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Werksschließungen bei VW: Kanzler Scholz will Jobs retten


Reaktionen auf Werksschließungen
Scholz reagiert auf VW-Beben: "Arbeitsplätze sichern"

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 28.10.2024Lesedauer: 3 Min.
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"Wie geht es weiter?" - VW-Beschäftigte voller Sorgen (Quelle: reuters)

Die Nachricht des VW-Betriebsrates, der Konzern wolle drei Werke schließen, hat betroffene Reaktionen ausgelöst. Nun gehe es um die Arbeitsplätze.

Volkswagen plant laut dem Betriebsrat, drei Werke in Deutschland zu schließen. Welche das sein sollen, ist noch nicht bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier. Für die Politik steht nun die Sicherung der Arbeitsplätze im Vordergrund.

Die Krise bei Volkswagen sollte nach Ansicht von Olaf Scholz (SPD) nicht zulasten der Beschäftigten gehen. Es sei Auffassung des Kanzlers, "dass mögliche falsche Managemententscheidungen aus der Vergangenheit nicht zulasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen dürfen", sagte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin. Es gehe darum, "Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern".

CDU fordert Erhalt aller VW-Werke in Niedersachsen

Niedersachsens Oppositionsführer Sebastian Lechner fordert die Landesregierung auf, VW-Werksschließungen in Niedersachsen zu verhindern. "Die Lage des VW-Konzerns ist erschütternd", sagte der CDU-Politiker laut Mitteilung. "Ministerpräsident Weil und die Landesregierung sind jetzt mehr denn je gefordert, alles dafür zu tun, dass Werksschließungen in Niedersachsen verhindert und so viele Arbeitsplätze wie möglich bei Volkswagen in Niedersachsen gerettet werden." Das Land ist mit 20 Prozent der Stimmrechte an VW beteiligt, Stephan Weil (SPD) und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sitzen bei VW im Aufsichtsrat.

Auch die in Niedersachsen mitregierenden Grünen sprachen sich in einer ersten Reaktion gegen Werksschließungen aus. "Ziel der Verhandlungen zwischen VW-Konzernleitung, Betriebsrat und Gewerkschaften müssen Vereinbarungen sein, durch die Schließungen ganzer Werke verhindert werden können", sagte die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Anne Kura, laut Mitteilung. "Die VW-Führung steht in der Verantwortung für Zehntausende Beschäftigte in Niedersachsen."

SPD-Bundestagsfraktionsvize Verena Hubertz warnt VW vor einem Jobabbau. "Wenn falsche Management-Entscheidungen getroffen werden, darf das nicht dazu führen, dass die Beschäftigten dafür hinhalten müssen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Gerade jetzt muss die Sozialpartnerschaft bei VW ihre Wirkung zeigen. Ich erwarte von der Unternehmensführung, ihrer Verantwortung für die Beschäftigten in dieser Ausnahmelage gerecht zu werden."

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VW-Führung verteidigt Pläne

Die VW-Führung verteidigt die Pläne dagegen. "Fakt ist: Die Lage ist ernst und die Verantwortung der Verhandlungspartner ist enorm", sagte Personalvorstand Gunnar Kilian laut Mitteilung. "Ohne umfassende Maßnahmen zur Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit werden wir uns wesentliche Zukunftsinvestitionen nicht leisten können." Für die am Mittwoch anstehende Tarifrunde kündigte er "konkrete Vorschläge zur Senkung der Arbeitskosten" an.

Markenchef Thomas Schäfer begründet den Schritt mit den hohen Kosten an den deutschen Standorten. "So wie bisher können wir nicht weitermachen", so Schäfer laut Mitteilung. "Wir sind an den deutschen Standorten nicht produktiv genug und liegen aktuell bei den Fabrikkosten 25 bis 50 Prozent über dem, was wir uns vorgenommen haben. Damit sind einzelne deutsche Werke doppelt so teuer wie der Wettbewerb." Ziel bleibe, die Umsatzrendite bis 2026 auf 6,5 Prozent zu steigern. Nur so ließen sich die notwendigen Investitionen in die Zukunft finanzieren.

IG Metall will Pläne nicht akzeptieren

Die IG Metall will die jüngsten Pläne von VW zu Werksschließungen und Stellenabbau nicht akzeptieren. "Diese Rabiatpläne des Vorstandes sind in keiner Weise hinnehmbar und ein Bruch mit allem, was wir in den letzten Jahrzehnten im Unternehmen erlebt haben", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. Mehr dazu lesen Sie hier.

Volkswagen will nach Angaben des Betriebsrats in Deutschland mindestens drei Werke schließen und Zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Alle verbleibenden Standorte sollten zudem schrumpfen, sagte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg. Über diese Pläne habe der Konzern nun die Arbeitnehmerseite informiert. Cavallo kündigte Widerstand gegen die Pläne an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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