Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.iPad Air Erster Eindruck: Apples Tablet mit Laptop-Power

Das iPad Air ist das beliebteste Tablet von Apple – leistungsstark, aber günstiger als das iPad Pro. Im aktuellen Modell steckt der M3-Chip. Macht das iPad Air damit den nächsten Schritt zum Laptop-Ersatz?
Ohne große Produktshow und nur mit einer Pressemitteilung stellt Apple das neue iPad Air vor. Weniger als ein Jahr nach der Einführung des Vorgängers ist die siebte Generation nun mit dem M3-Chip ausgestattet. Zum Vergleich: Der steckte bis zum vergangenen Jahr noch im MacBook Air und vor zwei Jahren im MacBook Pro. Mit dieser Laptop-Power sollen auch die Tablets viel Leistung bringen.
Wir haben das Modell mit 11 Zoll zum Testen erhalten. Unser erster Eindruck: Das Tablet ist schnell und fit für die KI – nur die neue Tastaturhülle macht einen Schritt zurück.
Was ist neu beim iPad Air?
Die Ankündigung zum neuen iPad verrät es bereits: Für eine große Keynote mit aufwendigen Videos reicht das Upgrade nicht. Denn neu sind beim iPad Air nur der Chip und die Tastaturhülle, die 329 Euro kostet. Das Design, der Bildschirm, der Akku, Anschlüsse und Lautsprecher bleiben identisch zum Vorgänger. Die Bildwiederholungsrate liegt weiter bei 60 Hertz – wer flüssigere 120 Hertz haben möchte, muss weiterhin zum iPad Pro greifen.
Auch bei den Speichervarianten ändert sich nichts. Los geht es bei 128 Gigabyte, bis zu einem Terabyte sind möglich. Das iPad Air ist auch nach wie vor in zwei Größen erhältlich: 11 Zoll und 13 Zoll.
Der Chip im Alltag
Leistung war noch nie etwas, das den M-Prozessoren gefehlt hat. Apps öffnen sich schnell, Websites sind sofort geladen. Und auch das Wechseln zwischen Apps absolviert das Tablet ohne Verzögerung. So war es allerdings auch beim Vorgänger. Wir haben zum Testen beide iPads nebeneinander gestellt: M2 gegen M3. Die Unterschiede sind in der Praxis minimal. Das Neue ist einen Wimpernschlag schneller.
Um die Geschwindigkeit von Chips auch objektiv zu messen, gibt es verschiedene Programme. Das bekannteste ist Geekbench. Die App lässt den Prozessor in einem Testverfahren mehrere Aufgaben übernehmen und zeigt am Ende einen Wert zur Performance an.
Das Ergebnis für das neue Modell: 11.788 Punkte. Der Vorgänger mit M2 erreicht im gleichen Test 10.061 Punkte. Das neue Modell ist also in unserem Testlauf 17 Prozent schneller. Der Vorsprung ist messbar, aber im Alltag nur minimal spürbar.
Akkulaufzeit für mehrere Tage
Rund 29 Wattstunden leistet der Akku. Laut Apple sollen damit bis zu 10 Stunden Websurfen oder Videowiedergabe möglich sein. In der Praxis schafft man es kaum, den Akku in einem Tag komplett leer zu bekommen. An normalen Arbeitstagen mit Aufgaben wie E-Mails checken, Artikel schreiben, Videos schauen und Websurfing reicht der Akku auch für mehrere Tage.
Die neue Tastaturhülle kommt ohne Beleuchtung
Zusammen mit dem neuen iPad gibt es wieder eine Tastaturhülle. Sie ist praktisch und macht das Tablet mehr zu einem Ersatz für den Laptop. Neu sind jetzt Funktionstasten am oberen Rand. So kann man, wie bei den Macs, die Beleuchtung des Displays einstellen, Musik steuern oder Siri aktivieren – praktische Features für den Alltag.
Allerdings gibt es dafür einen Kompromiss, denn Apple hat die Hintergrundbeleuchtung der Tasten entfernt. Die Hülle des Vorgängers konnte man auch abends bei schwacher Beleuchtung nutzen. Das fällt jetzt deutlich schwerer.
Das iPad Air ist auch geeignet für Apples KI
Ab April soll Apple Intelligence mit ersten Funktionen nach Deutschland kommen. iPads mit M-Chip sind dafür vorbereitet. Manche Funktionen, wie die verbesserte Sprachassistentin Siri, lassen aber noch auf sich warten.
In diesem Jahr sollen unter anderem Schreibwerkzeuge verfügbar sein, die beim Verfassen, Formulieren und Zusammenfassen von Texten helfen oder der Image Playground, um Bilder erstellen zu lassen.
Fazit: Ein sinnvolles Upgrade ohne Highlight
Das neue iPad Air mit M3 bringt viel Leistung ohne große Neuheiten. Der Chip steckte bereits in den vergangenen Macs. Die iPads Pro und die aktuellen Mac-Laptops sind mit dem M4 bereits einen Schritt voraus.
Es bleibt beim Fazit, das auch bereits für den Vorgänger galt: "Mehr Leistung braucht es nicht." Denn der Engpass bei den iPads ist nicht der Chip, sondern die Software mit iPadOS. Zum vollständigen Laptop-Ersatz werden die Tablets wegen der Limitierungen in der Software nicht. Ein echtes Dateisystem und die Flexibilität eines Computers bietet ein iPad nicht. Dafür ist es ein ideales Gerät für den Medienkonsum und für kreative Aufgaben.
Warum Apple die Beleuchtung aus der Tastaturhülle streicht, ist unverständlich. Da sich am Design jedoch nichts geändert hat, ist auch die Hülle des Vorgängers kompatibel, die noch mit der Beleuchtung ausgestattet ist.
Für wen lohnt sich das Upgrade? Wer den Vorgänger hat, wird die Unterschiede kaum merken. Wer allerdings noch ein älteres iPad Air besitzt, wird das neue Tempo im Alltag zu schätzen wissen. Und wenn es ein gutes Angebot für den Vorgänger gibt, ist auch das eine gute Wahl. Fit für die KI sind alle iPads mit M-Chip.
Das iPad Air ist ab dem 12. März erhältlich und startet bei 699 Euro für die Version mit 128 GB Speicher. Das 13-Zoll-Modell startet bei 949 Euro. Die Tastaturhülle kostet 329 Euro extra.
Anmerkung der Redaktion: Apple hat t-online das iPad Air für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt, nimmt jedoch keinen Einfluss auf die inhaltliche redaktionelle Berichterstattung.
- Eigener Test