US-Onlinemedium "Vice" ist offenbar insolvent
Seit einer Woche sollen Mitarbeitende von "Vice" Bescheid wissen – das Unternehmen steht offenbar vor dem Aus. Einst war "Vice" mehrere Milliarden Dollar wert.
Das Online-Medienunternehmen Vice Media soll insolvent sein. Das berichtet die US-Zeitung "New York Times" (NYT) unter Berufung auf drei mit der Situation vertraute Personen, die anonym über die Insolvenz gesprochen haben.
Das Unternehmen hatte laut "NYT" bisher einen Käufer gesucht, soll nun aber für die kommenden Wochen einen Insolvenzantrag vorbereiten. Vor einer Woche teilte "Vice" demnach seinen Mitarbeitenden mit, dass "Vice World News" geschlossen werde - einer Sparte, die vorrangig als globale Nachrichtenplattform über Konflikte und Menschenrechtsverletzungen berichtetet. Auch das Programm "Vice News Tonight" soll laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) eingestellt werden.
Disney und Fox investierten in Vice
"Vice" ist ein Online- und Print-Magazin aus den USA und wird von Vice Media herausgegeben. Das Unternehmen wurde 1994 in Kanada gegründet und sitzt mittlerweile in New York. Im Laufe der Jahre gründete Vice eine Reihe von Fernsehsparten, darunter auch einen Kabelsender. Das Magazin finanziert sich durch Werbung.
Im Jahr 2017 war der Wert von "Vice" laut "NYT" nach einer Finanzierungsrunde durch das Private-Equity-Unternehmen TPG 5,7 Milliarden Dollar wert. Heute sei es nach den meisten Schätzungen nur noch ein winziger Bruchteil. Zu den größten Investoren von "Vice" zählen laut "FAZ" die Konzerne Walt Disney Co. und Fox Corp. Ihre Anteile seien nun wertlos.
- nytimes.com: "Vice Is Said to Be Headed for Bankruptcy" (englisch)
- faz.net: "Vice Media steht vor der Insolvenz"