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Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Welche Sicherungsfonds schützen mein investiertes Geld?
Langfristige Investments sind ein bewährtes Mittel, um Vermögen aufzubauen und finanzielle Ziele zu erreichen. Doch wie sicher ist Ihr Geld in den verschiedenen Anlageklassen tatsächlich? Welche Investitionen sind im Falle einer Bankeninsolvenz geschützt? Und was, wenn ein börsennotiertes Unternehmen pleitegeht? Das möchte ein t-online-Leser wissen, der sein Vermögen zu jeweils einem Drittel in Tagesgeld, Fonds und Aktien angelegt hat.
Anlageformen und Schutzmechanismen
Tagesgeldkonten, ETFs (Exchange Traded Funds) und Aktien gehören zu den gängigen Anlageformen. Allerdings hat jede Variante unterschiedliche Sicherheitsmerkmale und Schutzmechanismen.
- Tagesgeldkonten: Ein Tagesgeldkonto ist ein verzinstes Konto, auf das Sie täglich zugreifen können. In Deutschland sind Einlagen auf Tagesgeld, Festgeld, Giro- und Sparkonten bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich durch die Einlagensicherung geschützt. Im Insolvenzfall einer Bank gewährleistet die Einlagensicherung, dass Kunden ihr Geld bis zu dieser Grenze zurückerhalten. Die Einlagensicherung gilt auch für Banken in anderen EU-Mitgliedstaaten. Bei höheren Anlagebeträgen rät die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) Verbrauchern, sich über die spezifischen Sicherungsmechanismen der jeweiligen Bank zu informieren.
- ETFs (Exchange Traded Funds): ETFs sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden und meist einen Aktienindex nachbilden. Sie gelten als Sondervermögen, das heißt, sie sind vom Vermögen der Fondsgesellschaft, die ETFs auflegt und verwaltet, getrennt. Sollte die Fondsgesellschaft pleitegehen, bleiben die ETF-Anteile unangetastet. Der Insolvenzverwalter darf nicht darauf zugreifen. Verwahrstellen sind in der Regel große Banken, die die Aufbewahrung von Wertpapieren übernehmen und darauf achten, dass das Geld sicher ist. Die Bafin kümmert sich darum, dass diese Regeln eingehalten werden. Bei einer Insolvenz des Brokers könnten Anleger ihre ETF- und Fonds-Anteile auf ein neues Depot übertragen.
- Aktien: Aktien zählen wie ETFs zum Sondervermögen und gehören den Aktionären. Bei einer Insolvenz der Bank oder des Brokers bleiben Ihre Aktien Ihr Eigentum und sind vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt. Sie können Ihre Aktien jederzeit (auch ohne den Fall einer Insolvenz) auf ein anderes Depot übertragen. Aber: Geht eine der Firmen pleite, in die Sie investiert haben, verlieren Sie Ihr investiertes Geld, weil der Aktienkurs auf null fällt. Kein Sicherungsfonds springt hier ein, da Sie als Aktionär direkt am Unternehmen beteiligt sind und damit auch das volle Risiko tragen. In einem solchen Fall bekommen zunächst Gläubiger ihr Geld zurück. Aktionäre als Eigentümer bekommen dagegen nur etwas zurück, wenn nach Begleichen aller Forderungen und Verfahrenskosten noch Geld übrig ist.
Fazit
Anleger mit größeren Vermögen sollten darauf achten, die Sicherungsgrenzen der Einlagensicherung nicht zu überschreiten. Bei Tagesgeldkonten bedeutet dies, dass pro Bank Einlagen bis zu 100.000 Euro geschützt sind. Um höhere Beträge abzusichern, können Sie Ihr Geld auf mehrere Banken verteilen.
Bei ETFs sind Ihre Investitionen als Sondervermögen geschützt und somit auch bei höheren Beträgen sicher. Haben Sie Einzelaktien in Ihrem Depot, könnten Sie im schlimmsten Fall die gesamte Investition verlieren, wenn ein Unternehmen pleitegeht. Anders als bei ETFs gibt es hier keinen separaten Schutzmechanismus.
- bafin.de: "Einlagensicherung und Anlegerentschädigung"
- verbraucherzentrale.de: "Welche Vorteile und Nachteile haben ETFs?"