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Sachsen-Anhalt: Solarzellenhersteller droht mit Abwanderung


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Arbeitsplätze in Deutschland bedroht
Bericht: Europas einziger Solarzellenhersteller droht mit Abwanderung

Von afp, t-online
Aktualisiert am 13.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Solarzellenproduktion in Sachsen-Anhalt (Archivbild): Meyer Burger startete 2021 die Fertigung in Thalbach.Vergrößern des Bildes
Solarzellenproduktion in Sachsen-Anhalt (Archivbild): Meyer Burger startete 2021 die Fertigung in Thalheim. (Quelle: Sylvio Dittrich/imago images)

In der EU gibt es nur einen Hersteller für Solarzellen – mit einer Fabrik in Sachsen-Anhalt. Doch dieser droht nun, in die USA umzuziehen, dort locken Subventionen.

Der einzige Solarzellenhersteller in Europa droht einem Medienbericht zufolge mit der Produktionsverlagerung in die USA. Die Schweizer Firma Meyer Burger, die ihre Solarzellen in Thalheim in Sachsen-Anhalt fertigt, wandte sich mit einem entsprechenden Schreiben an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), wie das Nachrichtenportal ZDFheute.de am Dienstag berichtete. Als Grund führt die Firma demnach die massiven Subventionen der US-Regierung an.

"In den USA rollt man uns für Neuansiedlungen von Werken und Absatz von Solarmodulen den roten Teppich aus", zitierte ZDFheute aus dem Schreiben. Und: "Passende Gebäudekomplexe haben wir schon gefunden."

350 Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt bedroht

Meyer Burger beschäftigt in Thalheim derzeit 350 Mitarbeiter. Die Produktionskapazität soll eigentlich von aktuell 1,4 Gigawatt pro Jahr auf 3,4 Gigawatt bis Ende 2024 gesteigert werden. Bis 2027 soll sie weiter steigen auf rund 15 Gigawatt pro Jahr. Laut ZDF stellt das Unternehmen diesen Ausbau nun jedoch in Frage.

Das Subventionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung sieht milliardenschwere Unterstützung für Unternehmen vor, die die Fertigung von Zukunftstechnologien wie Autobatterien, Windräder oder eben Solarzellen in den USA ansiedeln. Die EU und ihre Mitgliedstaaten werfen Washington deshalb Protektionismus vor und befürchten Abwanderungen von Unternehmen.

"Für ein Gigawatt Solarzellen und Solarmodule in den USA erhält man pro Jahr 110 Millionen Dollar – bis zum Jahr 2029", sagte der Vorstandschef von Meyer Burger, Gunter Erfurt, zu ZDFheute.

Eigentlich will die EU-Kommission ihrerseits mit dem "Net Zero Industry Act" eben solcher Abwanderung entgegenwirken. Noch ist der Vorschlag aber nicht beschlossen. Mitgliedsstaaten und EU-Parlament streben eine Einigung bis Jahresende an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
  • zdf.de: "Solarzellenhersteller droht mit Verlagerung"
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