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BPA: Deutsche sind in kritischen Mengen von Chemikalie betroffen


Gesundheitsgefährend
Dieser Chemikalie sind Deutsche in kritischen Mengen ausgesetzt

Von dpa
Aktualisiert am 14.09.2023Lesedauer: 2 Min.
BPA: Bisphenol A ist eine synthetische Chemikalie, die beispielsweise in Plastikflaschen und Konservendosen verwendet wird, aber auch in Trinkwasserleitungen.Vergrößern des Bildes
BPA: Bisphenol A ist eine synthetische Chemikalie, die beispielsweise in Plastikflaschen und Konservendosen verwendet wird, aber auch in Trinkwasserleitungen. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)

Eine Chemikalie, die in vielen Produkten vorkommt, stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar: Über die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist betroffen.

83 Prozent der deutschen Bevölkerung sind der Chemikalie Bisphenol A (BPA) in Mengen ausgesetzt, die als gesundheitlich bedenklich gelten. Das geht aus Daten hervor, die die Europäische Umweltagentur (EEA) am Donnerstag vorstellte.

Eine EU-Studie habe gezeigt, dass in drei der insgesamt elf untersuchten Länder wahrscheinlich sogar alle Teilnehmer BPA-Mengen oberhalb des als unbedenklich geltenden Grenzwertes aufwiesen. Das seien Frankreich, Portugal und Luxemburg.

Bisphenol A ist eine synthetische Chemikalie, die in vielen Produkten verwendet wird – darunter wiederverwendbare Wasserflaschen, Trinkwasserleitungen und Lebensmittelbehälter aus Kunststoff und Metall wie etwa Konservendosen.

Aufnahme vor allem über die Nahrung

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt sie auch in Smartphones oder DVDs vor. Menschen nehmen die Substanz demnach hauptsächlich mit der Nahrung auf, aber auch Luft, Staub oder Wasser seien mögliche Quellen.

Die Belastung der Bevölkerung liegt der EEA zufolge weit über akzeptablen Sicherheitswerten. Dies stelle ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Millionen von Menschen dar, teilte die Agentur mit. Schon in geringen Mengen könne die Chemikalie das Immunsystem schwächen, zudem könne es zu verringerter Fruchtbarkeit und allergischen Hautreaktionen kommen.

Von den insgesamt 2.756 Studienteilnehmern wiesen je nach Land 71 bis 100 Prozent der Untersuchten im Urin BPA-Mengen oberhalb des Grenzwertes auf. Die gemeldeten Werte seien Mindestwerte, es bestehe sogar die Möglichkeit, dass in allen elf Ländern, die an der Studie teilnahmen, 100 Prozent der Teilnehmer über den sicheren Grenzwerten lägen. Dies werfe erhebliche gesundheitliche Bedenken für die breitere EU-Bevölkerung auf.

Größeres Gesundheitsrisiko als bisher angenommen

Leena Ylä-Mononen, Direktorin der Umweltagentur mit Sitz in Kopenhagen, schrieb in einer Mitteilung: "Wir müssen die Ergebnisse dieser Forschung ernst nehmen und auf EU-Ebene mehr Maßnahmen ergreifen, um die Exposition gegenüber Chemikalien zu begrenzen, die ein Risiko für die Gesundheit der Europäer darstellen." BPA sei ein weitaus größeres Gesundheitsrisiko als bisher angenommen.

Die Mitteilung des EEA basiert auf Daten einer EU-Studie zum Human-Biomonitoring. Diese sammelte von Januar 2017 bis Juni 2022 europaweit Daten zur Belastung der Bevölkerung mit Chemikalien und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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