Nach Insolvenz Lidl-Waschmittelhersteller Sopronem stellt Betrieb ein
Die Waschmittel- und Reinigerfirma Sopronem musste im Juni Insolvenz anmelden. Nun gibt es schlechte Nachrichten für die 170 Mitarbeiter: Das Unternehmen, das unter anderem Lidl beliefert, wird abgewickelt.
Der Produzent von Wasch- und Spülmittel, die Sopronem Greven GmbH, muss seinen Betrieb einstellen. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf das Unternehmen. Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" darüber berichtet.
Der Reinigerhersteller, der unter anderem Discounter mit Eigenmarken beliefert, musste Mitte Juni Insolvenz anmelden. Nun hat sich allerdings kein Investor für das Unternehmen gefunden, heißt es – trotz "zahlreicher Gespräche".
Das lag laut Stephan Michels, dem vorläufigen Insolvenzverwalter, wohl daran, dass die Rohstoffpreise deutlich gestiegen sind und das Marktumfeld schwierig sei. Auch die Insolvenz mehrerer Vorgängerunternehmen könnte Investoren abgehalten haben, ein Angebot zu machen. Ein Einstieg bei Sopronem hätte für Investoren "einen umfassenden Restrukturierungsprozess, mit hohem finanziellen Aufwand zur Folge gehabt", sagte Michels laut dem Bericht.
Das sollen die Hintergründe der Insolvenz sein
Hintergrund der Pleite waren offenbar "Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung", die "vor einigen Wochen" aufgedeckt worden seien. Das sagte ein Manager der Eigentümergesellschaft Quantum Capital der "Lebensmittel Zeitung" im Juni.
Dafür machte der Manager insbesondere eine Geschäftsführerin des Unternehmens verantwortlich, die damals freigestellt wurde, aber jedwede Vorwürfe bestreitet. Auch die Kosten konnte Quantum Capital in den vergangenen Jahren nicht drücken, hieß es damals weiter.
Die Firma ist einer der führenden Hersteller von flüssigem Waschmittel und Reinigern in Europa. Mehr als 114 Millionen Flaschen flüssigen Reiniger verkauft das Unternehmen jährlich, vergangenes Jahr lag der Umsatz bei 90 Millionen Euro. Laut der Produktinfoseite "Mynetfair" stellt Sopronem Discounter-Marken wie Putzmeister, Zekol, W5 oder Blik her. Der Quantum-Manager nennt insbesondere Lidl als wichtigen Kunden des Unternehmens.
Auch Aldi-Lieferant meldete Insolvenz an
Die 170 Beschäftigten des Unternehmens seien vom vorläufigen Insolvenzverwalter "über die aktuelle Situation informiert" worden, heißt es im Bericht weiter.
Nach Angaben Michels' werden die Beschäftigten nun freigestellt. Der Insolvenzverwalter will mit dem Betriebsrat einen Sozialplan verhandeln – bevor den Mitarbeitern gekündigt wird. Das Insolvenzverfahren soll zum 1. September eröffnet werden.
Kurz nach Sopronem meldete auch der Wasch- und Spülmittelhersteller Thurn Germany Insolvenz an, der vor allem Aldi beliefert. Auch hier wird ein Investor gesucht. Die beiden Firmen waren aus der insolventen Firma Thurn-Produkte hervorgegangen.
- Eigene Recherche
- mynetfair.de
- Münstersche Zeitung: "Luhns-Nachfolger am Ende: Betrieb wird eingestellt – 170 Mitarbeiter erhalten Kündigung"
- Lebensmittel Zeitung: "Sopronem stellt Betrieb ein"
- Lebensmittel Zeitung: "Sopronem meldet Insolvenz an"