Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bundesliga-Rückrunde Das Favre-Geheimnis – und was noch für den BVB-Titel spricht
Dortmund gegen den FC Bayern: So spannend wie in dieser Saison war der Meisterkampf lange nicht mehr. Vor dem Start in die Rückrunde hat t-online.de Gründe für beide Teams gesammelt.
Der Start in die Rückserie könnte für den BVB gleich richtungsweisend sein: Mit RB Leipzig trifft das Team von Trainer Lucien Favre auf die beste Abwehr der Liga (17 Gegentore). Die Dortmunder Mannschaft ist in der Winterpause bislang weitestgehend unverändert geblieben, beim Bundesliga-Topspiel am Samstag (18.30 Uhr, im Liveticker bei t-online.de) wird kein Neuer auf dem Platz stehen.
Nach einer fast perfekten Hinrunde mit 42 Punkten lautet die große Frage: Kann diese junge Mannschaft des BVB diese Serie wiederholen und am Ende den Meistertitel feiern? Dafür gibt es einige gute Gründe.
Favre Mannschaften spielen effizient und kraftsparend
Schon in der Hinserie überraschte BVB-Trainer Lucien Favre mit seiner Mannschaft viele Experten. Die Dortmunder gaben zwar nur durchschnittlich viele Torschüsse ab, hatten aber eine herausragende Effektivität. Das zeichnete bereits die Gladbacher in der Ära unter Favre aus und lässt sich mit einem Credo des Schweizers erklären. Er fordert von seinen Spielern, nur bei großen Chancen abzuschließen und im Zweifel lieber noch einen weiteren Pass auf den besser postierten Nebenmann zu versuchen.
Die Winter-Transfers des BVB
Neuzugang: Leonardo Balerdi (19 Jahre, für 16 Mio. Euro von Boca Juniors).
Abgang: Sebastian Rode (28 Jahre, Leihe zu Eintracht Frankfurt)
Diese Strategie hat sich in der Vergangenheit bewährt und ermöglicht den Dortmundern häufig ein kraftsparendes Spiel. Statt sich auf einen offenen Schlagabtausch einzulassen oder immer wieder anzurennen, warten die BVB-Profis geduldig auf ihre Chancen. Je länger die Saison dauert, desto mehr könnte die Borussia davon profitieren, wenn direkte Konkurrenten möglicherweise physische Probleme bekommen.
Die Gier ist größer
Körperlich ein weiterer Pluspunkt: Die Dortmunder haben eine der jüngsten Mannschaften der Liga. Die Spieler dürften dementsprechend noch belastbarer sein als beispielsweise die Konkurrenz aus München. Aufgrund des Alters fehlt vielen Spielern zwar noch die Erfahrung im Titelkampf. Doch die Gier etlicher BVB-Akteure wird größer sein.
Nur Marcel Schmelzer, Lukasz Piszczek, Mario Götze und Shinji Kagawa wissen, wie sich ein Meistertitel anfühlt. Kein Vergleich zum Kader des FC Bayern, der zuletzt sechs Titel in Folge holen konnte und zwischenzeitlich satt wirkte.
Selbst schlechte Spiele wurden gewonnen
Von Kritikern wird häufig angeführt, dass die Leistungen des BVB nicht immer so gut waren wie die Ergebnisse es aussagen. Das stimmt, viele enge Partien entschied der BVB auch mit Glück. Doch dieses Argument lässt sich auch leicht umdrehen. Wenn der BVB schon bei durchschnittlicher Leistung so stark punktet, was passiert dann bei einem möglichen Formhoch?
Da Lucien Favre in der Winterpause nun noch mehr Zeit hatte, den Spielern seine Ideen zu vermitteln, dürfte seine Handschrift in der Rückrunde noch deutlicher werden.
- Lesen Sie hier Teil 2: Was für einen Titel des FC Bayern spricht
Das ruhige Umfeld hilft
Nach unruhigen Monaten wirkt der BVB gefestigt und spricht nach außen mit einer Sprache. Es gibt keinen Konflikt mit dem Trainer wie unter Thomas Tuchel und keinen offen ausgetragenen mit den eigenen Fans wie in den vergangenen Monaten. Der Traum vom Meistertitel vereint den BVB vorläufig.
- Eigene Recherche