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IG Metall: Tarifabschluss in der Metallindustrie


Pilotabschluss
Durchbruch bei Tarifverhandlungen in der Metallindustrie

Von dpa
Aktualisiert am 12.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Tarifpartner in der Metallindustrie einigen sichVergrößern des Bildes
Ein Mitarbeiter eines metallverarbeitenden Betriebes schweißt eine Naht an einem Werkstück (Symbolbild). (Quelle: Carsten Rehder/dpa/dpa)
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In der Metallindustrie gibt es eine Einigung zwischen Arbeitgebern und IG Metall. Der Pilotabschluss soll für alle Beschäftigten der Branche gelten.

In der deutschen Metall- und Elektroindustrie sind weitere Warnstreiks vom Tisch. Die IG Metall und die Arbeitgeber haben sich in einer Nachtsitzung in Hamburg auf einen Pilotabschluss für die Tarifgebiete Nord und Bayern geeinigt. Vereinbart wurden Lohnerhöhungen von 5,1 Prozent in zwei Stufen, wie Arbeitgeber und IG Metall nach 18 Stunden Verhandlung in Hamburg mitteilten.

Als Erstes soll spätestens im Februar 2025 eine Einmalzahlung von 600 Euro fließen. Die Tabellenerhöhungen sollen in den kommenden beiden Jahren jeweils zum 1. April greifen. Für Auszubildende wurde eine überproportionale Erhöhung um 140 Euro monatlich vereinbart, die bereits zum Januar 2025 gilt. Sie erhalten keine Einmalzahlung. Das Ergebnis mit einer Laufzeit von 25 Monaten soll auf alle 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche übertragen werden. Insgesamt gibt es elf Tarifregionen.

Warnstreiks dank Tarifabschluss abgewendet

Erstmals wurde der Pilotabschluss von zwei Bezirken gemeinsam erreicht. Die jeweiligen Verhandlungskommissionen aus Bayern und dem Tarifgebiet Nord hatten bereits in der vorherigen Verhandlungsrunde eng zusammengearbeitet. Bei der entscheidenden vierten Sitzung in Hamburg haben auch der IG-Metall-Vorstand sowie Gesamtmetall im Hintergrund mitgewirkt. Der so erreichte Pilotabschluss soll nun in den übrigen neun Tarifgebieten übernommen werden, wozu noch einmal regionale Treffen notwendig sind.

Nach dem Ablauf der Friedenspflicht hatte die Gewerkschaft seit dem 29. Oktober ihre Mitglieder in Hunderten Betrieben zu mehrstündigen Warnstreiks aufgerufen. Daran haben sich innerhalb von zwei Wochen mehr als 600.000 Menschen beteiligt. Auch zum Verhandlungsauftakt am Montag hatte es noch Protestaktionen gegeben, unter anderem am Verhandlungsort Hamburg. Pläne für ganztägige Warnstreiks bleiben nun aber in der Schublade.

Pilotabschluss gab es zuletzt 2015

Einen Pilotabschluss in der vierten Verhandlungsrunde hatte es zuletzt 2015 gegeben. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und ihrer damals noch unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen wurde 2020 nach nur zwei Treffen eine Lösung erreicht. Der Bezirk Küste mit Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und West-Niedersachsen war im wiedervereinigten Deutschland bisher noch nicht an einem Pilotabschluss beteiligt.

Verhandlungsführer bei der IG Metall waren die Chefs der Bezirke Küste und Bayern, Daniel Friedrich und Horst Ott. Für die Arbeitgeberseite traten als Verhandlungsführerinnen die Geschäftsführerin der Werften-Gruppe Lürssen, Lena Ströbele, sowie die Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE, Angelique Renkhoff-Mücke, an.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels war von Lohnerhöhungen in Höhe von 6,1 Prozent die Rede. Tatsächlich sieht die Einigung 5,1 Prozent mehr Lohn vor. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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