Streit um Investoren Hannover-Boss attackiert Liga: "Die DFL ist ein Kartell"
Nach monatelangem Streit hat Hannovers Investor und Klub-Chef seinen Kampf gegen die 50+1-Regel aufgegeben. Doch über das System der Deutschen Fußball Liga ärgert er sich weiterhin maßlos.
Der Hauptgesellschafter Martin Kind von Hannover 96 hat die Einigung in dem vereinsinternen Streit um die 50+1-Regel mit einer massiven Kritik an der Deutschen Fußball Liga verbunden. "Die DFL ist ein Kartell", sagte er am Montag in Hannover.
Konkret attackierte der Geschäftsführer von Hannovers ausgegliederter Profifußball-Gesellschaft die DFL in zwei Punkten. "Die Lizenzierung gehört nicht zur DFL", forderte Kind. "Damit sind alle Wettbewerber über unsere Verhältnisse informiert. Die Lizenzierung muss bei einer neutralen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft positioniert werden."
Nach Fan-Protest: Kind musste Antrag zurückziehen
Noch mehr störte den 75-Jährigen das Verfahren des Ständigen Schiedsgerichts der Lizenzligen, über das er eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel erreichen wollte. "Dieses Schiedsgericht ist ein Schiedsgericht der DFL und hat nicht die Kraft, um eigene Entscheidungen zu treffen", sagte Kind. "Ein Schiedsgericht soll aber Recht sprechen und keine sportpolitischen Entscheidung treffen."
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Die nur in Deutschland geltende 50+1-Regel soll sicherstellen, dass Vereine auch dann die Entscheidungsgewalt über ihre Profiabteilungen behalten, wenn sie diese in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert haben. Bei Hannover 96 haben sich der eingetragene Mutterverein und die ausgegliederte Profifußball-Gesellschaft nach langen Verhandlungen darauf geeinigt, den von Kind forcierten Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel wieder zurückzuziehen.
- dpa