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FC Bayern: Neuer Trainer – Warum wird es nicht einer von ihnen?


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Wer jetzt noch übrig ist
Ist das Bayerns Zukunft?


Aktualisiert am 20.04.2024Lesedauer: 6 Min.
Xavi Hernández, Rúben Amorim und Thiago Motta: Der interessante Trainer, mit denen sich die Bayern befassen sollten.Vergrößern des Bildes
Xavi Hernández, Rúben Amorim und Thiago Motta: Drei interessante Trainer, mit denen sich die Bayern befassen sollten. (Quelle: Imago/t-online)
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Julian Nagelsmann bleibt beim DFB. Für den FC Bayern wird die Suche nach einem neuen Trainer damit erschwert. Dennoch gibt es auf dem Markt spannende Optionen.

"Es stehen noch genug Trainer auf der Liste, aber der Kreis derer, die wir wollen, war immer sehr klein – und den versuchen wir zu realisieren." Max Eberl war sich seiner Sache Anfang April noch sicher bei der Trainersuche des FC Bayern. Der Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters hat laut eigener Aussage viele Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt. Eine Entscheidung will er möglichst zeitnah treffen, um in Zusammenarbeit mit dem Trainer die Kaderplanung der Bayern voranzutreiben.

Doch mittlerweile ist Wunschkandidat Xabi Alonso keine Option mehr, da er lieber bei Bayer Leverkusen bleibt. Und auch Bundestrainer Julian Nagelsmann, der als möglicher Kandidat galt, verkündete am Freitag überraschend, seinen Vertrag beim DFB bis zur WM 2026 zu verlängern (mehr dazu lesen Sie hier).

Der FC Bayern hat damit auf der Suche nach einem Nachfolger von Thomas Tuchel die nächste Abfuhr kassiert. Da stellt sich die Frage, wer sonst noch gute Optionen auf dem Markt wären?

Was braucht ein Bayern-Trainer?

Der FC Bayern will offensiven, dominanten Fußball spielen. Ein neuer Trainer muss damit umgehen können, viel Ballbesitz zu haben, denn fast alle Teams in der Bundesliga konzentrieren sich in Spielen gegen den Rekordmeister aufs Verteidigen. Damit haben die Münchner momentan unter Tuchel Probleme. So gingen Spiele gegen Bochum oder Bremen verloren, auch gegen den BVB scheiterte Bayern an einer kompakten Defensive.

Dazu muss es ein begeisternder, mitreißender Fußball sein, der die Fans mitnimmt. Und der Trainer braucht die nötige Autorität, um die Kabine nicht zu "verlieren". Er muss die Mannschaft von seiner Idee überzeugen können. Die deutsche Sprache zu beherrschen, wäre hilfreich, ist aber kein Muss, wie Sportvorstand Eberl in der "Sport Bild" betonte: "Wenn ich mich so in Sprache, Alter oder Trainerkarriere einschränken würde, wäre das ein Fehler. Der Fokus ist offen und wird dann kleiner."

Dieses Profil führt zu drei weiteren Namen, die bisher teilweise mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wurden, aber das Zeug zum Trainer des Rekordmeisters hätten.

Thiago Motta

Als Spieler stand der Italo-Brasilianer für Spitzenklubs wie Paris Saint-Germain und Inter Mailand auf dem Platz, nahm mit Italien an mehreren Großturnieren teil. Nach seiner Profikarriere wurde Motta zunächst Jugendtrainer bei PSG, ehe er über Genua und Spezia beim FC Bologna anheuerte. Im Herbst 2022 übernahm er den Klub in der Abstiegsregion und führte ihn in die obere Tabellenhälfte.

Nach einem intensiven Transfersommer wusste Motta mit Bologna zu begeistern. In der Serie A rangiert der Klub momentan auf Rang vier – vor Teams wie der AS Roma, Lazio oder Atalanta. Die "Rossoblu", die Rot-Blauen, treten dabei offensiv und dominant auf, haben nach Neapel den zweitmeisten Ballbesitz in der Serie A (58,1 Prozent). Dabei nutzt Bologna die Spielkontrolle auch für die defensive Stabilität, da das Team dem Gegner kaum Gelegenheiten für Torchancen bietet. Nur Inter (17) und Juventus (24) haben weniger Gegentore als Bologna (25) kassiert.

Zudem stellte Motta im Schnitt die drittjüngste Mannschaft der Liga auf (25,9 Jahre). Junge Talente wie Joshua Zirkzee (22 Jahre, kam vom FC Bayern) oder Riccardo Calafiori (21 Jahre, kam aus Basel) machten unter ihm einen großen Entwicklungssprung.

Gegen Motta spricht, dass er als Trainer noch keine Erfahrung mit Mehrfachbelastung durch den Europapokal sammeln konnte. Aber: Als Spieler bestritt er mehr als 80 Spiele in der Champions League, gewann sogar zweimal den "Henkelpott". Motta weiß also, wie die richtige Belastungssteuerung aussieht. Und er ist ein großer Name, sollte mit den selbstbewussten Charakteren im Bayern-Kader keine Probleme haben. Dazu beherrscht er mehrere Sprachen, spricht fließend Italienisch, Spanisch, Französisch und Portugiesisch. Das kann den Bayern bei der Zusammenstellung der Mannschaft helfen.

Rúben Amorim

Der Name Rúben Amorim ist im europäischen Spitzenfußball längst kein unbekannter mehr. Als Trainer des portugiesischen Topklubs Sporting brach er die Dominanz des FC Porto und von Sportings Stadtrivalen Benfica auf. Nachdem die zwei Klubs von 2003 bis 2020 die Meisterschaft unter sich ausgemacht hatten, feierte Amorim mit Sporting in der Saison 2020/2021 den Titel. Auch in der laufenden Saison stehen die Grün-Weißen aus Lissabon an der Tabellenspitze.

