Nach Insolvenz Eismanufaktur Charlotte stellt Betrieb ein
Bittere Nachrichten für Kunden und Mitarbeiter der Charlotte Eismanufaktur: Das saarländische Unternehmen, für das TV-Moderatorin Barbara Schöneberger warb, muss den Betrieb einstellen. Es hatte nach einer Insolvenz keinen Investor gefunden.
Die insolvente Charlotte Eismanufaktur aus dem Saarland stellt ihren Betrieb spätestens zum Ende des Monats ein. Das teilte der Insolvenzverwalter Andreas Liebaug von der Kanzlei Schultze & Braun mit.
Laut Liebaug hätten sich potenzielle Investoren zurückgezogen, sodass eine Weiterführung des Geschäfts wegen der auflaufenden Verluste unmöglich sei. Es sei immer klar gewesen, dass für die kostendeckende Fortführung des Unternehmens "ein neuer Investor notwendig ist", so der Jurist.
Die rund 20 Mitarbeiter am Firmensitz in Tholey-Theley verlieren ihre Jobs, sie wurden bereits darüber informiert. "Ich kann absolut nachvollziehen, dass die Enttäuschung in der Belegschaft groß ist", sagte Liebaug laut Mitteilung.
Tod des Hauptinvestors als Insolvenzgrund
Die Charlotte Eismanufaktur hatte Mitte August einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Saarbrücken gestellt. Das kam damals unerwartet – Grund für die Insolvenz war vor allem der plötzliche Tod des Hauptinvestors und Co-Geschäftsführers Roland Temme. Temme, der Tour-Organisator für Peter Maffay, Udo Lindenberg und BAP war, wurde 67 Jahre alt.
Außerdem verzichteten viele Kunden wegen des schlechten Wetters auf Eiscreme. Aufgrund des verregneten Sommers und des anstehenden Herbstes seien die Umsätze zurückgegangen. Auch die Corona-Pandemie setzte der Eismanufaktur zu.
Unternehmen belieferte große Handelsketten
Die Charlotte Eismanufaktur wurde 2016 im saarländischen St. Wendel gegründet. Sie warb vor allem damit, Eis aus natürlichen Zutaten herzustellen. Daher trug die Firma auch eine Blüte im Logo. Die TV-Moderatorin Barbara Schöneberger war Werbegesicht für den Eisproduzenten.
Insgesamt belieferte die Eismanufaktur rund 500 Handelspartner, auch große Handelsketten wie Aldi Süd oder Globus haben oder hatten das Eis im Sortiment. Außerdem gehörten etliche Eiscafés, Eisdielen und Eiswagen zu den Kunden.
Die restlichen Lagerbestände sollen verkauft und an soziale Einrichtungen der Region gespendet werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Noch bis Samstag können Kunden im Outlet des Unternehmens das Eis kaufen.
- Eigene Recherche
- Mitteilung des Insolvenzverwalters