Wirtschaft schwächelt Deutschland entgeht nur knapp der Rezession
Handelspolitische Stürme, weltweite Verunsicherung und der Brexit: Der Gegenwind für die exportorientierte deutsche Wirtschaft nimmt zu. Das Statistische Bundesamt hat jetzt die Konjunkturdaten für Europas größte Volkswirtschaft vorgelegt.
Die deutsche Wirtschaft ist knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte im vierten Quartal 2018, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilt. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent geschrumpft und damit zum ersten Mal seit Anfang 2015.
Von einer Rezession wird bei zwei Minus-Quartalen in Folge gesprochen. Diese gab es zuletzt zum Jahreswechsel 2012/13.
Geringstes Wachstum seit 2013 erwartet
Die schwächere globale Konjunktur und der Handelskonflikt mit den USA belastete die Exporte. Auch die Probleme der Autoindustrie mit dem neuen Abgasmessstandard WLTP hielten an. Hinzu kamen Probleme mit Niedrigwasser wegen der Sommerhitze, das den Transport etlicher Güter behinderte. Dagegen investierten die Unternehmen wieder mehr.
- ifo-Institut: Deutscher Wirtschaft droht ein Dämpfer
- DIHK-Umfrage: Fachkräftemangel nimmt dramatische Züge an
- Aussichten unsicher: Anlegern steht turbulentes Börsenjahr bevor
Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit dem geringsten Wachstum seit 2013. Es dürfte nur noch zu einem Plus von 1,0 Prozent reichen, nachdem es im vergangenen Jahr noch 1,5 Prozent waren. Als Risiken gelten vor allem ein ungeordneter Brexit und der Handelsstreit mit den USA.
- Nachrichtenagenturen Reuters, dpa