Mutter und zwei Kinder Israel bestätigt Tod deutsch-israelischer Hamas-Geiseln

Die Hamas hatte angekündigt, Israel die Leichen von Shiri, Ariel und Kfir Bibas zu übergeben. Jetzt herrscht Gewissheit über den Tod der Familie.
Die palästinensische Terrorgruppe Hamas hat Israel eine Liste mit vier Namen getöteter Geiseln übergeben, deren Leichen am Donnerstag an Israel übergeben werden sollen. Dabei handelt es sich laut dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten um Shiri Bibas und ihre zwei Kinder Ariel und Kfir Bibas, über deren Schicksal bis zuletzt Ungewissheit herrschte. Am Dienstag hatte die Hamas bereits angekündigt, die Leichen der Familie am Donnerstag zu übergeben.
Bei der vierten getöteten Geisel handelt es sich demnach um den 1940 geborenen Journalisten Oded Lifshitz, der ebenfalls bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 entführt wurde. Nach Angaben der "Times of Israel" wurden die Angehörigen der vier getöteten Geiseln bereits informiert. Dies gilt als sicheres Zeichen, dass die israelische Regierung vom Tod der Geiseln ausgeht.
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"In dieser schwierigen Zeit sind wir unseren Herzen bei den trauernden Familien", heißt es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Wir werden weiterhin verlässliche Informationen mitteilen und rufen dazu auf, keine Gerüchte zu verbreiten."
Der Verbleib von Schiri, Ariel und Kfir Bibas war bis zuletzt ungewiss. Die Hamas hatte im November 2023 mitgeteilt, die drei seien bei israelischen Bombardements im Gazastreifen getötet worden. Aus israelischer Sicht gab es für ihren Tod bislang jedoch keine abschließende Bestätigung. Auch Vater Jarden Bibas hatte die Hamas als Geisel gefangen gehalten, er wurde Anfang Februar freigelassen.
Angehörige erheben Vorwürfe gegen Israels Regierung
Die Schwester von Jarden Bibas, Ofri Bibas, verurteilte am Abend die Todesnachricht der israelischen Regierung zu ihrer Schwägerin und ihren zwei Neffen. Die am Mittwoch übergebene Namensliste erkläre ihrer Angehörigen für tot, obwohl die Familie dies nicht gestattet habe, schrieb Ofri Bibas auf Facebook. "Wir haben 16 Monate lang auf eine Gewissheit gewartet, die sie uns nicht geben konnten, und jetzt werden sie für tot erklärt, bevor sie überhaupt wieder hier sind? Bevor wir überhaupt informiert wurden?", zitierte die "Jerusalem Post" aus der Stellungnahme.
Der Vorwurf, dass ihre Familie nicht informiert worden sei, bevor die Mutter und ihre Kinder für tot erklärt wurden, wiegt schwer. Die Bibas-Familie hatte zuvor erklärt: "Sollten wir die erschütternde Nachricht erhalten, muss diese auf offiziellem Wege kommen, wenn alle Maßnahmen zur Identifikation abgeschlossen sind. Wir bitten darum, von Beileidsbekundungen für unsere Angehörigen abzusehen, bis nach einer abschließenden Identifikation Gewissheit herrscht."
Bis es Gewissheit gibt, ob es sich bei drei der Leichen tatsächlich um die Familie handelt, könnte es allerdings dauern. Israelische Medien meldeten unter Berufung auf Gesundheitsminister Uriel Busso, der Identifizierungsprozess könne einige Zeit in Anspruch nehmen. Geprüft werden soll demnach auch die Todesursache.
- timesofisrael.com: Slain hostages set for return tomorrow are Shiri, Ariel and Kfir Bibas, Oded Lifshitz (englisch)
- jerusalempost.com: Ofri Bibas: The list published by the PMO did not pass our approval