen Nahrungsergänzungsmittel keiner Zulassungspflicht.

Unerwünschte Folgen einer Melatonineinnahme können demnach ausgeprägte Tagesmüdigkeit, verringerte Aufmerksamkeit oder verlängerte Reaktionszeiten sein, was ein Unfallrisiko darstellen könne. Andere mögliche unerwünschte Effekte im Zusammenhang mit der Einnahme von Melatonin seien:

  • Kopfschmerzen,
  • Blutdruckabfall,
  • Reduktion der Körpertemperatur,
  • Albträume,
  • Kraftlosigkeit und
  • Gangunsicherheit.

Auch beeinflusse Melatonin den Blutzuckerspiegel. Daraus ergebe sich die Frage, ob eine langfristige Einnahme das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen könne. Das BfR weist jedoch auch darauf hin, dass gesundheitliche Risiken insbesondere der Langzeitanwendung bisher nur unzureichend untersucht seien.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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