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USA: Lindt verlagert Schokoladen-Produktion nach Europa


"Kostspielige Anpassungen"
Trumps Zollpolitik vertreibt Schokohersteller aus den USA

Von t-online
Aktualisiert am 08.03.2025Lesedauer: 2 Min.
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Qual der Wahl in einem Lindt-Geschäft in Kanada: Das Schweizer Unternehmen verlagert seine Produktion für das Land nach Europa. (Quelle: IMAGO/Creative Touch Imaging Ltd)
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Lindt & Sprüngli hat Schokolade für den kanadischen Markt bislang in den USA produziert. Jetzt reagiert das Schweizer Unternehmen auf neue Zölle.

Der schweizerische Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli verlagert aufgrund kanadischer Gegenzölle seine Produktion von den USA nach Europa. Die Zölle betreffen Produkte, die für den kanadischen Markt in den USA hergestellt werden. "Wir beziehen heute 50 Prozent des Volumens für Kanada aus den USA", sagte Lindt-Vorstandschef Adalbert Lechner dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Auf diese Waren würden nun die Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent fällig.

Lindt hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Zölle zu minimieren. "Wir haben einerseits die Lagerbestände in Kanada so weit hochgefahren, dass es keine unmittelbare Auswirkung hat. Und gleichzeitig bereiten wir eine Veränderung des Sourcings vor, sodass die Produkte, die heute aus Amerika importiert werden, künftig aus Europa importiert werden", sagte Lechner weiter.

Bislang profitiert Europa von US-Zöllen

Ein Unternehmenssprecher präzisierte im Gespräch mit dem Portal "20 Minuten", dass bereits das meiste Volumen für Kanada aus europäischen Produktionsstandorten stammt. "Die Produktion für Kanada in Europa verteilt sich dabei auf mehrere Standorte", erklärte der Sprecher. "Eine Produktionsverlagerung von den USA nach Europa für den kanadischen Markt hat somit auch keine Auswirkungen auf die Arbeitsplätze an unseren Produktionsstandorten."

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Und auch der Mehraufwand für die gesteigerte Produktion in Europa halte sich in kleinem Rahmen. Denn in Europa werde bereits an mehreren Standorten für den globalen Markt produziert. "Das erlaubt uns eine flexible Anpassung unserer Produktionsvolumen und globalen Transportketten", so der Sprecher.

Zwischen Kanada und Europa herrscht Stabilität beim Handel

Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile sieht hierin einen Nebeneffekt der Zollpolitik von Donald Trump: "Unternehmen haben ihre Wertschöpfungsketten über Jahre optimiert. Kommt so ein Einschnitt, müssen sie kostspielige Anpassungen vornehmen." Hasenmaile warnt jedoch, dass dieser Effekt nur dann bestehen bleibt, solange keine neuen Zölle auf europäische Produkte verhängt werden.

Dabei könnte Lindt & Sprüngli nicht das einzige Unternehmen sein, welches nun solche Anpassungen vornimmt, glaubt Hasenmaile: "Wer in den USA für den kanadischen Markt produziert, sucht nun Standorte, an denen bezüglich der Zollpolitik Stabilität herrscht. Und die ist zwischen Europa und Kanada gegeben." Dabei sei entscheidend, wie groß der zusätzliche Aufwand durch die Verschiebung ist, so der Wirtschaftsexperte: "Aber bei Zöllen in diesem Ausmaß lohnt sich das."

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