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Russland: Propaganda-Lügen von nordkoreanischem Kriegsgefangenen entlarvt


Nordkoreanische Kriegsgefangene
Ein Soldat überlebt – und will nie mehr zurück

Von t-online, FIN

Aktualisiert am 20.02.2025 - 16:28 UhrLesedauer: 2 Min.
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Kim Jong Un beobachtet eine Militärübung seiner Truppen (Archivbild): Der nordkoreanische Diktator führt ein totalitäres Regime. (Quelle: Uncredited/dpa)
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Monatelang kämpften Nordkoreaner in Putins Armee – viele starben. Ein gefangener Soldat spricht über die Lügen des Regimes und seine Hoffnung auf ein neues Leben.

Seit mehreren Monaten kämpfen nordkoreanische Soldaten in der russisch-ukrainischen Grenzregion Kursk in den Reihen von Putins Armee. Im Herbst 2024 hatte der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un im Rahmen einer neu vereinbarten Partnerschaft zwischen beiden Ländern rund 11.000 Soldaten nach Russland entsandt. Berichte der ukrainischen Armee sowie ausländischer Geheimdienste bestätigten, dass die verbliebenen nordkoreanischen Truppen im Januar von der Front abgezogen wurden. Einer der Hauptgründe seien die hohen Verluste in ihren Reihen.

Während der Kämpfe im Januar in der Region Kursk gelang es der ukrainischen Armee, zwei nordkoreanische Soldaten gefangen zu nehmen – ein seltenes Ereignis. In Nordkorea gilt eine Kriegsgefangenschaft als Verrat, weshalb Soldaten häufig den Suizid wählen, um der Schmach einer Gefangenschaft zu entgehen. Berichten zufolge sprengen sich viele von ihnen selbst in die Luft, wenn eine Gefangennahme droht.

In einem Interview mit der südkoreanischen Zeitung "Chosun Ilbo" enthüllt einer der gefangenen Soldaten, unter welcher Täuschung Tausende Nordkoreaner in Russlands Angriffskrieg starben. Zudem spricht er über seine Absicht, sein Heimatland endgültig zu verlassen.

Unwissentlich in den Krieg geschickt

Der 1999 geborene Soldat berichtet, dass er nicht wusste, dass er für den Krieg gegen die Ukraine nach Russland geschickt wurde. Offiziell habe es geheißen, dass die Verlegung nach Russland Ausbildungs- und Trainingszwecken diene. Erst als den Truppen klar wurde, dass sie tatsächlich in den Krieg ziehen sollten, versuchte das nordkoreanische Staatssicherheitsministerium, den Einsatz weiter zu rechtfertigen: Ukrainische Militärdrohnen würden angeblich von südkoreanischen Soldaten gesteuert – eine Propaganda-Lüge, um den Kampf unter den Nordkoreanern zu legitimieren.

Nun hofft der schwer verwundete Soldat, der als Scharfschütze in einer geheimdienstnahen Einheit diente, in einem anderen Land Zuflucht zu finden. Besonders zieht es ihn nach Südkorea, doch er äußert Zweifel, ob ihn die Regierung dort überhaupt aufnehmen würde.

Nordkoreaner als Staatsbürger anerkannt

Das Schicksal des Gefangenen Ri ist in Südkorea nicht unbemerkt geblieben. Der südkoreanische Geheimdienst erklärte auf einer Pressekonferenz, dass "die Absichten der nordkoreanischen Gefangenen von großer Bedeutung" seien. In der südkoreanischen Verfassung gilt die gesamte koreanische Halbinsel als Staatsgebiet, wodurch alle Bewohner als südkoreanische Staatsbürger anerkannt werden.

Ein Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums bestätigte: "Nordkoreanische Soldaten sind laut unserer Verfassung auch unsere Staatsbürger." Man sei daher bereit, Gespräche mit der Ukraine zu führen, sollte diese eine Übergabe der Gefangenen wünschen.

Verwendete Quellen
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