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China hortet offenbar vermehrt Ressourcen


"Sehr besorgniserregend"
China hortet Ressourcen – Vorbereitungen für Krieg?

Von t-online
25.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Chinesische Soldaten bei einer Parade auf dem Roten Platz in Moskau (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Chinesische Soldaten bei einer Parade auf dem Roten Platz in Moskau (Archivbild). (Quelle: Host photo agency/Sergey Pyatakov via REUTERS)
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Trotz gegenläufiger Bemühung ist China erheblich von Importen abhängig. Nun baut das Land seine Lagerkapazitäten offenbar deutlich aus. Experten sind besorgt.

Es ist eine Entwicklung, die in den USA für Unruhe sorgt. China hortet offenbar immer größer werdende Mengen an Ressourcen und Materialien. Seit 2020 hat China etwa seine Lagerkapazitäten von Rohöl von 1,7 Milliarden Barrel auf zwei Milliarden gesteigert, berichtet "The Economist".

Zwar sind viele dieser Stätten geheim und China hat auch aufgehört, Daten dazu zu veröffentlichen. Emma Li, eine Mitarbeiterin des Datenunternehmens Vortexa, aber sagte der Zeitung, dass Satellitenbilder darauf schließen lassen, dass zumindest die bekannten Lagerstätten seit 2022 schnell gewachsen sind.

Auch die Kapazitäten unterirdischer Gashöhlen hätten sich innerhalb von zehn Jahren bis 2020 versechsfacht, auf 15 Milliarden Kubikmeter. Im kommenden Jahr sollen die Kapazitäten bereits 55 Milliarden Kubikmeter umfassen. Darüber hinaus baut China Lagerkapazitäten für Flüssiggas an seinen Küsten. Die Bank JP Morgen Chase schätzt laut "Economist", dass die gesamten Speicherkapazitäten für Gas bis 2030 85 Milliarden Kubikmeter betragen.

"Das wird sehr besorgniserregend"

Der mutmaßlich rasante Ausbau macht vielen Experten in den USA Sorgen. Dazu kommt der Fakt, dass Rohstoffe derzeit besonders teuer sind und Chinas Wirtschaft schwächelt – und die Regierung dennoch im großen Stil einkauft. "Wenn man das mit Chinas militärischer Aufrüstung in Beziehung setzt, wird es sehr besorgniserregend", sagt Gabriel Collins, ein ehemaliger Analyst des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Denn die Vorräte, die das Land gerade ansammle, sind diejenigen, die es im Falle eines Konflikts benötige. Etwa, bei einer Eskalation rund um die Insel Taiwan.

Die kommunistische Regierung in Peking zählt Taiwan zu ihrem Gebiet und will die Insel unter ihre Kontrolle bringen, obwohl sie diese bislang nie regiert hatte und dort seit Jahrzehnten eine unabhängig gewählte Regierung an der Macht ist. Peking beruft sich auf die Geschichte: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Taiwan der Republik China zugesprochen. Dort tobte allerdings ein Bürgerkrieg zwischen den Kommunisten und den Anhängern der nationalchinesischen Kuomintang. Als die Nationalisten verloren, flohen sie nach Taiwan und regierten dort als Republik China weiter.

Drei Schlüsselereignisse für China

Die ausgewiesene Strategie von Chinas Präsident Xi Jinping ist, sein Land autark zu machen – und somit weniger anfällig für Druck von außen. Schon seit Ende des Kalten Krieges hortet das Land Vorräte strategischer Natur. Doch Chinas extremes Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahrzehnte hat auch zu einem erheblichen Mehrbedarf an Importgütern geführt. So hängt etwa die Energieversorgung Chinas stark von Importen ab, das Land muss große Teile des Öl- und Gasbedarfs importieren.

Doch es sind nicht nur Energierohstoffe, die China hortet. Auffällig sind Berichten zufolge auch die hohen Importzahlen von Computerchips und Materialien wie Kupfer, Nickel und anderen Metallen.

Laut "The Economist" sind es vor allem drei Ereignisse, die China zum vermehrten Horten bewegt haben: Zölle, die die USA unter dem früheren Präsidenten Donald Trump eingeführt haben und auf die China mit Gegenzöllen, etwa auf Sojabohnen, reagieren musste, die Corona-Pandemie, die die Lieferketten massiv störte, und der Krieg in der Ukraine. Derzeit spricht der Umfang der Vorräte "The Economist" zufolge eher für eine defensive Maßnahme und reichten noch nicht aus für einen Konflikt. Jedoch müsse genau beobachtet werden, wann dieser Punkt überschritten werde.

Verwendete Quellen
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