Deutsche-Wohnen-Übernahme Vonovia will mit Kapitalerhöhung acht Milliarden Euro einsammeln
Der Immobilienkonzern Vonovia besorgt sich frisches Kapital. Damit soll ein Teil des Kredits für die Übernahme vom Konkurrenzkonzern Deutsche Wohnen getilgt werden.
Der Immobilienkonzern Vonovia besorgt sich rund 8 Milliarden Euro brutto über eine Kapitalerhöhung für die Übernahme der Deutschen Wohnen . Mit den Erlösen soll ein Kredit für die Akquisition des Konkurrenten teilweise zurückgezahlt werden. Vonovia will dabei gut 201 Millionen neue Stückaktien ausgeben, wie der Dax-Konzern am Sonntagabend in Bochum mitteilte.
An der Börse begann der Montag zunächst mit Katerstimmung. Das Vonovia-Papier verlor kurz nach Handelsbeginn mehr als ein Prozent, lag dann zuletzt aber rund 0,2 Prozent im Plus. Vorbörslich war das Minus sogar noch deutlich höher. Freitag hatte die Aktie bei 55,72 Euro geschlossen, was deutlich über dem Bezugspreis liegt. Bei Kapitalerhöhungen ist dabei ein Preisabschlag üblich, was sich negativ auf den Kurs auswirken kann, da die Anteile der Investoren verwässert werden.
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Die bestehenden Aktionäre erhielten dabei ein Bezugsrecht, hieß es von Vonovia. Dabei hätten sich der Investor APG sowie die norwegische Zentralbank Norges Bank bereits dazu verpflichtet, ihre Bezugsrechte auszuüben.
Immobilienriese mit 568.000 Wohnungen entsteht
Aktuell hält APG den Angaben zufolge rund 4,0 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft und Norges Bank etwa 11,1 Prozent. Die Kapitalerhöhung sei zudem durch ein Syndikat von 14 Banken vollständig übernommen worden. Diese haben sich zum Erwerb aller neuen Aktien zum Bezugspreis verpflichtet.
Dabei berechtigen 20 bestehende Aktien über mittelbare Bezugsrechte zum Bezug von 7 neuen Aktien für Preis von je 40 Euro. Die Zeichnungsfrist für die Papiere beginne voraussichtlich am 24. November und ende am 7. Dezember, hieß es vom Unternehmen.
- Aktueller Kurs: Wo steht die Deutsche-Wohnen-Aktie gerade?
Erst jüngst war dem Bochumer Konzern die mehrheitliche, gut 19 Milliarden Euro schwere Übernahme von Deutschlands zweitgrößtem Vermieter geglückt. Damit entsteht ein europäischer Immobilienriese mit rund 568.000 Wohnungen, ganz überwiegend in Deutschland. Der gemeinsame Marktanteil beträgt in Deutschland nach Unternehmensangaben rund zwei Prozent.
Umstritten ist der Deal vor allem in Berlin, wo Deutsche Wohnen rund 114.000 Wohnungen gehören. Um Kritiker zu besänftigen, hatte Vonovia-Chef Buch unter anderem eine Begrenzung der regulären Mietsteigerungen in Berlin bis zum Jahr 2026 angekündigt.
- Nachrichtenagentur dpa-AFX