"Kann sich nicht zurückhalten" So stiftet Hoeneß bei Bayern immer wieder Unruhe
Spieler, Manager, Präsident: Uli Hoeneß hat den FC Bayern im vergangenen halben Jahrhundert geprägt wie wohl niemand sonst. Zuletzt spaltete er den Klub zusehends.
Seit fast zwei Jahrzehnten ist Thomas Müller fester Bestandteil des FC Bayern. Im Sommer endet das Kapitel Müller bei den Münchnern allerdings vorerst – und Uli Hoeneß scheint daran einen entscheidenden Anteil gehabt zu haben.
Der Ehrenpräsident des Klubs hatte Müller bereits bei der Premiere seiner Dokumentation "Einer wie keiner" vor einigen Wochen signalisiert, dass es an der Zeit sei, über ein Karriereende nachzudenken. Er hielt dessen Joker-Rolle für "unwürdig".
Noch kurz zuvor hatte Bayerns Sportvorstand Max Eberl dem Spieler einen neuen Vertrag bis 2026 in Aussicht gestellt – das Angebot verschwand jedoch offenbar wieder vom Tisch, nachdem sich Hoeneß öffentlich auf diese Weise geäußert hatte.
Einfluss bis heute
Seit der Rückkehr in den Klub nach seiner Haftstrafe im Jahr 2016 ist Hoeneß wieder eine prägende Figur an der Säbener Straße. Seine Meinung hat weiterhin Gewicht – auch wenn sie nicht immer für Ruhe sorgt.
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Sky-Experte Lothar Matthäus sagte dazu: "Ich glaube, dass Uli Hoeneß dem FC Bayern immer geholfen hat und helfen wird, er hat den Verein aufgebaut." Allerdings betonte er auch, dass Hoeneß mit seinen Äußerungen häufig für Unruhe gesorgt habe. "Sie liegen ihm auf der Zunge, und Uli kann sich dann einfach nicht zurückhalten", so Matthäus.
Zwischen Loyalität und Distanz
Zu Beginn der Amtszeit von Trainer Thomas Tuchel im März 2023 versicherte dieser noch, er werde gut auf den FC Bayern aufpassen – ein Satz, der bei Hoeneß gut ankam. Der Ehrenpräsident stellte sich zunächst hinter den Coach, doch das Verhältnis kühlte wegen Differenzen in Transferfragen schon bald merklich ab.
Matthäus stellte dazu fest: "Die Dinge sind in den vergangenen fünf Jahren etwas anders gelaufen, als es für den FC Bayern üblich ist." Insbesondere finanziell habe der Klub stark gelitten. Transfers, hohe Gehälter und Abfindungen haben das einst prall gefüllte Festgeldkonto belastet.
Sparmaßnahmen und große Pläne
Die Konsequenzen sind spürbar: Der Neubau des Trainingszentrums an der Säbener Straße wurde auf Eis gelegt und der Inflationsausgleich soll dieses Jahr ausgesetzt werden. Zudem berichtet die "Bild"-Zeitung, dass genau geprüft werde, wer aus dem Verein wirklich zur Klub-WM im Sommer fahren müsste – und zwar "aus Spargründen".
Gleichzeitig hat der Rekordmeister ambitionierte Ziele. Und zwar nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf dem Transfermarkt. Toptalent Florian Wirtz soll im Sommer nach München geholt werden. Der wichtigste Kontakt zur Familie Wirtz laut der "Bild": Uli Hoeneß.
- bild.de: Hoeneß spaltet Bayern
- transfermarkt.de: Trainerprofil von Uli Hoeneß
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