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WHO warnt vor lebensgefährlichen Pilzerkrankungen in mehr als 50 Ländern


In mehr als 50 Ländern
WHO warnt vor lebensgefährlichen Pilzerkrankungen

Von dpa
Aktualisiert am 26.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Hoher Forschungsbedarf: Um die weitere Verbreitung von krankheitserregenden Pilzen zu verhindern, ruft die WHO dazu auf, an Behandlungsmethoden zu forschen.Vergrößern des Bildes
Hoher Forschungsbedarf: Um die weitere Verbreitung von krankheitserregenden Pilzen zu verhindern, ruft die WHO dazu auf, an Behandlungsmethoden zu forschen. (Quelle: Felix Zahn/imago-images-bilder)

Die Weltgesundheitsorganisation ist angesichts der Verbreitung von krankheitserregenden Pilzen alarmiert. Eine Erkrankung kann tödliche Folgen haben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt über 19 krankheitserregende Pilze, die nach Expertenansicht die öffentliche Gesundheit bedrohen. Diese Erreger müssten besser erforscht werden, um Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, berichtete die WHO am Dienstag in Genf.

Pilzerkrankungen seien für manche Menschen lebensgefährlich. Sie erhielten aber zu wenig Beachtung. Es sei unbekannt, wie viele Menschen betroffen seien. Die Überwachung müsse verbessert werden, man könne jedoch nicht warten, bis Zahlen vorliegen, warnte die WHO. Sie nennt den Pilzerreger Candida auris, der vor allem Patienten in Kliniken befällt und gegen viele Wirkstoffe resistent ist. Er wurde erst 2009 in Japan entdeckt, sei aber bereits in mehr als 50 Ländern verbreitet.

Globalisierung befördert Verbreitung

"Für die meisten Pilzerreger gibt es keine schnellen und sensitiven Diagnostika und die vorhandenen sind weltweit weder allgemein verfügbar noch erschwinglich", so die WHO. Besonders Menschen mit Vorerkrankungen oder eingeschränktem Immunsystem bekämen leicht Pilzinfektionen, die oft spät erkannt würden und immer öfter nicht durch vorhandene Medikamente geheilt werden können.

Pilzerkrankungen breiteten sich in der Welt zum einen durch die globale Erwärmung aus, die Erreger aller Art begünstige. Zum anderen würden sie durch den internationalen Handel und die Mobilität vieler Menschen rund um den Globus verbreitet. Zudem entwickelten Erreger immer öfter Resistenz gegenüber den bekannten Wirkstoffen. Die WHO ruft Regierungen und wissenschaftliche Institutionen deshalb auf, die Laborkapazitäten zur Diagnose und Überwachung auszubauen, mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren und mehr Aufklärung zu betreiben, um Pilzinfektionen möglichst von vornherein zu verhindern.

Pilzerkrankung kann tödlich enden

Die WHO hat die 19 Pilzerreger in drei Gruppen eingeteilt. Vier davon sind Pathogene, die ihrer Ansicht nach dringend besser erforscht werden müssten. Diese Erreger sind vor allem für Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich: Cryptococcus neoformans, der eine Hirnhautentzündung auslösen kann, Candida auris, der unter anderem das zentrale Nervensystem, Organe, Knochen und Augen befallen kann, Aspergillus fumigatus, der sich etwa in der Lunge einnisten kann, sowie Candida albicans.

Dieser Erreger ist weit verbreitet und befällt Schleimhäute in Mund, Rachen, Genitalbereich und Darm, sorgt aber bei Gesunden kaum für Probleme. Für Immungeschwächte kann er hingegen lebensgefährlich werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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