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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bundesliga-Rückrunde "Bayern ist im Jäger-Modus" – und was noch für den Titel spricht
Dortmund gegen den FC Bayern: So spannend wie in dieser Saison war der Meisterkampf lange nicht mehr. Vor dem Start in die Rückrunde hat t-online.de Gründe für beide Teams gesammelt.
Der FC Bayern München startet mit einem Rückstand von sechs Punkten auf Spitzenreiter Borussia Dortmund in die Rückrunde der Bundesliga. Trotz des Punktepolsters, das der BVB auf den Rekordmeister aufweist, ist für die Bayern noch alles drin. Und auch wenn der Auftakt in die Rückserie am Freitag (20.30 Uhr, im Liveticker bei t-online.de) gegen Hoffenheim leichter sein könnte, gibt es gute Gründe, weswegen die Kovac-Elf den siebten Meistertitel in Serie feiern könnte.
Die Bayern, die sich traditionell im Trainingslager in Doha auf die Rückrunde vorbereiteten, haben die Meisterschaft noch längst nicht abgeschrieben. Allen voran Innenverteidiger Niklas Süle ließ in Katar öffentlich verlauten, dass er vom Titelgewinn überzeugt sei.
Die Winter-Transfers des FCB:
Neuzugang: Alphonso Davies (18 Jahre, für 10 Mio. Euro von den Vancouver Whitecaps)
BVB spielte über seinen Möglichkeiten
Eine Vielzahl der Hinrundenspiele zeigte, dass der BVB tendenziell über seinen Möglichkeiten spielte. Dortmund durchlief nicht ein einziges Tief und bestach durch eine für das erste Jahr unter einem neuen Trainer herausragende Konstanz. Unwahrscheinlich, dass die Borussen dieses Level halten können. Bei den Bayern war das Gegenteil der Fall. Insbesondere die wochenlange Krise Ende September/Anfang Oktober kostete die Kovac-Elf wertvolle Punkte im Titelrennen, die fahrlässig liegengelassen wurden. Eine Schwächephase, die den Bayern auch dank der Neuzugänge und der Rückkehr verletzter Spieler nicht ein zweites Mal passieren wird.
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Hinzu kommt, dass die Bayern in der restlichen Hinrunde ergebnistechnisch so gut wie nichts anbrennen ließen. Insbesondere die beiden letzten Auftritte der Münchner vor der Winterpause gegen Leipzig (1:0) und in Frankfurt (3:0) ließen erahnen, wie die Bayern in Normalform auf dem Feld agieren. Dass Langzeitverletze wie Kingsley Coman und Thiago das komplette Wintertrainingslager absolvierten und topfit in die Rückserie starten, hebt den Rekordmeister außerdem nochmal auf ein höheres Niveau.
Sechs Punkte sind in zwei Spielen wettzumachen
Ein weiterer Faktor ist die Souveränität. Der Konkurrent aus Westfalen gewann ganze sieben seiner 17 Hinrundenpartien mit nur einem Tor Unterschied, bei den Bayern waren es nur drei, sprich: Gewann der FC Bayern seine Spiele, dann meist hoch, dominant und ungefährdet. Die Dortmunder mussten häufig bis zum Schlusspfiff zittern. Gut möglich also, dass den Borussen in der Rückserie das Glück weniger hold sein wird als noch in 2018 – und die Bayern den Rückstand verkürzen.
- Lesen Sie hier Teil 1: Was für einen Titel des BVB spricht
Sechs Punkte mögen nach viel klingen, sind allerdings innerhalb von zwei Spieltagen wettzumachen. Dazu bestreiten die Bayern das vielleicht die Meisterschaft entscheidende direkte Duell gegen die Borussia in der heimischen Allianz-Arena. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wie auch die Erfahrung in den einzelnen Mannschaftsteilen. Auch wenn das hohe Alter der Spieler den Bayern oft als Nachteil ausgelegt wird, könnte zum Ende der Saison eben diese Erfahrung den Unterschied ausmachen.
- Eigene Recherche
- "Sportbuzzer"-Interview mit Christoph Metzelder