Von Insolvenzverwaltern Ehemalige Führungsspitze von Neckermann wird verklagt
Die Insolvenzverwalter des Versandhändlers Neckermann haben Klage gegen die ehemaligen Geschäftsführer eingereicht. Sie sollen trotz Insolvenz mehrere Millionen Euro ohne Gegenleistung ausgegeben haben.
Die Pleite von Neckermann im Jahr 2012 hat nun juristische Folgen für ehemalige Geschäftsführer und Aufsichtsräte des Versandhändlers. Die Insolvenzverwalter verklagen die Manager auf Zahlung von 19,1 Millionen Euro. Das Frankfurter Landgericht bestätigte am Freitag den Eingang eines entsprechenden Papiers. Zuvor hatten die "Süddeutsche Zeitung" und der WDR darüber berichtet.
Millionensummen "ohne unmittelbare und gleichwertige Gegenleistung"
Demnach soll die vierköpfige Geschäftsleitung 2012 "ohne unmittelbare und gleichwertige Gegenleistung" Millionensummen ausgegeben haben, obwohl die Insolvenz von Neckermann längst eingetreten sei. Die Aufsichtsräte hätten daher ihre Kontrollpflichten verletzt, so der Vorwurf der Insolvenzverwalter.
Das Landgericht Frankfurt wollte sich zu weiteren Details des Verfahrens nicht äußern. Ein Termin für den Verhandlungsauftakt sei noch nicht bestimmt worden. Der Versandhändler Neckermann, 1948 gegründet, hatte das einst große Kataloggeschäft in Deutschland geprägt. Die Online-Marke Neckermann gehört heute zur Hamburger Otto-Gruppe.
- dpa