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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Millionenzahlung von Winterkorn Ein Schlag ins Gesicht der geprellten VW-Kunden
Ex-VW-Chef Martin Winterkorn muss eine Millionensumme an seinen ehemaligen Arbeitgeber zahlen. Volkswagen hofft, dass der Dieselskandal so beendet ist. Darin täuscht sich der Konzern aber.
Für den Normalbürger klingt die Summe gewaltig: 11,2 Millionen Euro. Doch für denjenigen, der sie an den Volkswagen-Konzern zahlen muss, dürften es "Peanuts" sein.
Martin Winterkorn, Ex-VW-Chef, einigte sich mit seinem ehemaligen Arbeitgeber auf diese Zahlung. Hintergrund ist der Dieselskandal, bei dem Abgaswerte von Autos manipuliert worden waren. Der Konzern will nun endlich die unsägliche Affäre beenden. Dass ihm dies gelingt, ist mehr als fraglich.
Winterkorn stritt seine Schuld stets ab, gab an, nach bestem Wissen gehandelt zu haben – auch wenn er sich wegen einer Falschaussage verantworten muss. Neben ihm müssen weitere Manager wie der Ex-Audi-Chef Rupert Stadler nun blechen, sowie ihre Versicherungen – insgesamt 288 Millionen Euro zahlen die Beteiligten an VW.
Das klingt nach viel, der Summe steht aber der Betrag von mindestens 30 Milliarden Euro gegenüber. Das ist der Schaden, der dem Konzern durch die Dieselaffäre entstanden ist. Die 288 Millionen Euro wirken dagegen mickrig.
Doch darum geht es VW nicht. Vielmehr versucht das Unternehmen zu zeigen: Wir sind nicht untätig, wir ziehen unsere Ex-Manager heran, die dieses Schlamassel zu verantworten haben. Für das Unternehmen soll es ein Symbol der Gerechtigkeit sein.
Die Wahrheit ist jedoch: VW versucht einen Schlussstrich zu ziehen. Jeder soll als Gewinner aus der Affäre gehen: Der Konzern, der jetzt tätig war. Die Ex-Manager, die sich von der Schuld freikaufen, und die hochbezahlten Anwälte sowieso.
Das jedoch ist ein Schlag ins Gesicht der geprellten Kunden – und der Aktionäre. Jahrelang wurden sie systematisch betrogen. Der Ruf der deutschen Autoindustrie hat durch Winterkorn und den ganzen VW-Konzern nachhaltig gelitten.
Die Folgen spüren wir bis heute. Mit 11 Millionen Euro ist das nicht gutzumachen.
- Eigene Recherche