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Deutsche Post: Paketporto soll auch teurer werden


Nach Briefporto-Erhöhung
Deutsche Post: Paketporto soll teurer werden

Von rtr, dpa
Aktualisiert am 28.04.2019Lesedauer: 3 Min.
Postbote: Gebühren für Pakete sollen steigen.Vergrößern des Bildes
Postbote: Gebühren für Pakete sollen steigen. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Die Preise der Post steigen weiter: Neben dem Briefporto soll jetzt auch das Paketporto erhöht werden – während gleichzeitig die Zahl der Briefkästen in Deutschland kontinuierlich sinkt.

Die Deutsche Post will neben dem Briefporto auch die Gebühren für Pakete erhöhen. Generell müssen sich die Kunden auf steigende Paketpreise einstellen", sagt Post-Chef Frank Appel der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

Post gibt Kostensteigerungen an Kunden weiter

Schon im vergangenen Jahr hat DHL angefangen, die Preise für Pakete bei den Geschäftskunden zu erhöhen, Anfang des Jahres auch bei einem Filialpaket. Das Unternehmen müsse Lohn- und Kostensteigerungen an die Kunden weitergeben.

Zur von der Bundesnetzagentur genehmigten Portoerhöhung für Briefe sagt Appel: "Wir werden in den nächsten Tagen über die zukünftigen Preise für die einzelnen Briefprodukte entscheiden". Die Auswirkungen für die Bürger blieben dabei "überschaubar".

Zahl der Briefkästen sinkt kontinuierlich

Trotz Preissteigerungen hat die Qualität des Postdienstes allerdings etwas abgenommen: Wer einen Brief einwerfen will, muss mancherorts weiter laufen als zuvor. Seit 2011 sank die Zahl der Briefkästen in Deutschland kontinuierlich, wie aus einem Bericht der Bundesnetzagentur an ihren Beirat hervorgeht.

Waren es Ende 2011 noch 112.381 Kästen, gab es acht Jahre später nur noch 109.791. Das ist ein Rückgang von 2,3 Prozent. Dies wirkt moderat, denn die Briefmenge sinkt seit langem um zwei bis drei Prozent – und zwar pro Jahr.

Verschicken dauert länger

Die Zahl der Kästen, die auch nachmittags geleert werden, sank um rund 12.600 auf 47.600. Zugleich stieg die Zahl der Kästen, aus denen Briefe nur vormittags geholt werden, um rund 10.000 auf 62.200. Wer also mittags einen Brief einwirft, dessen Sendung wird mancherorts erst am nächsten Tag abgeholt – für viele dürfte sich die Zeit bis zur Ankunft ihres Briefs also verlängert haben.

Diese Annahme bestätigt der Bericht der Netzagentur mit einer anderen Statistik: Kamen im Jahr 2011 noch 93,7 Prozent der Einzelsendungen am nächsten Tag an, so waren es 2018 nur noch 88,3 Prozent. Trotz der schlechteren Werte lässt sich festhalten: Bei den gemessenen Laufzeiten liegt der frühere Staatsmonopolist noch absolut im grünen Bereich, denn gesetzlich vorgeschrieben ist ein Mindestwert von 80 Prozent. Der Effekt durch die Abnahme von Briefkästen mit später Leerung ist hierbei aber nicht eingerechnet – die Messung startet ab der Abholung der Sendung.

Anzahl der Beschwerden gestiegen

Unerfreulich für Konzernchef Frank Appel und seine Mitarbeiter waren zudem neue Beschwerdezahlen von der Bundesnetzagentur – bei der Regulierungsbehörde, die unweit des Post-Towers ebenfalls in Bonn sitzt. So gingen im ersten Quartal dieses Jahres 3.879 Beschwerden bei der Bundesnetzagentur ein. Eine Vergleichszahl zum Vorjahresquartal liegt zwar nicht vor. Hochgerechnet auf das ganze Jahr wären es aber deutlich mehr als 2018, als insgesamt 12.615 Beschwerden eingingen. Hierbei geht es zum Beispiel um verspätete oder verlegte Sendungen.

Bei den Kundenprotesten geht es um die ganze Brief- und Paketbranche in Deutschland, die Post ist als Marktführer aber besonders im Fokus. Ihr Anteil an den Beschwerden stieg von 90,6 Prozent im Vorjahr auf 92,2 Prozent im ersten Quartal 2019. Unklar ist aber weiterhin, ob der Groll über die Gelben Riesen tatsächlich zunimmt – oder ob es auch daran liegt, dass die Beschwerdemöglichkeit bekannter wird.


Gut möglich also, dass der ersehnte Brief schon früher nicht wie erhofft ankam – aber dass der Kunde seinem Ärger damals nicht Luft gemacht hat mit der Wortmeldung bei der Bonner Regulierungsbehörde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters, dpa
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