Kein Wunder, dass er als Favorit auf die Nachfolge von Jürgen Klopp beim FC Liverpool gilt. Amorims Mannschaften spielen offensiven, intensiven Fußball. In Portugal stellt Sporting die mit Abstand gefährlichste Offensive der Liga (84 Tore). Die zweitbeste Offensive (Benfica) hat lediglich 65 Treffer erzielt. Er setzt meist auf ein 3-4-2-1-System, also die gleiche Formation wie Xabi Alonso in Leverkusen.

Dabei entwickelte er stets Spieler weiter, kreierte ein Transferplus von fast 150 Millionen Euro in Lissabon. Spieler wie Nuno Mendes (PSG), Matheus Nunes (Manchester City) oder Manuel Ugarte (PSG) machten unter Amorim den nächsten Schritt. Torjäger Viktor Gyökeres gilt als eines der heißesten Transferziele Europas im Sommer.

Amorim bringt Fußball-Sachverstand und eine klare Spielidee mit, die den Bayern helfen kann. Dazu entwickelt er Spieler weiter und hätte in München einen Klub, der diese auch nicht verkaufen muss, wenn ein gutes Angebot kommt. Das wäre für den ehemaligen portugiesischen Nationalspieler garantiert reizvoll. Gegen Amorim spricht, dass er weder als Spieler noch als Trainer in einer der vier größten Ligen Europas agierte. Die Bundesliga wäre ein großer Schritt aus der Liga Portugal. Dafür spricht er neben Portugiesisch auch Englisch und könnte sich daher schnell zurechtfinden.

Xavi Hernández

Als der ehemalige Weltklasse-Fußballer den FC Barcelona im November 2021 übernahm, erwarteten nicht wenige Fans, dass Xavi die Katalanen mindestens eine Dekade prägen würde. Doch im kommenden Sommer ist Schluss. Der 44-Jährige verlässt Barcelona auf eigenen Wunsch.

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Dabei brachte Xavi dem Klub wieder etwas Konstanz. Nach Jahren der Unruhe klappte es für die "Blaugrana" 2023 endlich wieder mit der Meisterschaft, und in der Champions League steht der Klub aussichtsreich im Viertelfinale, trifft auf Paris Saint-Germain. Und das, obwohl mehrere Leistungsträger teilweise monatelang verletzt waren (Pedri, Frenkie de Jong) oder nach ihren Abgängen nicht adäquat ersetzt wurden (Sergio Busquets).

Xavi bewies den Mut, junge Spieler hineinzuwerfen. Unter ihm feierten Talente wie Pau Cubarsí (17 Jahre), Héctor Fort (17), Lamine Yamal (16) oder Marc Guiu (18) ihr Profidebüt. Er hat zudem viel internationale Erfahrung, spielte selbst jahrelang an der europäischen Spitze und könnte mit seinem Sachverstand dem FC Bayern ein neues Gesicht auf dem Platz verpassen.

Weitere Namen

Als Kandidaten gelten laut übereinstimmenden Medienberichten noch immer Roberto De Zerbi (Brighton) und Ralf Rangnick (Österreich). Nach t-online-Informationen gibt es aber an beiden Trainern intern Zweifel. Zudem stritten beide zuletzt jegliches Interesse am FC Bayern ab. "Warum sollte ich? Ich fühle mich hier wohl. Ich habe noch Vertrag bis 2026. Unser Ziel und Weg geht auch nach der EURO weiter", sagte Rangnick, der laut "Sport Bild" bereits 2019 ein ernsthafter Kandidat gewesen sein soll.

Auch De Zerbi sagte erst kürzlich, er wolle in Brighton bleiben. Bekenntnis oder Pokerspiel? Das Interesse des FC Bayern soll etwas abgekühlt sein, zumal De Zerbi kein Deutsch spricht. Allerdings hat sich die Lage durch Nagelsmanns Ja-Wort zum DFB wieder geändert.

Neu auf der Liste ist laut der spanischen Tageszeitung "Mundo Deportivo" Zinédine Zidane (Vereinslos). Als Spieler einer der Größten der Geschichte, als Trainer dreimaliger Champions-League-Sieger mit Real Madrid. Viel mehr geht nicht. Doch das Gerücht aus Spanien, Zidane und der FC Bayern könnten sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen, erkaltete schnell wieder. Davon abgesehen, würde auch bei "Zizou" eine Sprachbarriere bestehen.

Unai Emery, Antonio Conte, Hansi Flick oder gar Roger Schmidt, Marco Rose, Louis van Gaal? Jeder Trainer, der an irgendeiner Stelle national oder international etwas vorzuweisen hat, wurde zuletzt gehandelt. Sie alle vereint, dass sie eher Übergangslösungen wären. Vielleicht liegt aber gerade darin der Reiz für die Bayern. Denn durch die Verlängerung mit Nagelsmann jagt der DFB nun nicht mehr Jürgen Klopp. Der könnte, wenn er nach seinem Sabbatical wieder Lust und Kraft hat, im Sommer 2025 verfügbar sein.

Thomas Tuchel hingegen wird wohl nicht Mister X sein, selbst wenn die eigentlich verkorkste Saison doch noch mit dem Triumph in der Champions League enden sollte. "Ich habe mit dem Verein eine Vereinbarung getroffen, dass wir uns im Juni trennen werden, das wurde so kommuniziert und steht", bekräftigte er am Freitag.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Sport Bild vom 20.03.2024
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