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Dax: Siemens-Aktie bricht ein und setzt Kurs unter Druck


Verhandlungen mit Bund
Einbrechende Siemens-Aktie setzt Dax unter Druck

Von dpa, afp, csi

Aktualisiert am 26.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Logo von Siemens Energy (Symbolbild): Die Aktie des Unternehmens ist deutlich abgestürzt (Quelle: D. Kerlekin/imago-images-bilder)
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Der Dax-Konzern Siemens Energy verhandelt aktuell mit der Bundesregierung über Garantien für Großprojekte. Die Aktie des Unternehmens ist deshalb nun deutlich eingebrochen.

Hohe Kursverluste der Aktien von Siemens Energy und in deren Sog auch der Siemens-Papiere haben am Donnerstag den Dax unter Druck gesetzt. Der deutsche Leitindex büßte gegen Mittag 1,2 Prozent auf 14.721 Punkte ein. Damit näherte sich das Börsenbarometer wieder dem Tief vom Montag bei 14.630 Zählern, das der niedrigste Kurs seit Mitte März war. Ein Rückfall unter dieses Tief könnte den Abwärtsdruck nach Aussage von Analysten noch erhöhen.

Das kriselnde Windanlagengeschäft setzt dem Energietechnikkonzern Siemens Energy weiter zu. Angesichts hoher Kosten für die Probleme bei der Windanlagentochter Siemens Gamesa verhandelt der Konzern mit der Bundesregierung über Garantien für Großprojekte, wie Siemens Energy am Donnerstag in Berlin mitteilte und damit auf entsprechende Medienberichte reagierte. Der Aktienkurs brach daraufhin deutlich ein.

Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet, das Unternehmen verhandele mit dem Bund über staatliche Bürgschaften für Kredite von bis zu 15 Milliarden Euro. Siemens Energy brachen daraufhin um mehr als 30 Prozent ein. Mit Kursen unter 8 Euro fielen sie auf den niedrigsten Stand seit dem Börsengang vor drei Jahren. Der Verlust an Börsenwert beträgt rund zweieinhalb Milliarden Euro.

Windanlagentochter kämpft seit Jahren mit Schwierigkeiten

In ihrem Sog verloren Siemens-Aktien 5 Prozent. Der Siemens-Konzern ist noch mit knapp einem Drittel an Siemens Energy beteiligt. Siemens zählt mit einem Börsenwert von fast 100 Milliarden Euro zu den Schwergewichten im Dax. Kursverluste der Aktien belasten den Leitindex daher überdurchschnittlich stark.

Siemens Energy verkauft konventionelle Kraftwerke, Übertragungstechnik und Windkraftanlagen. Bei der Windanlagentochter Siemens Gamesa kämpft der Konzern aber schon seit Jahren mit erheblichen Schwierigkeiten. Für das Quartal von April bis Juni bezifferte Siemens Energy die Kosten für die Behebung von Qualitätsproblemen bei der Windanlagentochter auf 1,6 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Verlust von 4,5 Milliarden Euro.

Am Donnerstag erklärte Siemens Energy, Gamesa arbeite weiter an den Qualitätsproblemen. Für bestimmte Windanlagen an Land schließe die Windanlagentochter vorerst keine neuen Verträge ab und nehme im Geschäft mit Windanlagen auf See nur selektiv Aufträge an. "Auftragseingang und Umsatz im Windgeschäft für das Geschäftsjahr 2024 werden daher voraussichtlich unter den Markterwartungen, Nettoverlust und Mittelabfluss werden voraussichtlich über den Markterwartungen liegen."

Zinsentscheidung der EZB dämmte Börsenverluste etwas

Bereits im frühen Handel hatten die Kurse am deutschen Aktienmarkt nachgegeben. Händler und Analysten führten dies auf hartnäckig hohe Renditen von US-Staatsanleihen zurück und auf hohe Kursverluste an der US-Technologiebörse Nasdaq am Vortag, die sich an diesem Donnerstag noch ausweiten dürften. Viele US-Technologietitel gelten als hoch bewertet und mithin als besonders anfällig für steigende Zinsen an den Kapitalmärkten, die die US-Staatsanleihen derzeit abbilden.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Donnerstag 1 Prozent auf 23.784 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,6 Prozent weniger stark nach unten. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) dämmte die Börsenverluste am frühen Nachmittag etwas ein. Die Euro-Notenbank hat nach zuletzt zehn Zinserhöhungen nun erwartungsgemäß eine Pause eingelegt. Erstmals seit Juni 2022 beließ die EZB die Zinsen unverändert. Der Inflationsdruck lässt inzwischen nach, die Konjunktur schwächelt.

Am Devisenmarkt gab der Euro nach dem Zinsentscheid der EZB etwas nach und kostete zuletzt 1,0542 US-Dollar. Die Notenbank hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0576 Dollar festgelegt. Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,84 Prozent am Vortag auf 2,87 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 123,23 Punkte. Der Bund-Future stieg zuletzt um 0,29 Prozent auf 128,33 Zähler.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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