Regierungschef spricht stolz von "Bewegung" Mutmaßlich bezahlt: Zehntausende demonstrieren für die Regierung

Seit Monaten demonstrieren Zehntausende Bürger Serbiens gegen die Regierung, der sie Korruption und Unterdrückung vorwerfen. Nun kontert Präsident Vučić mit einer "Gegendemonstration".
Unter dem Druck seit Monaten andauernder Proteste gegen seine Regierung hat Serbiens Präsident Aleksandar Vučić in Belgrad Zehntausende Anhänger versammelt. In der von ihm als Gegendemonstration bezeichneten Veranstaltung behauptete Vučić erneut, die Protestbewegung gegen ihn werde vom Ausland gesteuert. Er kündigte in seiner Rede vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad die Gründung einer neuen politischen "Bewegung" an, die seine Regierung unterstützen solle.
Nach Schätzungen des Archivs für Öffentliche Versammlungen kamen etwa 55.000 Menschen zu Vučić' Kundgebung am Samstagabend. Medienberichten zufolge verließen viele von ihnen noch während Vučić' Rede die Veranstaltung. Viele von ihnen waren in Bussen aus mehreren Teilen des Landes gekommen – nach Ansicht von Kritikern auf Staatskosten.
Opposition winkt mit Geldscheinen
Gegendemonstranten der Opposition winkten einigen dieser Busse mit Geldscheinen in den Händen zu – in Anspielung darauf, dass die Demonstranten womöglich für ihr Erscheinen bezahlt wurden, wie serbische Medien berichteten.
In Serbien kommt es fast täglich zu Protesten gegen die Regierung, nachdem am 1. November 2024 im nordserbischen Novi Sad das Vordach eines Bahnhofs eingestürzt war und 16 Menschen in den Tod gerissen hatte. Die Protestierenden sehen als Hintergrund des Unglücks Korruption und Versagen des Staats.
- Nachrichtenagentur dpa