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Weiterer Streik der GDL droht: Deutsche Bahn hat nicht viel Zeit für neues Angebot


Langatmiger Tarifstreit droht
GDL lässt Bahn nicht viel Zeit vor neuen Streiks

Von reuters, neb

Aktualisiert am 13.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Streikende Lokführergewerkschaft: Die GDL brachte am Mittwoch und Donnerstag den Personalverkehr in großen Teilen zum Erliegen. Nun müsse die Bahn schnell ein neues Angebot vorlegen oder es drohen weitere Streiks.Vergrößern des Bildes
Streikende Lokführergewerkschaft: Die GDL brachte am Mittwoch und Donnerstag den Personalverkehr in großen Teilen zum Erliegen. Nun müsse die Bahn schnell ein neues Angebot vorlegen oder es drohen weitere Streiks. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

Die GDL hat am Mittwoch und Donnerstag die Schienen lahmgelegt und die Bahn härter getroffen als erwartet. Nun macht GDL-Chef Weselsky deutlich: Die Bahn hat wenig Zeit für ein neues Angebot.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat den mehrtägigen Streik als vollen Erfolg gelobt und mit einem weiteren Arbeitskampf gedroht. "Entweder es kommt ein verbessertes Angebot auf den Tisch, oder wir lassen erneut die Züge in diesem Land stehen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag in Berlin. Man werde bis dahin nicht lange warten. Der Ausstand sei ein "großer Erfolg" gewesen.

Die Bahn hatte zuvor erklärt, die GDL-Spitze habe ihr Ziel verfehlt, da nur ein Viertel der 20.000 Lokführer gestreikt habe. Weselsky sagte, die Bahn habe – anders als behauptet – nicht einmal einen stabilen Not-Fahrplan mit einem Viertel der Fernzüge fahren können. Der Osten des Landes war deutlich stärker betroffen als der Westen des Landes, da dort mehr Lokführer noch verbeamtet sind.

Einen neuen Arbeitskampf werde man aber mit einem größeren Vorlauf als den zuletzt etwa 15 Stunden ankündigen. Einen unbefristeten Streik plane man derzeit nicht. Am Dienstag soll es aber zunächst einen Protesttag vor der Bahn-Zentrale in Berlin geben.

Dieser Tarifstreit ist anders

Eine Einigung ist im Streit zwischen der Bahn und der GDL nicht in Sicht, der Bahnbeauftragte der Bundesregierung warnte Kunden am Donnerstag bereits, dass sich der Tarifstreit lange hinziehen dürfte. Dafür gibt es mehrere Gründe – bei der auch die Konkurrenzgewerkschaft EVG eine entscheidende Rolle spielt. Eine Analyse, warum dieser Tarifstreik nicht wieder wie jeder andere ist, lesen Sie hier.

Gestreikt wurde von Dienstagabend bis Freitagfrüh. "Nach dem Streik hat der Zugbetrieb überall wieder planmäßig begonnen", hatte Bahn-Sprecher Achim Stauß erklärt. Im Laufe des Tages werde er wieder normal rollen. Allerdings würden die Züge am Freitag wie am Wochenende deutlich voller als üblich sein. Dies hat auch mit den nachgeholten Fahrten zu tun.

GDL bestreitet politische Motive

GDL-Chef Claus Weselsky verwahrte sich gegen Vorwürfe, die GDL habe eigentlich politische Ziele und schiebe die Tarifforderungen nur vor. "Wir lassen uns nicht einreden, dass dies ein politischer Streik ist", sagte er zu entsprechenden Äußerungen des Bahn-Beauftragten der Bundesregierung, Enak Ferlemann.

Tatsächlich sieht sich die GDL dem Vorwurf entgegen, die bahninterne Konkurrenz mit der Gewerkschaft EVG auf Rücken der Bahnkunden auszutragen. GDL-Chef Weselsky nannte diese Vorwürfe im t-online-Interview "Lügen der Bahn", für die er sich nicht rechtfertigen müsse (mehr dazu lesen Sie hier).

Die Bahn hatte der GDL zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024. Der GDL reicht dies nicht. Sie fordert unter anderem frühere Lohnerhöhungen, eine kürzere Laufzeit und einen Corona-Bonus von 600 Euro.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Hintergrundgespräche
  • Nachrichtenagentur Reuters
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