dm-Gründer Unternehmer Götz Werner ist tot
Der Gründer der Drogeriemarktkette Götz Werner ist tot. Der Unternehmer starb kurz nach seinem 78. Geburtstag. Neben dem Drogerieimperium trieb noch ein weiteres Projekt den Unternehmer bis zuletzt an.
Der Gründer der Drogeriemarktkette dm, Götz Werner, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 78 Jahren, wie das Unternehmen in Karlsruhe mitteilte. Damit verstirbt der Unternehmer kurz nach seinem Geburtstag. Er wurde am 5. Februar 1944 in Heidelberg geboren.
Werner hat vor mehr als vier Jahrzehnten aus dem Nichts ein Drogerie-Imperium geschaffen und gilt zugleich als einer der prominentesten Vorkämpfer für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Werner folgte mit der Drogeriekette einer Familientradition – seine Eltern waren Drogeristen in der dritten Generation. 1968 trat Werner nach seiner Lehre in das elterliche Geschäft ein, 1973 eröffnete er nach einer weiteren Zwischenstation seine erste Drogeriemarkt – abgekürzt dm.
Am Anfang fehlte das Kapital
Die heute so erfolgreiche Kette wäre damals fast zu Beginn gescheitert. Werner fehlte nach der Eröffnung seiner zweiten Filiale das Kapital für eine weitere Expansion. Günther Lehmann, damals Gesellschafter der Supermarktkette Pfannkuch, sprang damals mit dem nötigen Geld ein und erhielt im Austausch 50 Prozent der Anteile an der Kette.
Europaweit beschäftigt der Drogeriewarenhändler heute mehr als 66.000 Menschen in über 3.800 Märkten mit einem Jahresumsatz von 12,2 Milliarden Euro. Branchenkenner bescheinigten Werner, all das richtig gemacht zu haben, was sein langjähriger Konkurrent Schlecker falsch machte. Er setzte auf eine etwas andere Mitarbeiterführung. Kundenorientierung, Gewinnbeteiligung, das Unternehmen als sozialer Organismus mit "Lernlingen" und Theater-Workshops.
Lob zollt selbst sein inzwischen schärfster Rivale, Dirk Roßmann aus Burgwedel. Er kannte Werner mehr als fünf Jahrzehnte, hat ebenfalls seine Drogeriemarktkette Rossmann quasi aus dem Nichts erschaffen und sagt über Werner: "Sein Wissen, sein Ideenreichtum und die jahrzehntelange Verbundenheit zu ihm hat mir immer viel bedeutet."
Ältester Sohn übernahm Geschäftsführung bereits 2019
In den vergangenen Jahren trat Werner aus gesundheitlichen Gründen kürzer. Werner wohnte mit Frau Beatrice in Stuttgart, hatte sieben Kinder und mehrere Enkelkinder. Bis zuletzt war er der Firma sehr verbunden, seit 2019 hat sein ältester Sohn Christoph Werner die Geschäftsführung des Konzerns inne.
Sein Lebenswerk war Werner besonders wichtig – dabei bezog er sich in der Vergangenheit aber nicht nur auf sein Drogerieimperium. "Dass meine Ideen als Unternehmer und Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens fortwirken und zu einer lebenswerten Welt beitragen", sagte er etwa mit Blick auf seinen Wunsch für die Zukunft an seinem 75. Geburtstag vor drei Jahren.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa