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Handelsstreit mit China: Peking untersucht Chemikalien aus der EU


Untersuchung gegen EU-Chemikalien
Handelsstreit mit China spitzt sich zu

Von dpa, fho

19.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Produktionsstandort der BASF im Hafen von Antwerpen, Belgien: China untersucht Chemie-Produkte aus dem Westen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra / Philippe Clément/imago)
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Die Beziehungen sind angespannt: Vor wenigen Tagen erhöhte US-Präsident Biden Zölle auf China-Importe drastisch. Nun reagiert das Land mit eigenen Maßnahmen und trifft damit auch Europa.

Chinas Handelsministerium hat eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen bestimmte Chemikalien aus der EU, den USA, Japan und Taiwan eingeleitet. Wie das Ministerium am Sonntag mitteilte, handelt es sich bei den betroffenen Chemikalien um "copolymerisiertes Paraformaldehyd", welches "Kupfer, Zink, Zinn, Blei und andere metallische Werkstoffe teilweise ersetzen" könne und unter anderem in Automobilteilen, elektrischen Geräten und Industriemaschinen verwendet wird. Unter Dumping versteht man im Außenhandel, dass ein Produkt unter dem Herstellungspreis veräußert wird, was gegen Handelsregeln verstößt.

Die Untersuchung soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein, könne jedoch "unter besonderen Umständen" um weitere sechs Monate verlängert werden, hieß es.

Biden erhöht Zölle

Die Maßnahme der chinesischen Regierung wird von Experten als Gegenreaktion auf die jüngsten Handelsstreitigkeiten mit dem Westen gewertet. So hat US-Präsident Joe Biden vergangene Woche unter anderem Sonderzölle von 100 Prozent gegen Elektroauto-Importe aus China verhängt. China hatte daraufhin Vergeltungsmaßnahmen angekündigt.

Hintergrund für Bidens Entscheidung ist die Sorge vor unfairen Handelspraktiken Chinas. "China verwendet dieselbe Strategie wie schon zuvor, um sein eigenes Wachstum auf Kosten anderer anzukurbeln, indem es trotz heimischer Überkapazitäten weiter investiert und die globalen Märkte mit Exporten überschwemmt, die aufgrund unfairer Praktiken unterbewertet sind", begründete die Wirtschaftsberaterin des Weißen Hauses, Lael Brainard, die Maßnahmen.

EU prüft Maßnahmen

Konkret geht es darum, dass China die eigene Produktion von E-Autos durch umfangreiche Subventionen unterstützt und somit reihenweise günstige Modelle auf den Markt bringt. Im vergangenen Jahr flossen so umgerechnet bis zu 100 Milliarden US-Dollar staatliche Subventionen an chinesische Autokonzerne.

Diese Praxis ist auch vielen europäischen Herstellern ein Dorn im Auge. Die EU-Kommission untersucht deshalb derzeit, inwiefern Preise auf dem europäischen Markt künstlich niedrig gehalten werden – sehr zum Ärger der chinesischen Behörden. Das Ergebnis der Untersuchung steht noch aus, könnte aber auch in Europa zu Strafzöllen führen. Allerdings gibt es vor allem aus der deutschen Automobilbranche laute Stimmen gegen ein solches Vorgehen. China gehört für Firmen wie VW und BMW zu den wichtigsten Absatzmärkten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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