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Stellenabbau bei Daimler: Autobauer streicht zehntausend Jobs


Milliardeneinsparungen erhofft
Krise bei Daimler: Drastische Sparmaßnahmen beim Personal

Von dpa
Aktualisiert am 29.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Arbeiter schweißen an einer Karosserie im Mercedes-Benz-Werk: Betriebsbedingte Kündigungen sind an den deutschen Standorten bis Ende 2029 ausgeschlossen.Vergrößern des Bildes
Arbeiter schweißen an einer Karosserie im Mercedes-Benz-Werk: Betriebsbedingte Kündigungen sind an den deutschen Standorten bis Ende 2029 ausgeschlossen. (Quelle: Pavel Golovkin/AP POOL/dpa)
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Vorstandschef Ola Källenius hat es schon angekündigt: Daimler muss einen Milliardenbetrag beim Personal einsparen. Welche Änderungen kommen auf bestehende Mitarbeiter zu?

Das Sparprogramm beim Autobauer Daimler wird in den kommenden drei Jahren weltweit Tausende Arbeitsplätze kosten. Gestrichen werden mindestens 10.000 Stellen. Es gehe um eine niedrige fünfstellige Zahl, sagt Personalvorstand Wilfried Porth.

Daimler möchte 1,4 Milliarden Euro Personalkosen einsparen

Vor allem will Daimler freiwerdende Stellen nicht nachbesetzen, dazu sollen die Altersteilzeit ausgeweitet und Mitarbeitern in der Verwaltung in Deutschland Abfindungen angeboten werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind an den deutschen Standorten bis Ende 2029 ausgeschlossen – dabei soll es bleiben.

Vorstandschef Ola Källenius hatte Mitte November schon angekündigt, konzernweit rund 1,4 Milliarden Euro Personalkosten einzusparen und jede zehnte Management-Stelle streichen zu wollen, aber keine Details genannt. "Mit den jetzt gemeinsam mit dem Betriebsrat beschlossenen Eckpunkten zur Verschlankung des Unternehmens können wir dieses Ziel bis Ende 2022 erreichen", betonte Personalvorstand Wilfried Porth in der Mitteilung. "Wir werden die Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich gestalten." Wie genau die Eckpunkte umgesetzt werden sollen, werde in den kommenden Wochen ausgearbeitet.

Daimler will auch an bestehendem Personal sparen

Daimler kündigt auch an, auslaufende Verträge von Zeitarbeitern in der Verwaltung nur noch sehr restriktiv zu verlängern. Ähnlich sparsam will der Konzern künftig mit 40-Stunden-Verträgen umgehen und damit Kosten sparen. Zudem will der Autobauer die Beschäftigten mit Anreizen dazu bringen, ihre Arbeitszeit selbst zu reduzieren.

Das Vorhaben, mögliche Tarifsteigerungen in der Metall- und Elektroindustrie im kommenden Jahr nicht bei Daimler zu übernehmen, ist dagegen laut Betriebsrat vom Tisch. "Den Beschäftigten darf nicht in die Tasche gegriffen werden", betonte der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ergun Lümali. "Wir wollen keine reine Debatte über Köpfe führen – der Fokus der Personalkostenreduzierung muss auf der Verbesserung von Prozessen und Abläufen liegen." Der Abbau von Kapazitäten dürfe nicht zu einer Leistungsverdichtung führen.

Diesel-Altlasten und Elektroauto-Produktion kosten enorme Summen

Daimler hat mit einer Fülle von Problemen zu kämpfen, die dem Autobauer 2018 – noch zu Zeiten von Dieter Zetsche – erst einen herben Gewinneinbruch beschert und ihn dann Mitte dieses Jahres gar zeitweilig in die roten Zahlen gedrückt haben. So muss der Konzern Milliarden für seine Diesel-Altlasten zurückstellen, während zugleich der Hochlauf der Elektroauto-Produktion und die Entwicklung von Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren gewaltige Summen verschlingen. Dazu kamen Produktionsprobleme und ein schwächelnder Absatz, der erst vor wenigen Monaten langsam wieder auf Touren kam.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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