Für fast 5 Milliarden Apple-Zulieferer Dialog geht nach Japan
Der deutsch-britische Halbleiterhersteller Dialog wird verkauft. Ein japanischer Konkurrent übernimmt den Apple-Zulieferer.
Der schwäbisch-britische Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor soll noch in diesem Jahr nach Japan verkauft werden. Der Vorstand des Chip-Entwicklers nahm ein fast 4,9 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot des Halbleiter-Konzerns Renesas Electronics am Montag an.
Die Japaner wollen Dialog für 67,50 Euro pro Aktie kaufen, wie das deutsch-britische Unternehmen am Montag in London mitteilte. Tags zuvor hatten beide Unternehmen entsprechende Gespräche öffentlich gemacht. Aktionäre und Aufsichtsbehörden müssen dem Deal noch zustimmen.
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Dialog-Aktie legte kräftig zu
Der Apple-Zulieferer Dialog rechnet mit einem Vollzug in der zweiten Jahreshälfte. Renesas plane, mit Bargeld für die Übernahme zu bezahlen, hieß es. Die Japaner wollen auch eigene Aktien verkaufen, um die Übernahme zu stemmen.
Die Dialog-Aktie legte in den ersten Handelsminuten um knapp ein Fünftel auf rund 66 Euro zu und baute damit die Kursgewinne der vergangenen Wochen kräftig aus. Seit dem Tief im Corona-Crash im Frühjahr 2020 hat sich der Kurs mehr als verdreifacht.
Zuletzt hatte Dialog Semiconductor dank einer starken Nachfrage bei 5G-Telefonen und Tablets mit mehr Umsatz im vierten Quartal gerechnet und die Prognose angehoben. Die Erlöse dürften bei 436 bis 441 Millionen US-Dollar liegen statt wie zuvor erwartet zwischen 380 und 430 Millionen.
Dialog will von Apple unabhängiger werden
Dialog ist seit längerem bestrebt, sich unabhängiger vom Großkunden Apple zu machen. Bislang bietet Dialog Semiconductor Audio-, Schnelllade- und Bluetooth-Chips für Smartphones, Tablets und andere Mobilgeräte an. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen bereits sein Geschäft mit Stromsteuerungschips in weiten Teilen an Apple verkauft. Im Sommer übernahm Dialog den US-Schaltkreis-Spezialisten Adesto.
Renesas ist Spezialist für Chips, die in Autos eingesetzt werden und damit Konkurrent von Infineon und STMicroelectronics. Zuletzt hatten die Japaner einen Börsenwert von umgerechnet rund 16 Milliarden Euro.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters