Über 400 Mitarbeiter betroffen Zahlreiche mögliche Käufer für Flughafen Frankfurt-Hahn
Mitte Oktober musste der Flughafen Frankfurt-Hahn Insolvenz anmelden, erst vergangene Woche startete die Investorensuche. Nun haben sich schon zahlreiche potenzielle Käufer gefunden, wie es heißt.
Für den Kauf des insolventen Flughafens Frankfurt-Hahn haben innerhalb weniger Tage zahlreiche mögliche Investoren ihr Interesse bekundet. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner am Freitag mit.
Erst vergangene Woche hatte er eine Beratungsgesellschaft beauftragt, die neue Käufer für den Pleite-Airport finden soll. Ziel sei es, "die Vermögensgegenstände und Immobilien der Flughafen Frankfurt-Hahn Gruppe an einen oder mehrere Investoren" zu verkaufen, heißt es weiter.
Auch mögliche internationale Käufer sollen angesprochen werden. Das geschehe "im Rahmen eines offenen, transparenten und bedingungsfreien Bieterverfahrens". Aktuell steht der Airport auch auf der "Deutschen Unternehmerbörse" (DUB) im Internet zum Verkauf – sozusagen einem Ebay für Firmen. Hier finden Sie das entsprechende Inserat.
Insolvenzverwalter ist zuversichtlich
Der Airport Hahn musste Mitte Oktober Insolvenz anmelden, obwohl es noch einige Wochen zuvor hieß, der Flughafen sei auf gutem Kurs. Der einstige US-Militär-Airport Frankfurt-Hahn gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen. HNA rutschte bereits Anfang 2021 in die Insolvenz.
Bei der Mainmetropole im Namen handelt es sich aber nur um einen Marketingtrick. Der Flughafen liegt rund anderthalb Autostunden von Frankfurt am Main entfernt.
Bereits Anfang November zeigte sich Plathner bei einem Pressegespräch zuversichtlich, einen neuen Käufer für den Airport zu finden. Die Lage Hahns sei sehr günstig, die Anbindung gut. Zudem habe der Flughafen eine 24-Stunden-Genehmigung, die den Flugbetrieb an 365 Tagen des Jahres rund um die Uhr ermögliche.
Fortführung des Geschäftsbetriebs?
Trotz der anhaltenden Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie und des Insolvenzantrags konnten die Verkehrszahlen im November 2021 gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden, heißt es jetzt weiter. Für die Zukunft gibt sich Plathner deshalb zuversichtlich.
"Ich gehe derzeit davon aus, dass der Geschäftsbetrieb zunächst auch im Januar 2022 fortgeführt werden kann", sagte er laut Mitteilung. "Inwieweit eine darüberhinausgehende langfristige Fortführung möglich ist, prüfen wir derzeit. Insbesondere entscheidend sind auch die weiteren Entwicklungen im Transaktionsprozess."
Die rund 430 Mitarbeiter, die direkt am Flughafen beschäftigt sind, erhalten noch bis Ende des Jahres Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit.
- Eigene Recherche
- Pressemitteilung von Jan Markus Plathner
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa