Experte zu den Explosionen in Köln: "Der Ermittlungsdruck ist jetzt natürlich hoch"

Oliver Huth, NRW-Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), äußert sich zu den Explosionen in Köln. Er warnt vor voreiligen Schlüssen zu den Tätern.

Oliver Huth, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), äußert sich zu den jüngsten Explosionen in Köln. Der Experte warnt aber zugleich vor voreiligen Schlüssen. Zwar gebe es in letzter Zeit in Nordrhein-Westfalen eine erhöhte Eskalation der Gewalt im Drogengeschäft, aber dass die "Mocro-Mafia" für die Anschläge in Köln am Montag und Mittwoch verantwortlich sei, ist bisher nicht erwiesen. "Das kann sein, muss aber nicht", sagt er im Gespräch mit t-online. "Wir sehen allerdings, dass die Kriminalität in Köln und dem Umland nicht weniger wird" erklärt er weiter.

Explosionen erschüttern Köln: "Der Ermittlungsdruck ist natürlich hoch"

In der Kölner Innenstadt hat sich am frühen Mittwochmorgen eine Explosion ereignet. In der Ehrenstraße war gegen 5 Uhr morgens ein Sprengsatz in einem Bekleidungsgeschäft der Marke "Live Fast Die Young" (LFDY) explodiert. Erst am Montag hatte es keine 300 Meter entfernt eine ähnliche Explosion vor der Diskothek "Vanity" gegeben.

Ein Unbekannter hatte eine blaue Einkaufstüte, die vermutlich mit Brandbeschleunigern gefüllt war, angezündet und war vom Tatort geflohen. Am Dienstag hatte die Polizei ein Fahndungsfoto veröffentlicht. Ob eine Verbindung zur Explosion am Mittwoch besteht, ist bisher nicht bekannt und bisher Gegenstand von Spekulationen. Die Staatsanwaltschaft und Polizei Köln haben für Donnerstag für einen Pressetermin eingeladen, um über mögliche Hintergründe zu informieren.

Organisierte Kriminailität: Experte Huth sieht Fehler bei der Landesregierung NRW

Oliver Huth gibt diese jüngste Serie von Anschlägen in Köln und Nordrhein-Westfalen zu denken. "Der Ermittlungsdruck ist jetzt natürlich hoch", sagt er. Zudem sieht er Fehler bei der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. Hier habe man es in den vergangenen Jahren "politisch verpasst, nachzurüsten und ein nachhaltiges Konzept abzuliefern", bemängelt der Experte.